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POL-F: 061123-1246 - Flughafen: Frachtdiebstähle auf Frankfurter Flughafen aufge-klärt - Schadenssumme in Millionenhöhe

Frankfurt (ots)

Der Frankfurter Flughafen, als wichtiger
Wirtschaftsfaktor im Rhein-Main-Gebiet, beschäftigt rund 64.000 
Menschen. Über 52 Millionen Passagiere werden jährlich abgefertigt. 
Ebenfalls ist er ein Drehkreuz und Umschlagplatz von Waren und 
Wertsendungen aller Art.
So wurden z. B. im Jahre 2005  rund 1,8 Millionen Tonnen Fracht 
umgeschlagen.
Dies impliziert eine sehr spezifische Kriminalität. Um Straftaten 
dort aufklären zu können, sind daher für die Polizei und die 
sonstigen Sicherheitsorgane  besondere Fachkenntnisse über interne 
Abläufe absolut notwendig.
Eine solche besondere Deliktsform ist der Diebstahl von 
Frachtsendungen, die meist nur Insider begehen können. Trotz geringer
Fallzahlen, die weiterhin rück-läufig sind, liegen die Schäden oft in
Millionenhöhe.
Der letzte größere Fall wurde bei einer Pressekonferenz Ende 
Dezember 2005 geschildert. Damals wurde eine Bande dingfest gemacht, 
die durch Frachtdieb-stahl einen Schaden von 1,9 Millionen EUR 
verursacht hatte.
Zu den beiden aufgeklärten Fällen:
Fall 1: (Betrügerische Auslagerung von 24 Europaletten Notebooks)
Am Samstagabend, dem 17.06.2006, wurden aus dem Lager eines 
bedeutenden Frachthandlingunternehmens im Bereich City Cargo Süd 
(CCS) am Frankfurter Flughafen, innerhalb von 34 Minuten insgesamt 
980 Notebooks auf 24 Paletten betrügerisch aus dem Lagerbereich 
transportiert. Der dabei entstandene Schaden beläuft sich auf etwa 
550.000.- Euro.
Die durchgeführten Ermittlungen ergaben, dass zwei leere 
Kleintransporter (7,5 t) durch einen noch nicht identifizierte Person
und einen 33-jährigen Beschuldigten mit legalen 
Zufahrtsberechtigungen auf das Gelände des CCS einfuhren.
Dank der bereits vorhandenen Videoanlage des geschädigten 
Unternehmens konnten die Ermittler später nachvollziehen, dass die 
Täter nach Vorlage eines total gefälschten Auslieferungsscheins das 
erstrebte Gut verladen und bereits nach wenigen Minuten die Rückfahrt
mit der Beute antreten konnten.
Umfangreiche Ermittlungen führten zur Identifizierung von 13 
Beschuldigten, die im Alter von 24 bis 42 Jahren sind und überwiegend
die betrügerisch erlangte Beute verkauft haben bzw. wollten.
Der 31-jährige Haupttäter arbeitete seit mehreren Jahren in dem 
Unternehmen. Er informierte seine Kumpane über die eingegangene 
wertvolle Fracht und organi-sierte die weitere Logistik.
Dies gestaltete sich relativ einfach, da ein Teil der Tatverdächtigen
früher am Flug-hafen arbeitete und somit zumindest Ortskenntnisse 
hatte.
Gegen sie laufen jetzt Strafverfahren wegen des Verdachts der 
Hehlerei.
Die Mehrzahl der Personen legte zwischenzeitlich Geständnisse ab. 
Trotzdem
konnten auf Antrag der Staatsanwaltschaft noch fünf in 
Untersuchungshaft ge-bracht werden.
Von den erbeuteten Notebooks wurden zwischenzeitlich vier in einem
Internetcafe im Norddeutschland sichergestellt, über den Verbleib der
restlichen 976 Note-books schweigen sich die Beschuldigten derzeit 
noch aus.
Fall 2: (Diebstähle aus Frachtbereich)
Mitte Oktober 2006 gelang es den Beamten  des 
Kriminalkommissariats und des Sonderkommandos am Frankfurter 
Flughafen nach mehrmonatigen Ermittlungen 38 Diebstähle mit einem 
Gesamtwert von mindestens 1,2 Mio. EUR aufzuklären.
Von den drei Verdächtigen, bei denen es sich um einen 58-jährigen 
Briten, einen 48-jährigen und einen 41-jährigen Deutschen handelt, 
konnte einer der Beschul-digten an seiner Arbeitsstelle festgenommen 
und bei einer anschließenden Durch-suchung seiner Wohnung ein Teil 
der erbeuteten Ware sichergestellt werden
Wie die bisherigen Ermittlungen ergaben, nutzten die Beschuldigten
ihr Insider-wissen, welches sie sich durch ihre langjährige 
Beschäftigung bei einer weltweit agierenden Spedition am Frankfurter 
Flughafen erworben hatten. Die für einen geordneten Frachtumschlag 
notwendigen Betriebsabläufe wurden u. a. für Dieb-stähle im März 
diesen Jahres genutzt, wo die Täter Platinschrott im Wert von 400.000
EUR sowie Silberschmuck im Wert von etwa 10.000 EUR unbemerkt aus den
Lagerhallen transportieren lassen konnten. Weitere wertvolle Ladung, 
wie Dia-mantschmuck, Brillanten, Goldbarren und Ringe usw. wurden 
ebenfalls erbeutet. So gab einer der Beschuldigten bisher 16 
Straftaten in diesem Jahr zu. Außerdem konnten ihm 22 weitere 
Diebstähle - ebenfalls überwiegend Schmuckstücke und Edelsteine - 
durch die Ermittler zugeordnet werden. Insgesamt addiert sich der 
Gesamtschaden auf die o. a. Summe.
Die Täter gingen professionell ans Werk. Während der 41-jährige 
sein Wissen nutzte, welche Ware wann angeliefert wurde, war der 
58-jährige dafür verantwort-lich, die Beute nach den Zollformalitäten
so betriebsintern zu steuern, dass er sie in seiner Eigenschaft als 
Zolldeklarant auf den firmeneigenen Kleintransporter auf-laden und zu
sich nach Hause transportieren konnte.
Von den drei Tatverdächtigen konnte die Staatsanwaltschaft gegen den 
58-jährigen Haupttäter beim Haftrichter die Untersuchungshaft 
erwirken.(Jürgen Linker, App. -82100)

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Frankfurt am Main
P r e s s e s t e l l e
Telefon: 069 / 755-82110 (CvD) oder Verfasser (siehe Artikel)
Fax: 069 / 755-82009
E-Mail: pressestelle.ppffm@polizei.hessen.de
Homepage der Hessischen Polizei:
http://www.polizei.hessen.de/




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