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Polizeipräsidium Frankfurt am Main

POL-F: 011105 Pressemitteilungen 2, Polizeipräsidium Frankfurt am Main

Frankfurt (ots)

011105 - 1244    Innenstadt:  Erster Graffiti-Sprayer in
Untersuchungshaft
Bereits seit dem 02.04.2001 existiert beim Polizeipräsidium Frankfurt 
am Main die Arbeitsgruppe Graffiti, die sich ausschließlich dem 
Täterklientel der Sprayer annimmt und die Aufklärung dieser 
Sachbeschädigung anstrebt. Alleine im Monat Oktober bis jetzt konnten 
14 Tatverdächtige teilweise auf frischer Tat beobachtet und 
festgenommen werden. Dabei führten die Sprayer szenetypische 
Utensilien wie Spraydosen, Handschuhe und Skizzen mit sich. So 
meldete am 08.10.2001 ein Taxifahrer, der im Nordend unterwegs war, 
dem Polizeinotruf mehrere verdächtige junge Männer nachts gegen 01.30 
Uhr in der Schwarzburgstraße/Ecke Friedberger Landstraße, die "am 
Werk" seien. Wenige Minuten später erfolgte die Festnahme von zwei 
23jährigen Frankfurtern, die bereits ihr "Tag" (persönlicher 
Schriftzug) an einer Hausfassade hinterlassen hatten. Der Schaden 
wird auf rund 2.000 DM für den Hausbesitzer geschätzt. 
Zwischenzeitlich konnten diesen beiden 23 weitere Objekte in der 
Stadt zugeordnet werden. 
Der nächste Fall ereignete sich bereits einen Tag später in Ginnheim, 
am 09.10.2001, um 03.15 Uhr. Eine Zivilstreife des Sonderkommandos 
Mitte sah drei jugendliche Radfahrer im Bereich des 
Markus-Krankenhauses in der Wilhelm-Eppstein-Straße, wie sie im 
Einfahrtsbereich ebenfalls ihr "Tag" anbrachten. Auch diese wurden 
wenig später festgenommen. Es handelte sich um einen 16- und zwei 
17jährige Frankfurter. 
Am 10.10.2001 um 03.40 Uhr konnten zwei weitere Sprayer im Alter von 
17 und 21 Jahren bei ihren Aktivitäten in der Saalgasse ergriffen 
werden, denen jetzt durch mühevolle Kleinarbeit im Stadtgebiet 
mindestens 65 weitere Tatorte nachgewiesen werden können.
Auch im Stadtteil Nieder-Erlenbach konnten Polizeibeamte des 15. 
Revier einen 18- und einen 17jährigen festnehmen. Ein Anwohner hatte 
am 20.10.2001 gegen 22.50 Uhr in der Niedereschbacher Straße ein 
Fahrzeug beobachtet, aus dessen Kofferraum die beiden Verdächtigen 
zunächst etwas entnahmen. Die beiden aus Bad Vilbel und Steinbach 
stammenden jungen Männer wurden dann von einer entsandten 
Zivilstreife überprüft. Hier gaben sie zunächst an, von Steinbach 
gekommen zu sein, und weiter nach Bad Vilbel zu wollen. Bei der 
Überprüfung konnten die Beamten jedoch feststellen, daß beide 
Tatverdächtige stark nach Lösungsmittel rochen. Weitere Hinweise auf 
Tatorte, Spraydosen oder verschmutzte Kleidung konnten zunächst nicht 
entdeckt werden. Jedoch fand wenige Tage später die ermittelnde 
AG-Graffiti einen Geschädigten. Dieser beklagte die Verunstaltung 
seiner an der Homburger Landstraße/Ecke Niedereschbacher Straße 
gelegenen Halle, die auf einer Fläche von 12 x 2,20 Meter besprüht 
wurde. Die Schadenshöhe konnte er noch nicht beziffern. 
Ebenfalls am 20.10.2001 stellte eine weitere Zivilstreife in Höchst 
Sprayer fest. In der Königsteiner Straße hatten die Beamten zwei 
dunkel gekleidete junge Männer gesehen, die sich verdächtig bewegten. 
Gegen 02.30 Uhr konnten sie dann im Bereich der Gotenstraße vorläufig 
festgenommen werden. Der 18jährige Oberurseler und sein 19jähriger 
Freund, ebenfalls aus Oberursel, hatten noch die Beweise ihrer 
Aktivitäten in den Jackentaschen. Neben schwarzen Spraydosen hatte 
der Jüngere noch Einweghandschuhe an, die frische schwarze und blaue 
Farbe aufwiesen. Außerdem konnten bei den beiden Tatverdächtigen eine 
Tränengasspraydose sowie ein Taschenmesser sichergestellt werden. In 
dem von den beiden benutzten Pkw fanden sich weitere 
Graffiti-Utensilien. Bei der Tatortsuche fanden die Beamten im 
näheren Festnahmebereich insgesamt zehn "frische" Tatorte mit den 
szenetypischen "Tags". Auch hier dauern die Ermittlungen der 
Arbeitsgruppe Graffiti noch an. 
Der letzte Erfolg gegen diese Szene ist einer Streife der 
Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) zu verdanken. Bei einer 
Kontrolle stellten diese im Tunnelbereich zwischen Grüneburgweg und 
Eschenheimer Tor am vergangenen Samstag, dem 3.11.2001, morgens gegen 
06.45 Uhr drei Graffiti-Sprayer fest. Diese hatten bereits auf einer 
ca. 3 qm großen Fläche neben dem Gleiskörper verschiedene Schriftzüge 
angebracht. Nach einer kurzen Flucht konnten die Sicherheitsleute die 
drei Täter ergreifen. Es handelte sich bei ihnen um einen 27jährigen 
und zwei 21jährige Frankfurter. Die herbeigerufene Polizei konnte 
noch an der Kleidung der Festgenommenen Sprühfarbe feststellen, die 
mit der frisch besprühten Fläche identisch war. In den zwei ebenfalls 
aufgefundenen Rucksäcken fanden sich u.a. Gummihandschuhe, 
verschiedene Spraydosen und eine Kleinbildkamera, mit der 
offensichtlich die eigenen "Kunstwerke" festgehalten wurden. Im 
weiteren Festnahmebereich entdeckten die Beamten noch weitere 
verunstaltete großflächige Wände und Betonpfeiler; ca. 60 qm wurden 
beschmiert. Nach vorläufigen Schätzungen wird der Schaden auf 
mindestens 12.000 DM für die Stadt Frankfurt geschätzt. Mehrere 
Vorlagenskizzen, die bei einem der Täter aufgefunden wurden, lassen 
vermuten, daß das Trio noch für weitere Graffitis verantwortlich 
zeichnet. Diesbezüglich wertet die AG-Graffiti die bisher erstatteten 
Strafanzeigen aus. Während zwei der Täter nach den polizeilichen 
Maßnahmen wieder auf freien Fuß kamen, wurde ein 21jähriger 
Festgenommener, der keinen festen Wohnsitz nachweisen konnte, auf 
Anordnung des Haftrichters in Untersuchungshaft genommen.
Um die Sachbeschädigungen durch Graffitis und Tags weiterhin zu 
reduzieren und die Straftaten wegen Sachbeschädigungen aufzuklären, 
erbitten die Ermittler bei der AG-Graffiti unter der Tel-Nr. 755-4361 
um Hinweise. 
Bei verdächtigen Beobachtungen sollte unverzüglich der Polizeinotruf 
110 verständigt werden. Von dort aus werden alle notwendigen 
Einsatzmaßnahmen koordiniert. 
Sollten Geschädigte Fragen haben zu dem von der Stadt Frankfurt 
aufgelegten Programm zur Beseitigung von Schmierereien an Häusern und 
Mauern, so können sie sich ebenfalls an die o. a. Telefonnummer 
wenden. (Jürgen Linker/ -8012).
Bereitschaftsdienst: Karlheinz Wagner, Telefon 06107-3913 oder 
0177-2369778 (ab 17.00 Uhr)
ots-Originaltext: Pressestelle Polizei Frankfurt
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Telefon: 069 755-8044
Fax: 069 755-8019
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