Polizeipräsidium Frankfurt am Main
POL-F: 090923 - 1203 Polizeipräsidium: "Gewalt im Namen der Ehre" - Fachtagung im Polizeipräsidium Frankfurt
Frankfurt (ots)
Gewaltdelikte, die unter Berufung auf einen kulturell begründeten Ehrbegriff begangen werden, können in unserer rechtstaatlich verfassten Gesellschaft nicht toleriert werden. Zu diesen Delikten gehören Zwangsverheiratungen und Ehrverbrechen.
Unter dem Titel "Gewalt im Namen der Ehre" fand am 22.09.2009 zum wiederholten Male die erfolgreiche Fachtagung des Netzwerks gegen Gewalt, diesmal im Polizeipräsidium Frankfurt am Main, statt.
Mehr als 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Bereichen der Sozialdienste, der Schulen, der Polizei sowie Vertreter und Vertreterinnen diverser Organisationen folgten den informativen Vorträgen der Autorin Frau Serap Cileli, der Vertreterin von Terre des Femmes Frau Schreiber, Frau Julia Radwer vom Mädchenhaus Frankfurt, sowie Herrn Achim Wenz, Migrationsbeauftragter der Hessischen Polizei.
Eine abschließende Podiumsdiskussion, moderiert durch Herrn Cerny, Landesvorsitzender des Weißen Rings Hessen, ermöglichte auch den Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich an der Diskussionsrunde zu beteiligen und offene Fragen zu klären.
Im Rahmen der Fachtagung präsentierte das Netzwerk gegen Gewalt seine Informationsbroschüre "Gewalt im Namen der Ehre". Die Broschüre richtet sich an alle, die mit jungen Menschen in Berührung kommen und innerhalb oder außerhalb ihres Arbeitsbereiches mit der genannten Thematik konfrontiert werden und helfend eingreifen möchten. Weiterhin gibt sie Auskunft über die Phänomene Zwangsheirat und Gewalt im Namen der Ehre und hält Handlungsempfehlungen zum Umgang mit potentiellen Opfern bereit. Ein sehr wichtiger Teil der Broschüre ist eine Übersicht der vorhandenen themenbezogenen Anlauf- und Beratungsstellen in Hessen.
Unter nachfolgender E-Mail Adresse kann die Broschüre kostenlos angefordert werden:
www.ngg.ppffm@polizei.hessen.de
Am Ende der Fachtagung waren sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig. Nur wenn wir gemeinsam mit all unseren zur Verfügung stehenden Kräften gegen sogenannte "Ehrverbrechen" eintreten, können Opfer wirksam unterstützt und geschützt werden. Dabei kommt es dem Netzwerk gegen Gewalt darauf an, die Arbeit von Behörden, staatlichen Institutionen und nichtstaatlichen Stellen wirkungsvoll zu vernetzen.
(Karlheinz Wagner/069/755-82115)
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