Polizeipräsidium Frankfurt am Main
POL-F: 250101 - 0001 Frankfurt: Vorläufige Bilanz der Frankfurter Polizei zum Jahreswechsel
Frankfurt (ots)
Die Frankfurter Polizei blickt auf einen silvestertypischen arbeitsreichen Jahreswechsel zurück. Größere Ausschreitungen, Randale oder andere nennenswerte gruppendynamische Prozesse fanden nicht statt. Die Szenerie in der Innenstadt war aufgrund des fortentwickelten Sicherheitskonzepts ruhiger als in den Vorjahren. Allerdings sticht, neben einigen Messerdelikten, der Angriff auf eine Funkwagenbesatzung in der Nordweststadt durch das Herabwerfen eines E-Scooters von einer Brücke auf einen fahrenden Streifenwagen besonders hervor.
Zusätzlich waren in diesem Jahr rund 800 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte in der Silvesternacht in Frankfurt am Main eingesetzt, um für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger während der Feierlichkeiten zum Jahreswechsel zu sorgen. Im Rahmen des offensiven Einsatzkonzepts kontrollierte die Polizei mehr als 500 Personen und sprach mehr als 130 Platzverweise aus. Die livegesichteten Aufnahmen der Videoschutzanlagen stellten sich erneut als besonders hilfreich heraus, um Gefahrensituationen frühzeitig zu erkennen und zielgerichtet darauf zu reagieren.
Die seitens der Stadt Frankfurt eingerichteten Feuerwerkverbotszone im Bereich der Zeil gepaart mit hoher polizeilicher Präsenz entfalteten eine erkennbar positive Wirkung und führten zu einer deutlichen Beruhigung dieses Bereichs im Vergleich zu den Vorjahren. Bei vereinzelten Verstößen gegen das Verbot des Abbrennens von Feuerwerkskörpern schritt die Polizei zügig und konsequent ein und beruhigte die Situation schnell wieder.
Das gesamte Mainufer sowie der Eiserne Steg und der Hohlbeinsteg zogen auch in diesem Jahr viele Feiernde an. Aufgrund des hohen Besucherandrangs wurden die beiden Fußgängerbrücken zeitweilig gesperrt. Zwischenzeitlich entwickelte sich der Paulsplatz ebenfalls zu einer beliebten Anlaufstelle für Feiernde. Um die Gefahr von Überfahrtaten zu minimieren und die Sicherheit der Anwesenden bestmöglich zu gewährleisten, sperrte die Polizei die "Berliner Straße" für etwa 90 Minuten, was zu erheblichen, aber unvermeidbaren Verkehrsbeeinträchtigungen in diesem Bereich führte.
Das Amüsierviertel "Alt-Sachsenhausen" war nach Mitternacht sehr stark besucht, es herrschte ausgelassene Feierstimmung, ohne dass es zu berichtenswerten Ereignissen kam. Auch das Bahnhofsgebiet zog viele Feiernde an, insbesondere der unsachgemäße Gebrauch von Pyrotechnik fiel dort auf. Im Frankfurter Norden beschäftigten vor allem zahlreiche Mülltonnenbrände die Einsatzkräfte.
Darüber hinaus kam es in der Nacht zu den folgenden herausragenden Vorkommnissen:
Gegen 22:40 Uhr meldete eine Anwohnerin eine verdächtige Gruppe von 10-15 Jugendlichen im "Hammarskjöldring". Als die alarmierte Polizei vor Ort eintraf, ergriffen alle Personen die Flucht. Im Rahmen der daraufhin eingeleiteten Fahndung warfen Unbekannte einen E-Scooter von einer Fußgängerbrücke auf den zu diesem Zeitpunkt darunter im "Erich-Ollenhauer-Ring" fahrenden Streifenwagen. Der etwa 30kg schwere Roller schlug teils auf dem Dach, teils in der Windschutzscheibe des Funkwagens ein. Dabei wurde der Dachholm verformt und die Windschutzscheibe zerbarst. Die beiden Polizisten wurden durch herabfallende Plastikverkleidungen, Innenspiegel und Glassplitter leicht verletzt.
Polizeipräsident Müller dazu: "Meine beiden Kollegen hatten großes Glück und gleich mehrere Schutzengel, hier ging es nur um Zentimeter, sonst wären schwere Kopfverletzungen die Folge gewesen. Die Mordkommission hat sofort die Ermittlungen übernommen. Wir werden alles daransetzen, die Verantwortlichen für diesen niederträchtigen Angriff zu ermitteln."
Personen, die sachdienliche Hinweise zu diesem Sachverhalt geben können, werden gebeten, sich mit der Polizei unter 069 / 755 5 31 10 oder jeden anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Zwei weitere versuchte Tötungsdelikte ereigneten sich in den Morgenstunden in der Innenstadt sowie im Bahnhofsviertel. In der "Alte Gasse" wurde ein 32-jähriger Mann mit einer Schnittverletzung am Hals angetroffen. Nach derzeitigen Erkenntnissen war er in einem Club in der "Alte Gasse" von einem 17-Jährigen verletzt worden, den die Polizei noch vor Ort festnahm. Die Mordkommission ermittelt nun wegen des Verdachts des versuchten Totschlags, der Tatverdächtige wird im Laufe des Tages einem Haftrichter vorgeführt.
Gegen 8:00 Uhr geriet ein 35-jähriger Gast eines Lokals in der Moselstraße mit dem dortigen Türsteher aneinander. Im weiteren Verlauf stach er diesem mit einem Messer in den Oberkörper und flüchtete. Seine Flucht währte nur kurz, denn eine im Bahnhofsviertel eingesetzte Streife nahm ihn unmittelbar nach Verlassen des Lokals fest. Auch gegen ihn wird nun wegen Verdachts des versuchten Totschlags ermittelt.
Zwei weitere Fälle, in denen Stichwerkzeuge zum Einsatz kamen, verzeichnete die Polizei in der Münchener Straße sowie auf der Zeil. Am frühen Abend kam es in der Münchener Straße zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen, im Rahmen derer ein 32-Jähriger durch einen Stich in den Oberkörper verletzt wurde. Die restlichen Beteiligten sind aktuell flüchtig.
Gegen 22:40 Uhr sprach ein 17-Jähriger die am Kaiserplatz eingesetzten Polizeikräfte an und gab an, kurz zuvor am "Brockhausbrunnen" angegriffen und mittels eines Stichwerkzeuges im Bereich der Schulter verletzt worden zu sein. In beiden Fällen ermittelt die Polizei wegen gefährlicher Körperverletzung.
In Niederrad zündeten Unbekannte kurz nach Mitternacht einen selbstgebauten Böller an der Tür einer Schule in der Straße "Im Mainfeld", die dadurch völlig zerstört wurde.
Bei den dargestellten Zahlen und Sachverhalten handelt es sich um eine vorläufige Bilanz der Polizei Frankfurt am Main zum diesjährigen Jahreswechsel. Die Erfahrungen der Vorjahre haben gezeigt, dass Strafanzeigen auch erst im Nachhinein gestellt werden.
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