Polizeipräsidium Frankfurt am Main
POL-F: 050930 - 0954 Westhafen: Ergänzung zur Meldung Nr. 556 vom 05. Juni 2005 - Mann mit Schädelverletzungen tot aufgefunden - 35-jährige Drogenabhängige legt Geständnis ab
Frankfurt (ots)
In der o.a. Meldung berichteten wir über einen am 05.06.2005, gegen 05.00 Uhr unter der Friedensbrücke / Nordseite aufgefundenen leblosen Mann. Den ersten Ermittlungen zufolge war dieser vermutlich mit einem in unmittelbarer Nähe des Tatortes gefundenen Pflasterstein erschlagen worden. Das Obduktionsergebnis bestätigte später den Eintritt des Todes durch massive Schläge auf den Kopf des Opfers.
Die Folgeermittlungen nach dem Täter gestalteten sich sehr aufwändig. Durch das Hessische Landeskriminalamt konnten an dem am Tatort aufgefundenen und offensichtlich als Tatmittel benutzten Pflasterstein neben großflächigen Blutspuren des Opfers auch Hautpartikel festgestellt werden, aus denen eine vollständige DNA erhoben werden konnte. Diese war zweifelsfrei einer weiblichen Person zuzuordnen. Gleiches galt für eine DNA, die an einer Zigarettenkippe unter dem Leichnam gesichert wurde.
Da ein Abgleich in der DNA-Analyse-Datei nicht von Erfolg gekrönt war, veranlasste das Fachkommissariat 11 bei Frauen aus dem Obdachlosen- bzw. Drogenmilieu auf freiwilliger Basis die Entnahme von Speichelproben. Aber auch der folgende Abgleich war negativ. Flankierend zu diesen Maßnahmen gelang es nach Angaben eines polizeibekannten "Strichers" ein Phantombild der "letzten bekannten Begleiterin" des Opfers zu erstellen. Nach der Veröffentlichung dieses Phantombildes ging von einem Beamten der Bundespolizei der entscheidende Hinweis auf die Tatverdächtige ein. Die Frau, eine 35-jährige Drogenabhängige ohne festen Wohnsitz, konnte in Frankfurt ermittelt werden. Sie gab auf freiwilliger Basis eine Speichelprobe ab, deren erhobene DNA nach entsprechender Analyse und einem Vergleich absolut mit den DNA am Tatwerkzeug und der gefundenen Kippe übereinstimmte. Gestern, gegen 16.20 Uhr, wurde die Tatverdächtige wegen des Verdachts der Tötung vorläufig festgenommen. Nachdem die Frau mit den vorliegenden Beweismitteln konfrontiert wurde, legte sie ein umfangreiches Geständnis ab. Demnach sei sie am Tattag von dem späteren Opfer sexuell bedrängt worden und habe sich mit einem in Reichweite befindlichen Plasterstein durch mehrere gezielte Schläge gegen den Kopf des Opfers den Annäherungsversuchen erwehrt. Die Tatverdächtige wurde einem Haftrichter vorgeführt, der sie wegen des Verdachts des Totschlags in Untersuchungshaft schickte. (Manfred Vonhausen/-82113)
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