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Polizeipräsidium Frankfurt am Main

POL-F: 010223 Pressemitteilungen 3, Polizeipräsidium Frankfurt am Main

Frankfurt (ots)

010223 - 0232 Die Bekanntschaft mit einem
28jährigen Togolesen kam einer Frau teuer zu stehen
Die Bekanntschaft mit einem 28jährigen Togolesen ist einer
in Frankfurt lebenden Jugoslawin teuer zu stehen gekommen. Die
Frau sitzt nunmehr nicht nur auf einem Schuldenberg von über
62.000,-- DM, sondern wird sich demnächst auch vor Gericht
verantworten müssen.
   Daß sie jedoch unverschuldet in diese mißliche Lage geriet,
erfuhr die ahnungslose Frau erst durch einen Anruf der
Frankfurter Polizei. Dort hatte beim zuständigen
Betrugskommissariat ein Mitarbeiter einer Bankfiliale in
Wiesbaden angezeigt, daß zu Lasten eines Firmenkunden ein Betrag
von 62.583,65 DM mittels eines gefälschten Überweisungsformular
auf das Konto der Jugoslawin bei einer Bankfiliale in Frankfurt
überwiesen worden sei. Die Frau habe sofort über diesen Betrag
verfügt.
   Mit dem Sachverhalt konfrontiert erklärte die Frau gegenüber
den zuständigen Kriminalbeamten, sie habe in einer Diskothek
einen «Schwarzen» mit dem Namen Tony Iber kennengelernt. Dieser
habe nach einiger Zeit erzählt, daß er von einem Bruder in
London eine größere Geldzahlung erwarte. Da er jedoch über kein
Konto verfüge, habe er sie gebeten, ihm ihr Girokonto für die
Überweisung zur Verfügung zu stellen. Sie habe sich dabei nichts
gedacht und sei damit einverstanden gewesen.
   Einige Zeit später sei dann ein Betrag von rund 62.000,-- DM
von einer Firma in Wiesbaden gekommen. Auf Befragen habe ihr der
Tony gesagt, daß diese Firma mit seinem Bruder in England
zusammenarbeite. Anschließend habe sie wunschgemäß das Geld in
Teilbeträgen bei verschiedenen Bankfilialen in bar abgehoben und
dem Tony übergeben. Sie selbst habe nichts erhalten. Wochen
später erhielt sie von der Bank die Mitteilung, daß der Betrag
unrechtmäßig überwiesen worden sei. Er wurde zurückgefordert und
seitdem stehe ihr Konto im Soll. Als der Tony dies mitbekommen
habe, brach er den Kontakt mit ihr ab. Erst jetzt sei ihr klar
geworden, daß sie von «Tony» überhaupt nichts näheres weiß. Man
habe sich immer in der Stadt oder in ihrer Wohnung getroffen.
Tony habe ihr auch keine Handynummer gegeben, sondern immer bei
ihr angerufen. Angeblich sei er bei der US-Army auf der Airbase
beschäftigt. Der Zufall wollte es jetzt, daß die Frau vor
einigen Tagen «ihren Tony» in der Stadt sah und beobachtete, wie
dieser in einem Haus im Gallusviertel verschwand. Daraufhin
verständigte sie die Polizei. In der vergangenen Woche konnte
der Beschuldigte von Polizeibeamten dann dort angetroffen und
zunächst vorläufig festgenommen werden. Bei ihm handelt es sich
um einen 28jährigen Mann aus Togo. Den Namen Tony Iba benutzte
er lediglich als Alias-Namen. Während der Wohnungsdurchsuchung
gelang dem Mann trotz Bewachung bei einem vorgetäuschten
Toilettengang jedoch die Flucht. Die Fahndung ist eingeleitet.
Der 28jährige ist bei der Polizei wegen verschiedener Delikte
einschlägig in Erscheinung getreten. Anläßlich der
Wohnungsdurchsuchung wurden unter anderem gefälschte
Ausweispapiere und sonstige Unterlagen gefunden, die auf weitere
betrügerische Handlungen hindeuten und noch abzuklären sind.
Im Zusammenhang mit der geschilderten Straftat warnt die
Polizei vor dem Auftreten weiterer ähnlich agierender Täter. Dem
hiesigen Betrugskommissariat sind Fälle bekannt, bei denen es
bislang unbekannten Tätern auf die geschilderte Art und Weise
gelang, von Frauen Geldbeträge zu erschleichen. Die Betrüger
arbeiten dabei immer mit der gleichen Masche. So lernen sie
beispielsweise in Lokalen ihre Opfer kennen, bedienen sich dabei
eines Alias-Namens und bauen ein Vertrauen zu den Frauen auf.
Später tischen sie ihnen das Märchen von den Verwandten im
Ausland auf, von denen sie größere Geldbeträge erwarteten. Da
sie sich jedoch angeblich nur vorübergehend in Deutschland
aufhalten würden bzw. Angehörige der US-Army seien, verfügten
sie über kein eigenes Girokonto und bitten die Frauen, ihr
eigenes Konto für die bevorstehende Transaktion zur Verfügung zu
stellen.
Die Polizei weist darauf hin, daß die geschädigten Frauen
nicht nur strafrechtlich belangt werden können (Verdacht der
Beteiligung an der betrügerischen Einlösung eines
Überweisungsträgers), sondern sie sitzen darüber hinaus noch auf
den Schulden, die die Banken auf dem Wege der Zivilklage von
ihnen zurückfordern. (Karlheinz Wagner/-8014).
Bereitschaftsdienst: Franz Winkler, Telefon 06182-60915 (ab
17.00 Uhr)
ots-Originaltext: Pressestelle Polizei Frankfurt

Rückfragen bitte an:

Pressestelle Polizei Frankfurt

Telefon: 069 755-8044
Fax: 069 755-8019

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