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Polizeipräsidium Frankfurt am Main

POL-F: Nachmittagsmeldung! 051208 - 1165 Rödelheim: Zellenwechsel

Frankfurt (ots)

Gäbe es eine entsprechende Aktenablage bei der
Frankfurter Polizei, so müsste man die folgende Geschichte wohl unter
der Rubrik "Des derf doch net wahr sein!" archivieren.
Zumindest im Gedächtnis des Betroffenen wird sie wohl unter diesem 
Motto auf ewig haften bleiben.
Der Betroffene, das ist ein waschechter Frankfurter (49), seines 
Zeichens Taxifahrer. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag betrat 
er in Begleitung seines Fahrgastes (38) die Wache des 11. Reviers in 
Rödelheim. Beide waren ziemlich sauer. Der Grund: sie konnten sich 
nicht über den Fahrpreis einigen. Daher schalteten sie die Polizei 
ein. Der Fahrgast monierte, die Grundgebühr sei viel zu hoch. Und 
auch die Tatsache, dass die Taxiuhr bereits nach "kurzer Strecke" 
7,30.-Euro anzeigte, sei doch  "viel zu viel!".
Der Droschkenfahrer sah das natürlich "ganz annerst".
Aus polizeilicher Sicht war also ein schlichtendes Gespräch 
angezeigt. Wie sich herausstellte, mit zunächst für alle Seiten 
durchaus akzeptablem Ergebnis:
- Der Fahrgast zahlt zunächst nicht.
- Die Personalien werden ausgetauscht.
- Der Taxifahrer behält sich weitere rechtliche Schritte vor.
So weit, so gut.
Doch dann  führten die Rödelheimer Polizisten auch noch 
routinemäßig eine Personalienüberprüfung durch. Denn Vorschrift ist 
Vorschrift!
Dabei stellte sich heraus, dass gegen den Taxifahrer ein 
Haftbefehl vorlag, dessen Vollstreckung nur durch die Zahlung 
mehrerer tausend Euro hätte abgewendet werden können. Da er das Geld 
nicht aufbringen konnte, wurde er ordnungsgemäß verhaftet. Nicht 
gerade von Vorteil für ihn war es wenig später, dass die Beamten in 
seiner rechten Socke ein kleines "Briefchen" fanden. Inhalt: 0,8 
Gramm Heroin. Zum Eigenverbrauch, wie er betonte. Und das 
blutverschmierte Taschentuch in seiner Hosentasche? Ja, das sei eben 
blutverschmiert, weil er wegen seines Kokaingenusses Nasenbluten 
bekommen habe, ergänzte er mit verblüffender Offenheit. Da war es 
dann schon fast egal, dass die Beamten am Schaltknauf des Taxis ein 
weiteres Briefchen mit "weißer Substanz" vorfanden. Eine Anzeige 
wegen Fahrens unter Drogeneinfluss wurde ohnehin gefertigt.
Und nach der Blutentnahme musste der Taxifahrer den weichen Sitz 
seiner edlen "Fahrgastzelle" gegen den harten Sitz in der "Haftzelle"
tauschen.
Zellenwechsel eben!
(Manfred Feist / 755-82117)

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Frankfurt am Main
P r e s s e s t e l l e
Telefon: 069 / 755-82110 (CvD) oder Verfasser (siehe Artikel)
Fax: 069 / 755-82109
E-Mail: pressestelle.ppffm@polizei.hessen.de
Homepage des Polizeipräsidiums Frankfurt a.M.:

http://www.polizei.hessen.de/internetzentral/broker.jsp?uMen=5dc70ee1-825a-f6f8-6373-a91bbcb63046

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