Polizeipräsidium Frankfurt am Main
POL-F: Polizeipressebericht vom 13. Juni 2003
Frankfurt (ots)
030613 - 0584 Kalbach: Ergänzung zu Polizeibericht vom 20.05.2003, Nr. 531 - Unbekannter Mann verletzte Frau mit Messer
Wie in der o.a. Meldung berichtet, war eine 40 Jahre alte Frau am 28.05.2003 mit einer Bauchstichverletzung, die ihr angeblich ein unbekannter Mann bei einem Ampelstopp beigebracht haben soll, in einem Krankenhaus intensivmedizinisch versorgt worden. Ihr jetziger Gesundheitszustand ließ es nunmehr zu, dass Beamte des zuständigen Fachkommissariates die Frau eingehender befragen konnten. Dabei stellte sich jetzt heraus, dass die 40-Jährige sich die Stichverletzung selbst beigebracht hatte.
Zunächst waren die Beamten seinerzeit davon ausgegangen, dass aufgrund der Schilderungen der Frau sie von einem unbekannten Täter an diesem Tag beim verkehrsbedingten Anhalten an einer Ampel zwischen Bonames und Kalbach ohne Vorwarnung und nachvollziehbaren Motiv geschlagen und niedergestochen worden sei. Die anschließenden Fahndungsmaßnahmen nach dem Täter bzw. dessen Fahrzeug verliefen ergebnislos. In den letzten Tagen versuchten die Beamten dann nach Angaben der Frau ein Phantombild des vermeintlichen Täters zu erstellen, was jedoch vollständig misslang, da die von der 40-Jährigen abgegebene Personenbeschreibung des Mannes in erheblichem Umfang von den zuvor gemachten Angaben abwichen. Und so verstärkte sich bei den Beamten der Verdacht, dass die Frau - aus welchen Gründen auch immer - das tatsächliche Geschehen offenbar bewusst verschleiern wollte. Die dann im Hinblick auf die Überprüfung des Wahrheitsgehaltes ihrer Angaben durchgeführten Ermittlungen ließen auch erhebliche Zweifel an der Tatausführung, Tatörtlichkeit und der durch die Frau selbst geschilderte Verhaltensweise aufkommen. So stellte sich nämlich heraus, dass ihre Darstellung, sie habe verkehrsbedingt an der am "Tatort" befindlichen Ampel bei rot anhalten müssen, deshalb nicht der Wahrheit entsprechen konnte, da die Lichtzeichenanlage zum angeblichen Vorfallszeitpunkt überhaupt nicht in Betrieb war. Aufgrund diesbezüglicher Vorhaltungen der Beamten gab die Frau dann schließlich zu, sich den Stich in den Bauch, auch wegen angeblicher psychischer Störungen selbst beigebracht zu haben. Allerdings bestand sie jedoch darauf, dass es eine unbekannte Person gegeben haben soll, die sie an der geschilderten Örtlichkeit wegen einer angeblichen Auseinandersetzung im Straßenverkehr geschlagen habe. Doch auch an dieser Schilderung bestehen erhebliche Zweifel. Übrigens: Das damals benutzte Tatmesser befand sich in der Handtasche der Frau. (Karlheinz Wagner/ -82115).
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ots-Originaltext: Pressestelle Polizei Frankfurt
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