Polizeipräsidium Frankfurt am Main
POL-F: 130507 - 417 Gallus/Eschersheim: Trickdieb macht reiche Beute bei Senioren
Frankfurt (ots)
Ein Trickdieb in Form eines falschen Polizeibeamten hatte es gestern wieder auf Senioren abgesehen und dabei reiche Beute in Form von Schmuck, Bargeld und Sparbüchern gemacht.
Zunächst war gegen 10:30 Uhr eine 81-jährige Frau in ihrer Wohnung in der Idsteiner Straße von einem falschen Polizisten aufgesucht worden. Der unbekannte Mann wies sich mit einem "Dienstausweis" als Polizeibeamter aus. Weil in der Wohnung der Dame angeblich eingebrochen wurde müsse er nun die Barschaft "überprüfen".
Die Seniorin zeigte dem Täter im guten Glauben 750 Euro Bargeld und zwei Sparbücher mit einem Gesamtguthaben von mehreren 10.000 Euro. Der Dieb steckte sich alles in die Tasche und verschwand aus der Wohnung.
In einem ähnlichen Fall ereignete sich rund zwei Stunden später ein Trickdiebstahl im Haus eines betagten Ehepaares (87 und 92 Jahre) in der Amöneburger Straße.
Hier zeigte der Trickdieb einen grünen Ausweis vor und behauptete von der Polizei zu sein. Auch in diesem Fall war der Grund des Besuches ein angeblicher Einbruch. Der Täter ließ sich von dem Ehepaar Goldschmuck und Bargeld zeigen.
Nach der "Begutachtung" steckte der Täter die Wertgegenstände ein und verließ die Wohnung. Erst danach bemerkten die Senioren das Fehlen ihres etwa 10.000 Euro teuren Goldschmucks.
Der Täter wurde in beiden Fällen als ca. 170-180 cm groß beschrieben. Im ersten Fall soll er zwischen 30-40 Jahre, im zweiten Fall 40-45 Jahre alt gewesen sein. Er trug eine Brille, hatte kurz rasierte Haare und trug in beiden Fällen Handschuhe. Bei Tatausführung trug der Mann eine helle Jacke bzw. im zweiten Fall eine graue Stoffjacke, einen Schal und eine dunkle Jeans.
Ob es sich bei dem Täter um ein und denselben handelt ist jetzt Gegenstand der Ermittlungen.
Sicherheitstipps der Polizei für Seniorinnen und Senioren
Diebe und Betrüger an der Haustür
Schauspielerisch begabte Diebe und Betrüger versuchen, unter einem Vorwand Zutritt zu Ihrer Wohnung zu erlangen. Sie bitten um Hilfe oder um eine Gefälligkeit oder behaupten ganz einfach, Sie zu kennen. In Frankfurt am Main wurden im Jahr 2010 etwa 200 dieser Fälle angezeigt, die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. Etliche Täter täuschen auch Notlagen vor und geben sich hilflos, oftmals wollen Frauen mit Kindern Ihr Herz rühren und Sie mitleidig stimmen. Nicht selten treten die Täter auch in folgenden Rollen auf:
" Polizeibeamte oder Gerichtsvollzieher " Mitarbeiter der Elektrizitäts-, Gas- oder Wasserwerke " Heizkostenableser " Berater der Krankenkasse oder der Rentenversicherung
Um nicht auf diese Maschen hereinzufallen, sollten Sie folgende Ratschläge beherzigen:
" Vergewissern Sie sich vor dem Öffnen, wer zu Ihnen will. Schauen Sie durch den Türspion oder aus dem Fenster, benutzen Sie die Türsprechanlage.
" Öffnen Sie die Tür immer nur mit vorgelegter Türsperre.
" Lassen Sie niemals Fremde in Ihre Wohnung.
" Überlegen Sie sich Folgendes, wenn Fremde an der Tür von ihrer Not erzählen: Warum wenden sich diese Leute nicht an eine Apotheke, eine Gaststätte oder ein Geschäft, sondern gerade an mich?
" Seien Sie misstrauisch bei Anrufern, deren Stimme Sie nicht erkennen. Lassen Sie sich den vollständigen Namen, die Adresse und Telefonnummer geben, unter der Sie zurückrufen können. Echte Verwandte oder Bekannte werden dafür Verständnis aufbringen.
" Übergeben Sie niemals Geld an Personen, die Sie nicht kennen.
" Nur wenn Sie alleine sind, haben Trickdiebe leichtes Spiel mit Ihnen. Versuchen Sie, bei unbekannten Besuchern einen Nachbarn hinzuzubitten oder bestellen Sie den Besucher zu einem späteren Termin, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.
" Bieten Sie bei einer angeblichen Notlage an, selbst nach Hilfe zu telefonieren oder das Gewünschte (Glas Wasser, Schreibzeug) hinauszureichen. Lassen Sie dabei stets Ihre Tür durch eine Türsperre gesichert.
" Lassen Sie nur Handwerker ein, die Sie selbst bestellt haben oder die von der Hausverwaltung angekündigt wurden.
" Fordern sie von angeblichen Amtspersonen einen Dienstausweis. Rufen Sie im Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Lassen Sie dabei die Tür versperrt. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus.
" Wehren Sie sich gegen zudringliche Besucher auch energisch: Sprechen Sie laut mit ihnen oder rufen Sie um Hilfe!
Weitere Informationen zu diesen und anderen Themen erhalten in der Polizeilichen Beratungsstelle (Zeil 33, Tel. 0 69/7 55/55 555), bei jeder anderen Polizeidienststelle oder im Internet unter www.polizei.hessen.de.
Wir wollen, dass Sie sicher leben. Ihre Frankfurter Polizei
(Isabell Neumann, Tel. 069 - 755 82115)
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