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Polizeipräsidium Frankfurt am Main

POL-F: 020828 - 0920 Nordend: Trickdiebstahl.

Frankfurt (ots)

Am Dienstag, dem 27. August 2002, gegen 13.30 Uhr
kehrte eine 74jährige Frau zu ihrem Haus im Oberweg zurück. Als sie 
die Tür des Mehrfamilienhauses öffnete, sprach sie eine ihr 
unbekannte Frau an, die angab, in das Haus zu müssen, da sie für 
eine Mieterin im 4. Stock seit zwei Wochen putzen würde.
Die 74jährige ließ die Unbekannte in das Treppenhaus, wo sie an ihr 
vorbeiging. Kurze Zeit später klingelte es an der Wohnungstür der 
Geschädigten. Vor der Tür stand jene Frau, die sie in das Haus 
eingelassen hatte. Die 74jährige öffnete und die Unbekannte gab an, 
eine Nachricht hinterlassen zu müssen, da die Frau, für die sie 
putze, nicht da sei. Schließlich ließ sich die Geschädigte überreden 
und man begab sich zusammen in die Küche. Die Wohnungstür wurde 
dabei nur angelehnt. Als die Mieterin die Unbekannte wieder zur Tür 
zurückgeleitete, mußte sie feststellen, daß sich eine zweite Frau in 
ihrer Wohnung befand. Durch die Unbekannte wurde die 74jährige 
dahingehend beschwichtigt, daß die zweite Frau ihre Schwester sei, 
die nur auf sie warten würde. Schließlich verließen die beiden die 
Wohnung. Nur wenig später mußte die 74jährige in ihrem Schlafzimmer 
feststellen, daß zwei Schmuckschatullen, die auf dem Nachttisch 
standen, leergeräumt waren. In den Schatullen hatten sich mindestens 
vier goldene Ringe mit diversen Brillanten, eine ca. 75 cm lange 
Goldkette, eine Perlenkette, ein Paar goldene Ohrringe, ein 
Medaillon mit Bildern sowie zwei Broschen befunden. Eine Brosche hat 
einen Durchmesser von ca. 5 cm und zeigt Franz Josef I., die zweite, 
etwas kleinere Brosche zeigt Napoleon I.. Gemäß den Angaben der 
Geschädigten beläuft sich der Gesamtschaden auf ca. 23.000 Euro.
Die erste Frau, mit südosteuropäischem Aussehen, wird als etwa 35 
bis 40 Jahre alt und ca. 165 cm groß beschrieben. Sie hatte 
dunkelbraune Haare, war schlank und trug einen dunklen Rock sowie 
ein dunkles T-Shirt.
Die zweite Täterin soll etwa 40 Jahre alt und ca. 160 cm groß 
gewesen sein. Korpulente Figur und ebenfalls dunkelbraune Haare. 
Bekleidet war sie mit einem dunklen Rock und einer dunklen, 
gemusterten Bluse.
Dieser Fall gibt der Frankfurter Polizei Anlaß, erneut auf einige 
Verhaltensgrundsätze hinzuweisen:
Schauspielerisch begabte Diebe und Betrüger an der Haus- oder 
Wohnungstür nutzen im Grunde wenige Tricks, zu denen sie sich 
allerdings immer neue Variationen einfallen lassen. So bitten sie um 
Hilfe oder eine Gefälligkeit, täuschen Amtspersonen vor oder 
behaupten ganz einfach und frech, Sie zu kennen. All diese Vorwände 
haben jedoch nur ein Ziel: sie sollen die Tür öffnen und die Täter 
in ihre Wohnung lassen. Lassen Sie es nicht soweit kommen. In der 
Wohnung sind Sie mit dem oder der Fremden alleine und können dabei 
ihre Augen nicht überall haben. Nachfolgend werden einige jeder 
Tricks beschrieben, die immer wieder benutzt und dabei variiert 
werden:
· Kann ich ein Glas Wasser haben - ich bin schwanger/mir ist 
schlecht/ich habe Durst/ich muß eine Tablette nehmen? Darf ich in 
Ihre Küche kommen?
· Haben Sie Papier und Bleistift, der Nachbar ist nicht zu Hause, 
ich möchte ihm eine Nachricht hinterlassen? Haben Sie eine 
Schreibunterlage? Das Licht ist hier so schlecht, darf ich an Ihrem 
Tisch schreiben?
· Ich muß schnell telefonieren, ich hatte einen Unfall/ich benötige 
einen Arzt/ich hatte eine Autopanne. Darf ich hierzu Ihr Telefon 
benutzen?
· Darf ich bei Ihnen Blumen/Geschenke für den Nachbarn abgeben? Ich 
habe ihn/sie nicht angetroffen. Darf ich den Blumen in Ihrem Bad 
Wasser geben? Darf ich selbst das Geschenk in Ihrer Wohnung 
verwahren?
· Ich/mein Kind hat ein dringendes Bedürfnis. Darf ich/mein Kind 
Ihre Toilette benutzen?
· Mein Baby braucht sein Fläschchen. Darf ich es bei Ihnen füttern 
oder wickeln?
· Oft treten Trickbetrüger und -diebe in folgenden Rollen auf: 
Polizisten, Kriminalbeamte oder Gerichtsvollzieher; Mitarbeiter der 
Elektrizitäts-, Gas- oder Wasserwerke, Handwerker, Heizkostenableser 
oder sonstige Beauftragte der Hausverwaltung; Mitarbeiter der 
Kirche, des Sozialamtes oder von anderen Sozialstellen; Berater der 
Krankenkasse oder der Rentenversicherung; Postzusteller oder 
Monteure einer Telefongesellschaft.
· Leute, die Sie noch nie in Ihrem Leben gesehen haben, reden Ihnen 
ein schlechtes Gewissen ein, um Sie in Sicherheit zu wiegen und von 
Ihnen in Ihre Wohnung gebeten zu werden. "Erinnern Sie sich nicht 
mehr an mich?" Unbekannte täuschen vor, entfernte Verwandte zu sein 
oder frühere Nachbarn; alte Reisebekanntschaften, ehemaligen 
Kollegen, Pflegepersonal oder Bettnachbarn aus Ihrem letzten 
Krankenhausaufenthalt.
Um nicht das Opfer dreister Trickdiebe zu werden, beachten Sie bitte 
folgende Tips:
· Vergewissern Sie sich vor dem Öffnen der Tür, wer zu Ihnen will. 
Schauen Sie durch den Türspion oder aus dem Fenster, benutzen Sie 
die Türsprechanlage.
· Öffnen Sie Ihre Tür immer nur mit vorgelegter Türsperre.
· Lassen Sie niemals Fremde in Ihre Wohnung.
· Überlegen Sie, wenn Fremde an Ihrer Tür von ihrer Not erzählen: 
"Warum wenden sich diese Leute nicht an eine Apotheke, eine 
Gaststätte oder ein Geschäft sonder gerade an Sie?" Bieten Sie bei 
einer angeblichen Notlage an, selbst nach Hilfe zu telefonieren oder 
das Gewünschte (Schreibzeug oder Glas Wasser) hinauszureichen. 
Lassen Sie dabei Ihre Tür versperrt.
· Trickdiebe haben ein leichtes Spiel, wenn Sie alleine mit Ihnen 
sind. Versuchen Sie, bei unbekannten Besuchern einen Nachbar 
hinzuzubitten oder bestellen Sie den Besucher zu einem späteren 
Termin, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.
· Nehmen Sie für Ihren Nachbarn nur solche Lieferungen entgegen, die 
Ihnen von Ihrem Nachbarn auch angekündigt wurde.
· Lassen Sie nur Handwerker in Ihre Wohnung, die Sie selbst bestellt 
haben oder die von der Hausverwaltung angekündigt wurden.
· Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen den Dienstausweis, prüfen 
Sie ihn sorgfältig bei gutem Licht und mit Ihrer Lesebrille. Rufen 
Sie im Zweifelsfall bei der Behörde an, von der die angebliche 
Amtsperson kommt. Lassen Sie dabei Ihre Tür versperrt und suchen Sie 
die Telefonnummer der Behörde selbst heraus.
· Wehren Sie sich gegen zudringliche Besucher notfalls auch 
energisch: Sprechen Sie sehr laut mit ihnen oder rufen Sie um Hilfe. 
(Manfred Füllhardt/-82116).
Bereitschaftsdienst: Karlheinz Wagner, Telefon: 06107-3913, Handy: 
0177-2369778 (nach 17.00 Uhr).
ots-Originaltext: Pressestelle Polizei Frankfurt
Digitale Pressemappe im Internet: 
http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=4970

Rückfragen bitte an:

Pressestelle Polizei Frankfurt

Pressestelle
Telefon:069 / 755 82 110
Fax: 069 / 755 82 109

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