POL-IZ: 220408.3 Brunsbüttel: Marpol-Verstoß
Brunsbüttel (ots)
Am Donnerstag haben Beamte des Wasserschutzpolizeireviers in Brunsbüttel ein Schiff hinsichtlich der Einhaltung der internationalen Vorschriften kontrolliert und dabei einige Mängel festgestellt.
Die Beamten überprüften das im Binnenhafen Brunsbüttel an den Bahnhofsdalben befindliche, über 80 Meter lange Motorschiff "Patria". Das Schiff befand sich, beladen mit Papierrollen, auf der Reise von Marin in Spanien nach Stettin in Polen. Bei der Überprüfung der Abwasseraufbereitungsanlage stellten die Polizisten fest, dass der untere Grenzwertgeber der Desinfektionskammer bei Umspülung sofort die Pumpe für die Entsorgung in die See auslöste. Ein Anfüllen der Kammer zwischen dem unteren und dem oberen Grenzwertgeber wurde so umgangen. Ursächlich hierfür war eine Manipulation der Schaltkreise im Schaltkasten der Anlage. Ferner war die Desinfektionspumpe falsch eingestellt und das Betreiben der Anlage erfolgte mit Grau- und Schwarzwasser. Ein Haltetank war nicht vorhanden.
Die Berufsgenossenschaft für Verkehr und Transportwirtschaft erhielt über den Sachverhalt Kenntnis. Sie ordnete ein Weiterfahrverbot bis zur Herstellung des Originalzustandes und der damit verbunden zur Klassenbestätigung an.
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie ordnete eine Sicherheitsleitung in Höhe von 2103,50 Euro an, da das Schiff nachweislich zehn Stunden durch das deutsche Küstenmeer gefahren war. Die Beamten fertigen zudem Anzeigen gegen den Ingenieur und den deutschen Reeder des Schiffes.
Merle Neufeld
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