Polizeipräsidium Frankfurt am Main
POL-F: 050522 0510 Heddernheim: Verdacht des versuchten Totschlags
Frankfurt (ots)
Am frühen Samstagmorgen ist es in einer Wohnung in Heddernheim zwischen zwei Männern im Alter von 16 und 43 Jahren zu einer tätlichen Auseinandersetzung gekommen, in deren Verlauf der Jugendliche mit einem Messer dem 43-Jährigen in den Bauch stach. Der Verletzte wurde später zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr soll nach Auskunft der Ärzte nicht bestehen Als Hintergrund für die Tat werden familiäre Streitigkeiten vermutet.
Wie die bisherigen Ermittlungen, die sich zunächst als äußerst schwierig gestalteten, ergaben, ist der 43-Jährige der Lebensgefährte der Mutter des Beschuldigten. Der Frau war das Sorgerecht für ihre sechs Kinder entzogen und auf die ältere Tochter übertragen worden. Hierzu gehörte auch das Aufenthaltsbestimmungsrecht für den 16-Jährigen. Der Jugendliche lebt im Haus der Schwester. Diese hatte ihrer Mutter und deren Lebensgefährten untersagt, die Wohnung zu betreten.
Der 16-Jährige beaufsichtigte am Freitagabend gerade die fünf Kinder seiner Schwester, als dessen Mutter mit ihrem Freund erschien; er öffnete die Tür. Später kam auch noch die Freundin des jungen Mannes hinzu. Im Verlauf des Abends wurde reichlich dem Alkohol zugesprochen. Die beiden Männer gerieten in Streit, der in einer tätlichen Auseinandersetzung mündete. Dabei soll der 43-Jährige den 16-Jährigen auch hochgehoben und gewürgt haben. Der griff dann nach einem auf der Arbeitsplatte der Küche liegenden Taschenmesser und stach auf seinen Kontrahenten ein. Mit einem Holzknüppel, den er mit sich führte, setzte sich der 43-Jährige nunmehr zur Wehr, traf den Jugendlichen offensichtlich nicht. Der 16-Jährige suchte daraufhin sein Heil in der Flucht und versteckte sich vor dem Haus unter einem Pkw. In der Zwischenzeit demolierte der Geschädigte die gesamte Küche sowie Teile der übrigen Wohnung.
Nach seiner Erstversorgung durch herbeigerufene Rettungskräfte begann der 43-Jährige plötzlich derart zu randalieren, dass er erst nach Verabreichung eines Beruhigungsmittels und seiner Fesselung weiter ärztlich behandelt werden konnte. Später wurde der Mann ins Krankenhaus gebracht, wo die Ärzte einen Stich in den rechten Oberbauch feststellten.
Der 16-Jährige wurde noch vor Ort in einem Rettungswagen festgenommen. Die bei ihm gesicherten Spuren am Hals sind nach Einschätzung eines Gerichtsmediziners eindeutig als massiver Angriff auf den Hals zu werten. Die Tatwaffe wurde sichergestellt. Der junge Mann wurde nach Rücksprache mit einem Staatsanwalt in die Obhut seiner Schwester entlassen. Die Ermittlungen dauern an.(Karlheinz Wagner/ -82115).
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