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Polizeipräsidium Frankfurt am Main

POL-F: Polizeiliche Kriminalstatistik 1999, Pressepapier Teil 3 neu, Polizeipräsidium Frankfurt am Main

Frankfurt (ots)

5. Vermögens- und Fälschungsdelikte
Die Vermögens- und Fälschungsdelikte haben 1999 abgenommen.
Nach einer Steigerung 1998 um 26,8 % gingen sie im Berichtsjahr
um 11,7 % (- 2.983 Fälle) auf 22.440 zurück. Die
Aufklärungsquote sank um 1,2 Prozentpunkte, ist mit 80 % aber
dennoch hoch.
Ursächlich für diese Entwicklung ist in erster Linie der
erhebliche Rückgang der Delikte von Leistungserschleichung um
2.282 Fälle (- 20,2 %) auf 9.031 Fälle. Die auffallend hohen
Zahlen des Vorjahres waren auf geänderte Erfassungsmodalitäten
der Frankfurter Verkehrsgesellschaft zurückzuführen. Für den
Berichtszeitraum ist nun zu konstatieren, daß sich diese Werte
zwischenzeitlich normalisiert haben. Da hier die Tatverdächtigen
bei der Anzeigenaufnahme fast immer feststehen, beeinflussen
diese Zahlen unmittelbar die Gesamtaufklärungsquote der
Polizeilichen Kriminalstatistik.
   Erneut reduzierte sich, bedingt durch ein geringeres
Aufkommen von Urkundenfälschungen bei den Ein- und
Ausreisekontrollen am Frankfurter Flughafen, die Anzahl dieser
Delikte um 238 (- 6,8 %) auf 3.238 Fälle. Zurückgegangen ist
auch der Betrug mittels entwendeter oder gefälschter
bargeldloser Zahlungsmittel um 798 (- 23,8 %) auf 2.559 Fälle.
Mitverantwortlich hierfür ist ein verändertes Anzeigeverhalten
der Kreditkartenemittenten, die vermehrt nur noch wertmäßig
bedeutende Fälle nach dem Kosten-Nutzen-Prinzip anzeigen.
6. Rauschgiftkriminalität
Die konsequente Bekämpfung der Drogenkriminalität, vom Deal
auf der Straße bis zum OK-relevanten Einfuhrschmuggel, ist ein
wesentlicher Schwerpunkt des polizeilichen Handelns. Die
repressiven Maßnahmen wurden auch im vergangenen Jahr
konzeptionell mit hohem personellen und sachlichen Aufwand
durchgeführt und dabei stets den unterschiedlichen
Erscheinungsformen der Rauschgiftkriminalität angepaßt.
Bei einem weiterhin hohen Kontrolldruck weisen die absoluten
Fallzahlen für 1999 wieder einen Rückgang von 261 (- 6,3 %) auf
3.877 aus. Dies bei einer nahezu unveränderten Aufklärungsquote
von 98,7 %.
Eine differenzierte Betrachtung verdeutlicht, daß die
allgemeinen Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz - Erwerb
und Besitz - um 9,6 % auf 2.754 Delikte abgenommen haben. Nach
wie vor stellen Heroin und Kokain die gängigsten Drogen im
Straßenhandel dar. Während Heroin-Verstöße um 93 auf 489 Fälle
zurückgingen (- 16 %), blieb die Anzahl der Kokain-Verstöße mit
1.052 nahezu identisch zum Vorjahr.
   Die bekanntgewordenen Straftaten des illegalen Handels und
Schmuggels von Betäubungsmitteln erfuhren gegenüber 1998 mit 945
Fällen keine Veränderung.
BtM-Jahressicherstellungsmengen des Polizeipräsidiums
Frankfurt am Main in den Jahren 98/99
1998            1999 
Heroin             73,1 kg         57,7 kg
Kokain             30,4 kg        280,0 kg
Haschisch         199,5 kg        472,4 kg
Ecstasy-Tabletten 1.488 St        8.651 St
Crack               3,5 kg          0,8 kg
Amphetamin         0,95 kg          1,6 kg
Der erhebliche Anstieg der Sicherstellungsmengen bei
einzelnen Rauschgiftarten ist im wesentlichen mit hier
anhängigen Großverfahren (Drogenhandel/Einfuhrschmuggel) in
Verbindung zu bringen.
Selbst wenn die sichergestellte Menge der Droge Crack diesen
Trend nicht verdeutlicht, kommt dem Kokain-Derivat Crack in der
Frankfurter Drogenszene eine wachsende Bedeutung bei.
   Deshalb hat die Frankfurter Polizei auf diese Entwicklung
durch die Einrichtung einer speziellen «Arbeitsgruppe Crack»
reagiert.
   Diese seit November bestehende Organisationseinheit und ihre
Ermittlungserfolge werden in Kürze den Medien vorgestellt.
Drogentote
1999 verstarben in Frankfurt am Main 26 Menschen an den
Folgen des Drogenkonsums. Dies stellt eine Abnahme gegenüber dem
Vorjahr um 9 Drogentote dar.
7. Organisierte Kriminalität
Das Ballungszentrum Rhein-Main war auch im vergangenen Jahr
ein bedeutender Aktionsraum der Organisierten Kriminalität. Mit
54 Ermittlungsverfahren (59 in 1998) wurden erneut rund zwei
Drittel aller in Hessen registrierten OK-Verfahren im
Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Frankfurt am Main
bearbeitet.
Bei einer dezidierten Auswertung der kriminellen Aktivitäten
müssen im Jahre 1999 für den hiesigen Dienstbereich
·  22 Delikte der Eigentumskriminalität,
·  57 Delikte der Vermögenskriminalität,
· 135 Delikte der Gewaltkriminalität,
· 220 Delikte der BtM-Kriminalität
dem immensen Betätigungsfeld der OK zugeordnet werden.
Von den 346 ermittelten Tatverdächtigen hatten 57 die
deutsche, 289 eine nichtdeutsche Staatsangehörigkeit.
   Bei einer genaueren Untersuchung der Täterstruktur im
OK-Bereich wird deutlich, daß von den 83,5 % ausländischen
Tatverdächtigen u. a. 76 aus Jugoslawien, 62 aus Thailand, 31
aus der Türkei, 26 aus Kolumbien und 22 aus Italien stammen.
Gegen 68 (= 61,8 %) der im Zusammenhang mit OK-Delikten
vorläufig festgenommenen 110 Personen wurden U-Haftbefehle
erlassen.
Für den hiesigen Bereich der OK bilanziert die PKS eine
Schadenssumme von 13,5 Millionen DM; das Fachkommissariat
schätzt den erzielten Gewinn auf 49,5 Millionen DM. In zehn
Verfahren lagen Hinweise auf Geldwäschehandlungen gem. § 261
Strafgesetzbuch (StGB) vor. Durch die Maßnahmen der
Gewinnabschöpfung konnten 2,4 Millionen DM sichergestellt
werden.
ots-Originaltext: Pressestelle Polizei Frankfurt

Rückfragen bitte an:

Pressestelle Polizei Frankfurt

Telefon: 069 755-8044
Fax: 069 755-8019

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