POL-IZ: 230203.1 Itzehoe: TOLLE TASCHE gegen MIESE MASCHE! - Eine Aktion der Itzehoer Polizei mit Unterstützung des Landespräventionsrates und der Zentralstelle Polizeiliche Prävention!
Itzehoe (ots)
Seit gut einem Jahr beschäftigen Betrüger mit der WhatsApp-Masche die Itzehoer Polizei erheblich und schädigen Betroffene, die glauben, eine gute Tat zu tun und die später leider realisieren müssen, dass sie, ganz im Gegenteil, listigen Gaunern zum Opfer gefallen sind. Dies und die Vielzahl von Langfingern, die regelmäßig in Supermärkten ihr Unwesen treiben und Senioren bestehlen, nimmt die Polizeidirektion Itzehoe nun zum Anlass, mit einer Taschen-Aktion auf die Tricks der Täter aufmerksam zu machen. "Denn jede einzelne Tat, die wir durch unsere Aktion verhindern, ist es uns wert, unermüdlich aufzuklären und mit neuen Ideen den Bürger zu sensibilisieren", so Eva-Maria Kälberloh aus dem Bereich der Kriminalitätsbekämpfung.
Die Idee der Tasche, die mit ihrem Aufdruck vor der WhatsApp-Masche und vor Taschendieben warnt, erwuchs mit dem Blick auf die seit März 2022 gestiegenen Betrugszahlen und mit der Feststellung, dass das Phänomen Taschendiebstahl dauerhaft präsent ist. Neben themenbezogenen Präventionsveranstaltungen und einer offensiven Pressearbeit sowie speziellen Einsatzkonzeptionen bietet die TOLLE TASCHE gegen MIESE MASCHE eine weitere Möglichkeit, auf die besonderen Deliktsfelder aufmerksam zu machen und mit Bürgerinnen und Bürgern in Kontakt zu treten.
Geplant sind vier Aktionstage, an denen Mitarbeitende der Polizeidirektion Itzehoe den Stoffbeutel mit Infomaterial verteilen und mit ihrer Präsenz aufmerksam machen, abschrecken und zum Gespräch anregen wollen:
- 7. Februar 2023, 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr, Edeka Frauen, Brunsbüttel, Kaufhausstraße - 9. Februar 2023, 09.00 Uhr bis 11.00 Uhr, Wochenmarkt, Itzehoe, Schumacherallee - 14. Februar 2023, 09.00 Uhr bis 11.00 Uhr, Wochenmarkt, Glückstadt, Marktplatz - 16. März 2023, 09.00 Uhr bis 12.00 Uhr, Edeka Frauen, Heide, Hamburger Straße
Pressevertreter sind herzlich dazu eingeladen, den Veranstaltungen beizuwohnen. Die anwesenden Beamtinnen und Beamten stehen ihnen für Fragen und Interviews zur Verfügung.
Hintergrundinformationen:
Im vergangenen Jahr registrierte die Itzehoer Polizei an die 270 Taten, bei denen Täter ihre Smartphones nutzten und via Chat versuchten, sich in das Vertrauen ihrer vermutlich zufällig gewählten Opfer zu schleichen, um diese zu Überweisungen von Geld zu bewegen. Glücklicherweise handelte es sich bei dem Gros der Fälle um Versuche; einige der Opfer gingen allerdings auf die Forderungen ein und verloren dabei mitunter mehrere tausend Euro. Die Taten verteilten sich relativ gleichmäßig auf die Kreise Steinburg und Dithmarschen, die Monate April und Mai waren mit insgesamt knapp hundert Fällen am stärksten betroffen. Am Wochenende sind die Betrüger gemäß Auswertung weniger aktiv als wochentags, wo etwa 89 Prozent der Taten zu verzeichnen waren. Im laufenden Jahr nahm die Itzehoer Polizei bereits 24 Anzeigen auf, allein sechs von ihnen im Heider Revierbereich.
Das Deliktsfeld Taschendiebstahl beschäftigt die Polizei bereits länger intensiv. Mit einem hierauf abgestimmten Einsatzkonzept gelang es im Frühjahr 2022 die Fallzahlen zu senken, allerdings treten die Täter nach wie vor örtlich immer wieder auf. Im Vorjahr zählte die Polizei 223 Taten und drei Festnahmen. Die Stadt Itzehoe war am häufigsten betroffen (83 Fälle), danach Kellinghusen mit 19 Fällen. Die meisten Taten fielen auf einen Donnertag (65 Fälle) oder Freitag (60 Fälle). Stark betroffen waren die Märkte Aldi (96) und Lidl mit 45 Taten. Leider blieb es in einigen Fällen nicht allein beim Diebstahl der Geldbörse, sondern mitunter erfolgte bereits zeitnah eine Abhebung an einem Bankautomaten mit der ebenfalls gestohlenen Bankkarte. Nach wie vor verwahren Leichtsinnige ihre Bankkarte und die dazugehörende PIN gemeinsam im Portemonnaie. Bedauerlicherweise legten die Diebe keinen Winterschlaf ein, so dass sich zu Jahresbeginn 2023 bereits 16 Geschädigte meldeten, die den Verlust ihres Portemonnaies zu beklagen hatten.
Ein wichtiger Hinweis zu den Zahlen: Bei den genannten Zahlen handelt es sich nicht um qualitätsgeprüfte Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik, sondern um Fallzahlen aus dem polizeilichen Vorgangbearbeitungssystem. Dies bedeutet, dass diese nur vorläufig sind und sich noch ändern können. Damit bilden sie lediglich eine Tendenz ab und eignen sich nicht für den direkten Vergleich mit PKS-Zahlen.
Merle Neufeld
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