POL-GS: Polizei Goslar warnt vor neuer Betrugsform im Internet
Goslar (ots)
Das 3. Fachkommissariat des Zentralen Kriminaldienstes beschäftigt derzeit eine Vielzahl von Betrugshandlungen im Landkreis Goslar, die im Zusammenhang mit dem Einlegen von Briefen an Packstationen stehen. Die Masche läuft wie folgt:
Die Betrüger nehmen zu Personen, die sich auf einer bekannten Verkaufsplattform für Kleinanzeigen als jobsuchend angemeldet haben, Kontakt auf. Das Angebot des vermeintlichen Arbeitgebers klingt gleichermaßen einfach wie lukrativ:
Die Jobsuchenden sollen leere, oder teilweise mit einem Werbeblatt o.ä. versehene Briefsendungen, zumeist in luftgepolsterten Umschlägen in Packstationen einlegen. Diese Umschläge müssen natürlich von den Jobsuchenden gekauft werden. Bei Rückfragen bzgl. der ungewöhnlich anmutenden Versandart, werden durch den "Arbeitgeber" Erklärungen gegeben, dass die Umschläge erst bei dem Empfänger der Sendung befüllt werden, z.B. mit Spielkarten o.ä.
Als Entgelt dafür werden vom "Arbeitgeber" pro eingelegter Briefsendung 1,50 EUR bis 3,- EUR mittels Amazon-Gutscheinkarten, aber auch Paysafe-Cards, gezahlt.
Zur Entgegennahme der Aufträge des "Arbeitgebers" wird ein gemeinsamer Chat mittels Fernwartungssoftware auf dem Rechner des Jobsuchenden eingerichtet.
Die nun per E-Mail übersandten bzw. durch den "Arbeitnehmer" heruntergeladenen Wertmarken oder Label von DHL werden durch den Jobsuchenden ausgedruckt, auf Luftpolsterumschläge geklebt und in einer Packstation eingeworfen.
Absender und Empfänger auf den Labeln sind hierbei frei erfunden. Das Ganze dient einzig und allein dem Zweck, durch das Einlegen der Umschläge eine Sendungsnummer zu generieren und diese im Rahmen von Betrugshandlungen über die bekannte gleichnamige Verkaufsplattform im Internet zu nutzen.
Dort werden sie gutgläubigen Käufern als Versandnachweis für Waren übermittelt, die es natürlich tatsächlich nicht gibt, woraufhin diese den Kaufpreis überweisen.
Das Betrugsdezernat weist die Jobsuchenden darauf hin, dass auch sie sich als Teil des kriminell handelnden Netzwerks mit dem speziellen Postversand strafbar machen.
Im Falle eines solchen Jobangebotes sollten Betroffene unverzüglich Abstand von einer solchen Arbeit nehmen und sich bei der Polizei in Goslar, 3. Fachkommissariat, melden.
Lüdke, KHK
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