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Polizeipräsidium Frankfurt am Main

POL-F: 010503 Nachmittagsmeldung, Polizeipräsidium Frankfurt am Main

Frankfurt (ots)

010503 - 0519 Eckenheim: Fahndungsfragen
zum Brandanschlag auf Straßenbahndepot
Wie bereits der Presse heute morgen mit Polizeimeldung Nr.
0513 mitgeteilt, verübten unbekannte Täter einen Brandanschlag
auf zwei im Straßenbahndepot Eckenheim abgestellte
Straßenbahnzüge der Linie 12. Dadurch entstand ein Schaden von
mindestens einer Million D-Mark. Während ein Zug im vorderen
Drittel völlig zerstört wurde, ist der Brandschaden des
danebenstehenden relativ gering. Eine Täterbekennung liegt nur
in der Form vor, daß an die neben der ausgebrannten Bahn
stehende der Schriftzug «Rache - 1. Main Nazi Transport» in
schwarzer Farbe gesprüht wurde. Das Täterklientel wird im
linksextremistischen Bereich vermutet.
Die ersten Ermittlungen nahmen zunächst die Spezialisten des
Fachkommissariates für Branddelikte des Polizeipräsidiums
Frankfurt am Main sowie hinzugezogene Fachleute des Hessischen
Landeskriminalamtes auf. Nach ersten Feststellungen der
Ermittler dürften die Täter kurz nach 03.00 Uhr über den 2,50 m
hohen Zaun mit Stacheldrahteinfassung vom angrenzenden Fußweg
zwischen Kleingartengelände «An der Flensburger Straße» und dem
Tatortbereich her mit Kletterhilfen überstiegen haben. Danach
wurde vermutlich mit Hilfe eines Steines eine Scheibe im
Fahrstandbereich des Straßenbahnzuges eingeschlagen. Hier fanden
auch die Brandermittler verschmolzene Plastikreste von
vermutlich zwei blauen Benzinkanistern, die eventuell mit Benzin
oder einer ähnlichen brennbaren Flüssigkeit gefüllt gewesen sein
dürften. Deren Inhalt dürfte im ersten Drittel des
Straßenbahnzuges ausgeschüttet und danach das Ganze angezündet
worden sein. Durch die Hitzeentwicklung entstand eine starke
Verpuffung im Brandherdbereich, die ein Teil der Seitenscheiben
explosionsartig nach außen schleuderte. Glasteile fanden sich
noch in 6 Meter Entfernung um den Brandherd. Auf Grund dieser
gesamten Tatortsituation können die Ermittler nicht
ausschließen, daß auch die Täter eventuell Brand- oder
Schnittverletzungen im Gesicht oder an den Händen erlitten
haben. Auch könnte durch die Flammen ein Teil der getragene
Kleidung angebrannt worden sein oder stark nach Benzin riechen.
Um weitere Ermittlungsansätze zu erhalten, verteilten
Polizeibeamte der Bereitschaftspolizei in den angrenzenden
Straßen um das Straßenbahndepot Handzettel mit Fahndungsfragen
der Kriminalpolizei, die zwischenzeitlich eine Sonderkommission
eingerichtet hat.
Insbesondere sind die Ermittler an der Klärung folgender
Fragen interessiert:
1. Wer hat am Tatort bzw. auf den Zugängen um das Depot zur
Tatzeit oder davor verdächtige Personen oder Fahrzeuge
beobachtet?
2. Wer kennt Personen, die für die Polizei als Zeugen oder
sonstige Auskunftspersonen in Betracht kommen
3. Wer hat gegebenenfalls im erweiterten Tatortbereich
Farbsparydosen, Seitenschneider oder Bolzenschneider
aufgefunden?
4. Wer hat an einer Tankstelle beobachten können, wie zwei
blaue Benzinkanister gefüllt bzw. in Richtung des späteren
Tatortes transportiert wurden
5. Wer hat Personen gesehen, die frische Schnitt- und/oder
Brandverletzungen aufweisen?
Durch diese Aktion sollen insbesondere Personen angesprochen
werden, die Frühaufsteher sind, zur Tatzeit auf dem Weg zur
Arbeit gingen, ihren Hund Gasse führten, sich im
Kleingartengelände aufhielten oder an Tankstellen Beobachtungen
machen konnten.
Für Hinweise, die zur Ermittlung und Ergreifung der Täter
führen, wurde zwischenzeitlich durch die Verkehrsgesellschaft
Frankfurt (VGF) eine Belohnung in Höhe von 3.000 DM ausgelobt.
Hinweise rund um die Uhr nimmt der Kriminaldauerdienst in
Frankfurt am Main unter der Tel.-Nr. 069-755-5050 oder jede
andere Polizeidienststelle entgegen. (Jürgen Linker /-8012).
Bereitschaftsdienst: Franz Winkler, Telefon 06182-60915 (ab
17.00 Uhr)
ots-Originaltext: Pressestelle Polizei Frankfurt

Rückfragen bitte an:

Pressestelle Polizei Frankfurt

Telefon: 069 755-8044
Fax: 069 755-8019

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