Polizeipräsidium Frankfurt am Main
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Frankfurt (ots)
Polizeipräsidium 17. Januar 2000 Frankfurt am Main
Polizeipräsident Weiss-Bollandt startet Bürgerbefragung zum Thema 'Angsträume'
Am Montag, dem 17. Januar 2000 beginnen Mitarbeiter des Polizeipräsidiums Frankfurt am Main eine mehrtägige Befragungsaktion an insgesamt fünf Frankfurter Örtlichkeiten, die am 24. Januar 2000 beendet sein soll.
Mit dieser konzertierten Aktion, in die auch das Amt für Statistik, Wahlen und Einwohnerwesen der Stadt Frankfurt am Main eingebunden ist, sollen Erkenntnisse gewonnen werden, wie die Bürgerinnen und Bürger die Sicherheitslage in ihrem Wohnumfeld beurteilen und welche angstauslösenden Faktoren das subjektive Sicherheitsempfinden beeinflussen. Für die Polizei ist das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung ein wesentliches Kriterium für den Erfolg und die notwendigen Schwerpunktsetzungen ihres Handelns.
'Polizeiarbeit', so der Frankfurter Polizeipräsident Harald Weiss-Bollandt, 'darf nicht um ihrer selbst Willen betrieben werden, sondern hat sich an dem Schutzbedürfnis der Menschen zu orientieren. Dem Bürger muß das Gefühl genommen werden, ohnmächtig Gefahren ausgeliefert zu sein.'
Mehrjährige Frankfurter Analysen von Polizeilicher Kriminalstatistik und demoskopischen Erhebungen belegen eine wachsende Diskrepanz zwischen objektiver Sicherheitslage einerseits und dem subjektiven Sicherheitsgefühl andererseits. Und dies, obwohl seit 1992 die Deliktszahlen der statistisch erfaßten Kriminalität permanent sinken und gleichzeitig die Aufklärungsquoten auf Spitzenwerte von zuletzt 50,2 % im Stadtgebiet Frankfurt (1998) erhöht werden konnten.
Nichts jedoch irritiert und beunruhig die Bürgerinnen und Bürger mehr, als sich in ihrem Stadtteil, auf dem Weg zum Arbeitsplatz oder beim Einkaufsbummel nicht mehr sicher zu fühlen.
Diesen ernstzunehmenden Ängsten wirksam zu begegnen, sie abzubauen, den Bürgern das Gefühl von Sicherheit, Schutz und Partnerschaft zu vermitteln, ist ebenso Aufgabe des 'Dienstleistungsunternehmens Polizei' wie Straftatenaufklärung, Täterverfolgung und Kriminalprävention.
Dem selbst auferlegten Anspruch des Polizeipräsidiums Frankfurt am Main, mehr Bürgernähe zu realisieren, wurde bereits in den vergangenen Jahren durch eine Vielzahl von Maßnahmen entsprochen.
Hierzu zählen beispielsweise die
· Einrichtung regelmäßiger Aktionstage zu diversen Themen,
· Schwerpunktsetzungen in den Bereichen der Prävention,
· die Verstärkung uniformierter Fußstreifen,
· Einführung uniformierter Mountainbikestreifen,
· Einrichtung von Kontaktbeamten auf den Dienststellen,
· Einrichtung von Sprechzeiten auf den Polizeidienststellen.
Mit den Ergebnissen der nun gestarteten Bürgerbefragung zu 'Angsträumen in Frankfurt am Main' sollen zunächst die bestehenden Sicherheitskonzepte und polizeilichen Strategien überprüft werden, um sie in der Folge gegebenenfalls stärker an den möglicherweise transparent gewordenen Sicherheitsproblemen und der Erwartungshaltung der Bürgerinnen und Bürger auszurichten. Sofern die Polizei nicht alleine die beklagte Kriminalitätsfurcht verbessern oder beseitigen kann, werden, wie in der Vergangenheit praktiziert, Lösungsmöglichkeiten im Verbundhandeln mit der Stadt und kommunalen Trägern angestrebt.
Für die Befragungsaktionen wurden folgende Örtlichkeiten/Termine festgelegt:
Montag, 17.01.2000, Merianplatz, Dienstag, 18.01.2000, Schweizer Platz/Schweizer Straße, Donnerstag, 20.01.2000, Höchst, Fußgängerzone, Freitag, 21.01.2000, Enkheim, Triebstraße, Montag, 24.01.2000, Leipziger Straße/Kirchplatz.
Die Methodik sieht vor, daß an jeder Befragungsörtlichkeit ca. 60 - 80 Passanten anhand eines vorbereiteten Fragebogens (siehe Anlage) durch Polizeibeamte des zuständigen Polizeireviers interviewt werden. Eine Auswertung der Fragebogenaktion wird durch das Amt für Statistik, Wahlen und Einwohnerwesen vorgenommen.
Für Polizeipräsident Weiss-Bollandt ist diese Bürgerbefragung seiner Behörde eine lokale Sicherheitsdiagnose und auch Voraussetzung, weitere gezielte Schwerpunktmaßnahmen zur Kriminalitätsbekämpfung und Straftatenverhütung im Sinne der Bürgerinnen und Bürger initiieren zu können.
Peter Öhm Kriminaloberrat
ots-Originaltext: Pressestelle Polizei Frankfurt
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