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Polizeipräsidium Frankfurt am Main

POL-F: 001204 Pressemitteilung, korrigierte Fassung, Polizeipräsidium Frankfurt am Main

Frankfurt (ots)

001204 - 1535 Frankfurt: 20 Jahre
Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift Polizei/ Zoll (GER)'' -
Speerspitze gegen internationale Rauschgiftkriminalität
Frankfurt am Main ist mit seinem Flughafen nach wie vor
aufgrund der guten Infrastruktur und geographischen Lage ein
Brennpunkt des nationalen und internationalen Drogenhandels und
-schmuggels. Nach wie vor bildet daher die konsequente
Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität vom Deal auf der Straße
bis zum OK-relevanten Einfuhrschmuggel einen wesentlichen
Schwerpunkt des gemeinsamen Handelns von Polizei und
Zollfahndung.
Mit der Einrichtung einer «Gemeinsamen Ermittlungsgruppe» am
01. Dezember 1980 beim Polizeipräsidium Frankfurt am Main wurden
erstmals in Hessen neue Wege einer abgestimmten
Bekämpfungsstrategie zwischen Polizei und Zollfahndung gegen den
wachsenden grenzüberschreitenden Drogenhandel beschritten.
Insbesondere die Ende der 70er Jahre festzustellende
Wechselwirkung zwischen dem Flughafen und der
Rhein-Main-Metropole in Verbindung mit dem verstärkten Auftreten
einreisender Drogenkuriere war Anlaß, auf diese Entwicklung mit
einem angepaßten organisatorischen Konzept zu reagieren. Bis
dato schlug zwar die Festnahme eines «Kofferträgers» am
Frankfurter Flughafen bei den Sicherstellungszahlen zu Buche,
stellte aber oft das Ende der Ermittlungen dar. Wohin die Drogen
verbracht werden sollten, wer die Hintermänner waren und wer es
in Empfang nehmen sollte, blieb verborgen. Vor diesem
Hintergrund war und ist es Ziel der 1980 gegründeten GER, Fälle
von BtM-Einfuhrschmuggel am Flughafen zu übernehmen, die auf
Abnehmerstrukturen und Vertriebsnetze in die Stadt Frankfurt am
Main bzw. in den gesamten deutschen Drogenmarkt hindeuteten. Die
räumliche Anbindung von Mitarbeitern der Zollfahndung an das
Rauschgiftkommissariat «K 64» hat sich speziell im Hinblick auf
die teilweise unterschiedlichen Zuständigkeiten am Frankfurter
Flughafen bewährt. Das einsatztaktische «know how » wurde im
Laufe der Jahre ständig optimiert, was nicht zuletzt eine
Erhöhung der Effizienz bedeutete.
In ihrem ersten Fall ermittelten die Beamten der GER gegen
sechs Thailänder, die im Verdacht standen, im Jahre 1980 nach
und nach bei ihren Einreisen über den Frankfurter Flughafen
Heroin in Zigarettenschachteln illegal eingeführt zu haben. Bei
ihrer Festnahme hatten sie zwei Schachteln der Marken «Benson &
Hetges im Gepäck, die mit kleinen Heroinsteinen gefüllt waren.
Insgesamt konnten 500 Gramm der sog. »Hongkong-Rocks mit einen
Reinheitsgehalt von 80 Prozent sichergestellt werden. Das
Rauschgift war für die hiesige Heroinszene bestimmt und zudem
sehr beliebt, weil es sich wegen den hohen Reinheitsgehaltes gut
strecken ließ.
Ein Anfang 2000 abgeschlossener Ermittlungskomplex zeigt
auf, daß mittlerweile nur durch eine konstruktive internationale
Zusammenarbeit von Polizei, Zoll und Staatsanwaltschaft
europaweite Abnehmerstrukturen aufgedeckt und zerschlagen werden
können. Zwischen Juni 1999 und Januar 2000 gelang es den
professionellen Fahndern, zwei Kokainhändlergruppen auszuheben.
Neben den beiden kolumbianischen Residenten wurden weitere neun
Abnehmer des Kokains aus den Niederlanden, der Türkei und
Großbritannien festgenommen. Der Gruppierung war es gelungen,
Kokain von Bogotá/Kolumbien aus über den Flughafen Frankfurt am
Main mittels unbegleiteten Reisegepäcks in die Bundesrepublik
Deutschland zu schmuggeln. Das «Weiße Gift» sollte aus einer
eigens in Frankfurt am Main angemieteten Garage in Europa zur
Verteilung gebracht werden. Insgesamt wurden 243,6 Kilogramm
Kokain sowie ungerechnet ca. 360.000.-DM konfisziert. Der
Schwarzmarktwert dieser größten Kokainmenge, die jemals in
Frankfurt am Main im Rahmen eines Großverfahrens beschlagnahmt
wurde, beläuft sich auf rund 25 Millionen DM.
Die Bilanz von 20 Jahren weist u.a. aus:
· 1.000 Ermittlungsverfahren mit 1.800 Festnahmen,
· Sicherstellungen von 3,2 Tonnen Haschisch, 1, 1 Tonnen
Kokain, 350 kg Heroin und 213 Schußwaffen,
· Konfiszierung von ca. 80 Millionen DM im Rahmen der
Gewinnabschöpfung.
· Im Zusammenhang mit den verschiedenen Emittlungskomplexen
leisteten allein die Mitarbeiter der GER 108.000 Überstunden.
«Dies ist ein beeindruckendes Resultat und belegt die
Richtigkeit der eingeschlagenen Bekämpfungsstrategie»,
kommentierten Polizeipräsident Harald Weiss-Bollandt und der
Leiter der Zollfahndung Frankfurt a. M, Regierungsdirektor Karl
Rieder, die großartige Bilanz der gemeinsamen Anstrengungen.
Beide hoben als Resümee der 20jährigen Teamarbeit zwischen
Polizei und Zoll hervor, daß die GER über personelle und
materielle Ausstattungen sowie vor allem über die fachlichen
Erfahrungen verfügt, um Ermittlungen mit überregionalem und
internationalem Aufklärungsbedarf erfolgreich führen und
abschließen zu können. Dabei sei die GER in vielen
zeitaufwendigen operativen Maßnahmen und Festnahmeaktionen durch
Spezialeinheiten engagiert unterstützt worden. Auch die
vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Frankfurter
Staatsanwaltschaft habe oftmals ein flexibles Reagieren in- und
ausländischer Strafverfolgungsorgane sichergestellt.
(Borchardt/-8011)
Bereitschaftsdienst: Karlheinz Wagner, Telefon 06107-3913
oder 0177-2369778 (ab 17.00 Uhr)
Weitere Berichte folgen
ots-Originaltext: Pressestelle Polizei Frankfurt

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Pressestelle Polizei Frankfurt

Telefon: 069 755-8044
Fax: 069 755-8019

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