Polizeipräsidium Frankfurt am Main
POL-F: 050405 0330 Besser als im Krimi: In weniger als drei Stunden sieben Fälle aufgeklärt
Frankfurt (ots)
050405 0330 Besser als im Krimi: In weniger als drei Stunden sieben Fälle aufgeklärt
Das sollen die Fernseh-Kommissare erst einmal nachmachen:
Beamte der Kripo, des 10., 16. und 17. Reviers sowie Zivilfahnder des Soko Süd, alle tatkräftig unterstützt von ihren Kollegen in der Einsatzzentrale, klärten am Montagnachmittag im Zuge einer gemeinsamen Fahndung innerhalb von 170 Minuten nicht weniger als sieben Fälle auf. Und wie es sich für einen richtigen Fahndungserfolg gehört, stand am Ende die Festnahme des Tatverdächtigen und dessen umfassendes Geständnis.
Die Chronologie:
Gegen 13.20 Uhr werden zwei Zivilfahnder in der Straße An der Schwarzbachmühle auf einen am Straßenrand parkenden Opel Vectra mit Kaiserlauterer Kennzeichen aufmerksam. Ihr kriminalistisches Gespür sagt ihnen Die beiden müssen wir überprüfen!
Der am Steuer des Wagens sitzende Mann verfügt offenbar über ein ähnlich feines Gespür, das ihm signalisiert Achtung! Da kommt Polizei in Zivil! Jetzt nur weg von hier!. Er startet den Wagen und rast in westliche Richtung davon.
Die Beamten fühlen sich bestätigt. Sie lösen eine Fahndung nach dem Wagen aus. Auch der Polizeicomputer gibt ihnen Recht: die am Vectra angebrachten Kennzeichen sind als gestohlen registriert. Die Fahndung läuft an.
Wenig später findet eine Streife den Fluchtwagen. Er steht verlassen an der Ecke Am Börnchen / Im Hirschländchen. Unweit des Wagens stellen Beamte kurz darauf den flüchtigen Beifahrer Karsten P. (31). Er versichert, nichts angestellt zu haben. Den Fahrer des Opel Vectra, Francesco, kenne er nur flüchtig. Der habe ihn doch vorhin nur nach Hause fahren wollen. Als dann der Zivilwagen auf sie zukam, so Karsten P., habe Francesco auf einmal panische Angst bekommen und sei losgerast.
Nicht ganz zu Unrecht, wie sich jetzt herausstellt, denn auch der Opel Vectra ist als gestohlen gemeldet. Und im Wageninnern finden die Beamten einige Gramm Kokain, ein Crack-Steinchen, diverses Werkzeug und zu ihrer besonderen Freude eine Herrenjacke, in dessen Innentasche ein Reisepass steckt:
Francescos Reisepass!
Der Wagen wird sichergestellt, Karsten P. mit aufs Revier genommen und zur Sache vernommen. Bereitwillig gibt er Auskunft, schließlich habe er ja nichts Verbotenes getan. Im Gegenteil. Und über die Gründe von Francescos plötzlicher Flucht wisse er nichts.
Unterbrochen wird die Vernehmung dann durch hartnäckiges Klingeln von Karstens Handy. Die Beamten vermuten, das könne doch nur Francesco sein. Und tatsächlich, er ist es. Und er verrät im Gespräch, das die Beamten dem kooperierenden Karsten gestatten, auch seinen derzeitigen Aufenthaltsort: Bin gerade an der Schwanheimer Staustufe.
Dort tauchten wenig später auch Zivilkräfte des Sonderkommandos Süd auf. Und trotz nochmaliger kurzer Flucht mit einem eben erst gestohlenen Mountainbike kommt er dieses Mal nur bis zur Manderscheider Straße.
Dort klicken gegen 16.10 Uhr die Handschellen.
Auf dem Revier gibt der wegen Eigentums- und Drogendelikten bereits polizeibekannte und derzeit wohnsitzlose Francesco A. jetzt zu, den Wagen und die Kennzeichen gestohlen zu haben, unter Drogeneinfluss damit gefahren zu sein. Ja, ohne Fahrerlaubnis, denn eine solche besitze er gar nicht. Und später werde er sich dann vielleicht auch noch einmal über seinen Anwalt zur Sache vernehmen lassen...
Während Karsten P. mangels dringendem Tatverdacht nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder auf freien Fuß gesetzt werden muss, liegen bei Francesco A. nach Einschätzung der Ermittler durchaus einen U-Haftbefehl begründende Umstände vor. Er wird dem Haftrichter überstellt.
Und - ohne den eingangs erwähnten Fahndungserfolg der Polizei schmälern zu wollen irgendwie (das müssen sogar die beteiligten Ermittler neidlos anerkennen) haben Karsten und Francesco ja auch einen nicht gerade unerheblichen Aufklärungsbeitrag geleistet. (Manfred Feist/-82117)
Bereitschaftsdienst: Franz Winkler, Tel. 06182-60915 oder 0172- 6709290.
ots-Originaltext: Pressestelle Polizei Frankfurt
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