Polizeipräsidium Frankfurt am Main
POL-F: 091218 - 1599 Frankfurt: Stand der Ermittlungen im Vermisstenfall Devon Hollahan
Frankfurt (ots)
Nachdem Devon Hollahan am 20.11.2008 von Prag über Nürnberg nach Frankfurt gereist war, traf er sich gegen 20.00 Uhr mit einem Freund in der Frankfurter Innenstadt, dort aßen sie in einem Restaurant, um dann in der Frankfurter "Batschkapp" ein Konzert der Gruppe "PortugalTheMan" zu besuchen. Mehrere in den Medien veröffentlichte Bilder zeigen Devon Hollahan anlässlich dieses Besuches.
Nach bisherigem Stand der Ermittlungen geht die Frankfurter Polizei von folgendem Sachverhalt aus: Gegen ca. 03.00 Uhr fuhr der Vermisste zusammen mit seinem Bekannten und den Bandmitgliedern mit mehreren Taxen zum Hotel "Luxor" am Allerheiligentor. Während die Band dort im Hotel übernachtete, wollten Devon Hollahan und sein Bekannter zum "Frankfurt Hostel" in der Kaiserstraße laufen. Dieses Hostel hatten sie sich vor der Veranstaltung angesehen, allerdings weder eine Buchung noch eine Reservierung vorgenommen. Im Bereich des Rathenau- bzw. Goetheplatzes fragte der Bekannte eine Personengruppe nach dem Weg zu dem besagten Hostel in der Kaiserstraße. Als sich der Bekannte wieder umdrehte, war Devon Hollahan spurlos verschwunden, so dass der Bekannte letztlich allein zu dem Hostel lief, dort übernachtete und am nächsten Tag allein nach Prag reiste.
Kurz vor 04.00 Uhr am 21.11.2009 riefen Zeugen einen Rettungswagen zu einer scheinbar hilflosen Person in der Großen Eschenheimer Straße. Bei der hilflosen Person handelte es sich zweifelsfrei um den Vermissten, der dort auf dem Gehweg lag und sich nur noch bedingt artikulieren konnte. Als die Zeugen Devon Hollahan auf Englisch mitteilten, dass ein Rettungswagen für ihn angefordert sei, sprang er auf und verschwand spurlos in der B- Ebene der Hauptwache. Den später aufgefundenen Rucksack führte Devon Hollahan gegen 04.00 noch mit sich, kurze Zeit später wurde der Rucksack dann aber durch einen Sicherheitsmitarbeiter der VGF im Bereich der Schillerstraße gefunden. Der Kontakt mit den beiden Zeugen an der Hauptwache, ist nach jetzigem Stand der Ermittlungen der letzte bekannte Kontakt mit dem Vermissten.
Durch die Frankfurter Polizei wurden umfangreiche Ermittlungen geführt, die bislang nicht zum Auffinden von Devon Hollahan geführt haben. So wurden unter anderem Grünanlagen in der Innenstadt abgesucht, wobei auch dortige Wasserflächen in die Suche miteinbezogen wurden. In Zusammenarbeit mit den tschechischen und amerikanischen Kollegen wurden das soziale Umfeld sowie seine persönlichen Lebensumstände aufgehellt. Suchmaßnahmen in den Tiefbauwerken der Innenstadt sowie in den Tunnelanlagen des Öffentlichen Nahverkehrs brachten ebenfalls kein Ergebnis. Selbst eine umfangreiche Öffentlichkeitsfahndung unter anderem mit einem Beitrag in der Sendung Aktenzeichen XY ungelöst brachte keinen zählbaren Erfolg. Der gezielte Einsatz eines Spürhundes brachte die Ermittler zu der Erkenntnis, dass der Weg von Devon Hollahan von der Innenstadt bis ans Mainufer führte, wo die Spur letztendlich endete. Mit diesen Hinweisen wurde im weiteren Verlauf der Ermittlungen der Main zum Einen abgesucht, zum Zweiten wurde ein Abfallcontainer an der Staustufe Griesheim durchsucht und hierbei ein Schuh aufgefunden. Nach jetzigen Ermittlungen stammt dieser Schuh mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit von dem Vermissten, trotzdem konnte der 22- Jährige bis jetzt nicht gefunden werden. Aufgrund dieser Spurenlage gilt es momentan als wahrscheinlich, dass Devon Hollahan in den Main gestürzt ist.
Die Familie des Vermissten und insbesondere der Vater von Devon Hollahan wurden in die Ermittlungen eingebunden. In mehreren Gesprächen konnten sich die Ermittler ein Bild von der Persönlichkeit des Vermissten machen und gingen auch Hinweisen nach, die über die Familie erlangt werden konnten. Leider konnte auf diese Weise kein neuer Anhaltspunkt gewonnen werden.
Nach jetzigem Stand wird von Seiten der Vermisstenstelle davon ausgegangen, dass Devon Hollahan in einer hilflosen Lage, in Verbindung mit Alkoholgenuss, in den Main gestürzt ist. Es haben sich keinerlei Hinweise auf einen Suizid oder eine Straftat ergeben. Die Ermittlungen der Frankfurter Polizei dauern an, es werden nach wie vor Hinweise überprüft, es gibt weiterhin einen Informationsaustausch mit den tschechischen und amerikanischen Behörden, aber auch mit den Vermisstenstellen der benachbarten Bundesländer. (Alexander Löhr, 069/ 755- 82117)
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