Polizeipräsidium Frankfurt am Main
POL-F: 000317 Nachmittagsmeldung, Polizeipräsidium Frankfurt am Main
Frankfurt (ots)
000317 - 0350 Eschborn: Schußabgabe vor einer Diskothek - 30jähriger türkischer Tatverdächtiger aus Frankfurt vorläufig festgenommen
In den gestrigen frühen Abendstunden konnte gegen 18.25 Uhr im Rahmen einer gezielten Fahndungsaktion der Frankfurter Polizei ein 30jähriger türkischer Staatsangehöriger in einer Gaststätte im Stadtteil Höchst wegen Verdachts der Abgabe von Schüssen vorläufig festgenommen werden.
Dieser Festnahme liegt folgender Sachverhalt zugrunde: Wie der Pressestelle heute mittag mitgeteilt wurde, war der Tatverdächtige bereits am 12.03.2000 gegen 02.15 Uhr im Begleitung mehrerer Personen in der türkischen Diskothek «Alem» in Eschborn, Frankfurter Straße 2, erschienen und soll aus bislang noch unbekannten Gründen einen der Mitbetreiber provoziert haben. Dieser habe daraufhin seine angestellten Türsteher angewiesen, den «Unruhestifter» vor die Tür zu setzen. Hierbei soll der 30jährige außerhalb der Disko mit einem Revolver auf die Türsteher geschossen haben und anschließend geflüchtet sein. Da man der Annahme war, es handele sich bei der Waffe um einen Gas- bzw. Schreckschußrevolver, nahmen mehrere Angestellte der Diskothek die Verfolgung nach dem Flüchtenden auf. Schließlich konnten sie ihn an der A 66 in Höhe der Autobahnausfahrt Eschborn einholen und entwaffnen. Anschließend kam es zu einer tätlichen Auseinandersetzung, wobei der «Schütze» nicht unerheblich verletzt wurde. Zwischenzeitlich wurde die Polizei von einem Autofahrer über eine verletzte Person an der Autobahnausfahrt Eschborn telefonisch unterrichtet. Parallel hierzu gingen auch beim Polizeinotruf Anrufe ein, wonach bei einer Schlägerei vor der Eschborner Diskothek auch geschossen worden sei. Die nach dort entsandten Streifenwagenbesatzungen konnten jedoch von einer Schlägerei nichts feststellen und erfuhren lediglich, daß eine geflüchtete Person nach einem Streit in die Luft geschossen habe. Wie beschrieben, konnte der verletzte 30jährige an der Autobahnausfahrt angetroffen werden. Nach entsprechender Personalienfeststellung wurde seine Einlieferung in ein Krankenhaus veranlaßt. Da er auf Befragung keine Angaben über die Herkunft seiner Verletzungen machte und weitere Feststellungen bei der Diskothek über den Schußwaffengebrauch in der Nacht zu keinem greifbaren Ergebnis führten, legten die Beamten zwecks weiterer Bearbeitung des Sachverhaltes von Amts wegen eine Anzeige wegen Verdachts der Körperverletzung und Verstoßes gegen das Waffengesetz vor. Da als Hintergrund des Vorfalles vom 12.03.2000 ein Milieubezug nicht auszuschließen war, übernahm am 13.03.2000 das zuständige Fachkommissariat (K 63) die weiteren Ermittlungen. Eine intensive erweiterte Absuche des Geschehensortes in Eschborn führte noch an diesem Tag zur Auffindung und Sicherstellung der mutmaßlichen Tatwaffe, einem Revolver Smith & Wesson 38 Spezial, Kal. 9 mm. Mit diesem Sachverhalt konfrontiert, war nunmehr allen beteiligten Disko-Angestellten klar, in welcher Lebensgefahr sie sich in der besagten Nacht befunden hatten. Der 30jährige, der unmittelbar nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus dieses wieder mit unbekanntem Ziel verlassen hatte, wurde von ihnen als Täter anerkannt, der mehrfach auf sie geschossen habe, ohne sie jedoch zu verletzen. Dieses Ermittlungsergebnis führte zur sofortigen Einleitung von entsprechenden Fahndungsmaßnahmen nach dem Flüchtenden. Wie eingangs geschildert, konnte er am 16.03.2000 aufgrund eines mittlerweile von der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main erwirkten Haftbefehls verhaftet werden. Die Ermittlungen über das Tatmotiv, Herkunft der Waffe und die genauen Hintergründe dauern zur Zeit an.
Für die nähere Aufklärung des Tatgeschehens bittet das zuständige Fachkommissariat um weitere Hinweise und ist insbesondere an Zeugen interessiert, die einen Streit und einen Schußwaffengebrauch in der Nacht zum 12.03.2000 vor der Diskothek «Alem» sowie eine tätliche Auseinandersetzung an der A 66 in Höhe der Autobahnausfahrt Eschborn beobachtet haben. Sachdienliche Angaben nehmen die Frankfurter Polizei unter Telefon 069/755-5050 (Kriminaldauerdienst) oder jede andere Polizeidienststelle entgegen. (Peter Borchardt/-8011)
Bereitschaftsdienst: Jürgen Linker, Telefon 06172-44189
ots-Originaltext: Pressestelle Polizei Frankfurt
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