Polizeipräsidium Frankfurt am Main
POL-F: 011016 Nachmittagsmeldung
Frankfurt (ots)
011016 - 1159 Sachsenhausen: Schwerer Verkehrsunfall - Vermutlicher Verursacher entfernt sich vom Unfallort - Umfangreiche Suchaktion der Polizei
Das unerlaubte Entfernen vom Unfallort nach einem schweren Verkehrsunfall, der Verdacht des Pkw-Diebstahls bzw. das unbefugte Benutzen eines Kraftfahrzeuges, der Verdacht der Trunkenheit im Straßenverkehr sowie das Fahren eines Pkw ohne Fahrerlaubnis wirft die Polizei einem 43jährigen Frankfurter vor. Der Mann war in den heutigen frühen Morgenstunden in Sachsenhausen in einen Verkehrsunfall verwickelt und hatte sich anschließend unerlaubt vom Unfallort entfernt. Zunächst gingen die zum Unfallort entsandten Polizeibeamten anhand von vorgefundenen Spuren davon aus, daß sich der Mann nicht unerheblich verletzt haben mußte und nunmehr womöglich im Wald umherirrt. Zeitweilig waren anschließend deshalb bis zu 10 Funkwagenbesatzungen an der Suche nach dem Verschwundenen beteiligt; ein Lichtmast-Lkw der Polizei leuchtete die Szenerie aus. Gegen 09.20 Uhr tauchte der Frankfurter in einem Offenbacher Hotel wieder auf. Er wies Verletzungen im Brustbereich auf und befindet sich gegenwärtig in ärztlicher Behandlung. Später soll geprüft werden ob der 43jährige ggf. anschließend nervenärztlich weiter behandelt werden muß, da er Freitodabsichten äußerte.
Der Unfall, der den Polizeieinsatz auslöste, ereignete sich auf der Babenhäuser Landstraße, in Höhe der Bushaltestelle Hainerweg. Gegen 02.55 Uhr stand dort vor einer roten Ampel ein Lkw, Mercedes, mit Anhänger. Der 61 Jahre alte Fahrer aus dem Spessart war in Richtung Innenstadt unterwegs. Plötzlich näherte sich in gleicher Richtung fahrend der 43jährige Frankfurter mit einem VW. Mit unverminderter Geschwindigkeit fuhr der VW auf das stehende Gespann auf. Durch die Wucht des Aufpralles bohrte sich die Deichsel des Anhängers in das Zugfahrzeug. Nach dem Unfall war der Pkw-Fahrer weggelaufen und im angrenzenden Waldgelände verschwunden. Die danach in diesem Gebiet durchgeführten umfangreichen Suchmaßnahmen wurden gegen 05.00 Uhr zunächst erfolglos abgebrochen. Bei Tagesanbruch wurden sie - auch unter Einsatz der Reiterstaffel - wieder aufgenommen, nachdem die Erkundigungen über den Verbleib des Mannes bei Krankenhäusern, bei der Krankentransportleitstelle, der Taxizentrale sowie bei der benachbarten Offenbacher Polizei erfolglos verlaufen waren. Erst eine Halterfeststellung des am Unfallort zurückgelassenen VW brachte Klarheit. Es stellte sich nämlich heraus, daß der Wagen einer Frau gehörte, die in dem Offenbacher Hotel beschäftigt ist. Die Frau verdächtigte den 43jährigen Frankfurter, bei dem es sich um einen Stammgast des Hotels handelt, des Diebstahls. Da sich die Beschreibung des 61jährigen Lkw-Fahrers mit der der Hotelmitarbeiterin deckte, wurden Ermittlungen an der Wohnanschrift des Frankfurters mit negativen Ergebnis durchgeführt. Erst im Laufe des Vormittags tauchte der Frankfurter dann im Hotel auf. Er stand offensichtlich unter Alkoholeinfluß; eine Blutentnahme wurde später durchgeführt. Eine Fahrerlaubnis besaß er nicht. Den Diebstahl des Zündschlüssel des VW gab er der 43jährige zu. Übrigens: Der bei dem Unfall entstandene Gesamtsachschaden wird auf rund 27.000 DM geschätzt; der Lkw-Fahrer blieb unverletzt. (Karlheinz Wagner/ -8014)
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