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Polizeipräsidium Frankfurt am Main

POL-F: Polizeibericht PP Frankfurt/Main v. 3.8.2000

Frankfurt (ots)

000803 - 1000 Innenstadt: Polizei sucht
Geschädigte von weiteren Körperverletzungen
Am 01.08.2000 lief im Bereich der Ost - Zeil in der
Frankfurter Innenstadt ein junger Mann umher, der vermutlich
mehrere Personen mutwillig schlug. Er konnte später festgenommen
werden und befindet sich zur Zeit in Untersuchungshaft.
   Etwa gegen 13.45 Uhr wurde dem 1. Polizeirevier telefonisch
mitgeteilt, dass ein Täter wenige Augenblicke zuvor ein Frau in
Höhe des «Fox-Marktes» (ehemals Neckermann) ohne ersichtlichen
Grund mehrmals ins Gesicht geschlagen habe. Am Tatort konnte
eine 47jährige Frankfurterin angetroffen werden, die Opfer des
Täters geworden war. Sie hatte mehrere Prellungen im gesamten
Gesichtsbereich sowie eine Platzwunde an der Oberlippe.
   Der Täter, ein obdachloser 21jähriger türkischer
Staatsangehöriger, konnte wenig später ergriffen werden. Er ist
der Polizei bereits als Dealer und Drogenkonsument sowie aus
einer Vielzahl von sonstigen Straftaten her bekannt.
   Weiterhin wurde der Polizei durch einen Passanten
mitgeteilt, dass bereits wenige Minuten vor dieser Tat der
festgenommene Täter möglicherweise eine weitere Frau im Bereich
Konstablerwache / Fahrgasse geschlagen habe. Bedauerlicherweise
ist diese Tat bisher nicht angezeigt worden.
Aufgrund der Gesamtumstände kann die Polizei nicht
ausschließen, dass es noch weitere Geschädigte aus ähnlichen
Vorfällen gibt.
   Der Verdächtige selbst macht keine Angaben zu den gegen ihn
erhobenen Vorwürfen. Daher werden dringend weitere Geschädigte
und Zeugen gesucht, die sich umgehend mit dem 1. Polizeirevier,
Tel.-Nr. 755-0100, oder mit einer anderen Polizeidienststelle in
Verbindung setzten sollen. (Jürgen Linker /-8012).
000803 -1001 Bockenheim: Crackdealer festgenommen
Wegen des dringenden Verdachts, mit Crack zu handeln, wurde
gestern gegen 14.30 Uhr wurde in der Ginnheimer Straße ein
38jähriger wohnsitzloser Nigerianer festgenommen. Der
Beschuldigte hatte zuvor einem Käufer 14 Cracksteine für 700,-DM
verkauft. Das Crack und der Geldbetrag konnte sichergestellt
werden. Bei der körperlichen Durchsuchung des 38jährigen fanden
die Beamten noch weitere 5 Cracksteine. Die von dem
Beschuldigten mitgeführten Wohnungsschlüssel führten zu einer
Wohnung in Bockenheim. Hier trafen die Beamten zwei weitere
wohnsitzlose Afrikaner im Alter von 23 und 30 Jahren an. In der
Wohnung fand man mehrere Handys und 6 gefälschte spanische
Ausweisdokumente. Wer der Mieter der Wohnung ist, bedarf noch
weiterer Ermittlungen. Die Festgenommenen machen zur Sache keine
Angaben. Sie werden dem Haftrichter vorgeführt. (Franz
Winkler/-8016)
000803 - 1002 Mord an 90jähriger Rentnerin: Am Tattag kam
dubioser Besucher
   Am 27.07.2000 berichteten wir über den Mord an der
90jährigen Berta S. Die Frau war am Abend des 26.07.2000 in
ihrer im Schleusenweg 3 (Bahnhofsgebiet) gelegenen
Erdgeschoßwohnung von einem bislang unbekannten Täter getötet
worden. Nach dem Ergebnis der Obduktion verstarb sie an den
Folgen stumpfer Gewalteinwirkung gegen den Kopf. Die Spurenlage
am Tatort ließ den Schluß zu, daß Frau S. einem Raubmord zum
Opfer fiel.
   Bei den anschließenden Ermittlungen im Umfeld des Opfers
erfuhren die Ermittler, daß die 90jährige Frau am Tage der Tat
von einer bislang unbekannten Frau, angeblich Mitarbeiterin der
hiesigen Gutleutgemeinde, angerufen worden sein soll.Die
Anruferin habe ihr den Besuch eines Mannes angekündigt, der ihr
einige Fragen zu bei ihr eingesetzten Zivildienstleistenden
stellen wolle. Tatsächlich sei bereits kurz darauf ein Mann
aufgetaucht, der sich als «Zivi-Kontrolleur der Gutleutgemeinde»
vorstellte. Der Mann, vermutlich Deutscher, sei ungewöhnlich
groß gewesen. Er hätte nach Angaben von Frau S. «kaum durch die
Türe gepaßt». In ihrer Wohnung soll er sich auffällig umgeschaut
haben und seine Fragen über die Zivildienstleistenden seien so
belanglos gewesen, daß der 90jährigen später doch erhebliche
Zweifel gekommen seien. Einer Nachbarin gegenüber, der sie von
dem Besuch des Mannes berichtete, schilderte sie den Umstand,
daß sie den Fremden in ihre Wohnung eingelassen habe, mit den
Worten «Da habe ich wohl einen Fehler gemacht.»
   Die mit dem Fall betrauten Beamten können auf Grund des
derzeitigen Ermittlungsstandes nicht ausschließen, daß sich der
unbekannte Besucher und möglicherweise spätere Täter mit diesem
Trick Zugang zur Wohnung der Rentnerin verschafft hat, um
zunächst einmal die Lage zu sondieren. Da sich an den Türen
keine Beschädigungen fanden, könnte er später unter Verwendung
eines in der Wohnung gefundenen und an sich genommenen
Originalschlüssels zurückgekehrt sein.
   Überprüfungen bei der Gutleutgemeinde sowie sonstiger in
Frage kommender Institutionen ergaben, daß ein solcher
«Kontrolleur» nicht existent ist.
Die Polizei hat folgende Fahndungsfragen:
1. Wer kann sachdienliche Hinweise zu dem Mord geben?
   2. Wer kann sachdienliche Angaben zu dem männlichen Besucher
am 26.7.2000 machen?
   3. Wer hat vor dem 27.7.2000 im Bereich der Schleusenstraße
verdächtige Beobachtungen gemacht, die mit dem Mord in
Zusammenhang stehen könnten?
Für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung des Täters
führen, hat die Frankfurter Staatsanwaltschaft inzwischen eine
Belohnung in Höhe von 10.000,-DM ausgelobt.
   Hinweise bitte an das Kommissariat 11, Tel. 755-5118 oder
755-5050 (KDD). Hinweise werden auch von jeder anderen
Polizeidienststelle entgegengenommen. (Manfred Feist/-8013)
Bereitschaftsdienst: Manfred FEIST, Tel. 069-50058820 od.
0177-2146141
ots-Originaltext: Pressestelle Polizei Frankfurt

Rückfragen bitte an:

Pressestelle Polizei Frankfurt

Telefon: 069 755-8044
Fax: 069 755-8019

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