FW-E: DRK und Feuerwehr Essen vertiefen ihre Zusammenarbeit Feuerwehr stellt Räumlichkeiten und Technik, das Rote Kreuz seine Mitarbeiter für eine gemeinsame Personenauskunftsstelle (PASS)
Essen (ots)
Mitte, Eiserne Hand 45, 13. Januar 2010
Was passiert, wenn ein Reisebus mit Fahrgästen, zum Beispiel aus München kommend, in Essen verunglückt und besorgte Angehörige sich telefonisch nach dem Verbleib ihrer Freunde oder Verwandten erkundigen möchten? - Sie werden an die hierfür eingerichtete Personenauskunftsstelle (PASS) bei der Feuerwehr weitergeleitet. Speziell geschultes Personal kann dann mit Hilfe einer Internet-basierten Datenbank (GSL-net, GSL steht für Großschadenslage) Informationen über den Verbleib von Verletzten oder am Unfallort Versorgten geben.
Diesen fiktiven Fall beschrieb Feuerwehr-Chef Ulrich Bogdahn heute Vormittag bei einem Pressetermin im Lage- und Logistikzentrum der Essener Feuerwehr. Denn heute unterzeichneten Alfred Franzen, Vorsitzender des DRK Kreisverbandes Essen, und Ulrich Bogdahn eine Kooperationsvereinbarung zwischen Feuerwehr und Deutschem Roten Kreuz, wonach die Stadt Essen die Durchführung der Aufgaben einer Personenauskunftsstelle mit ausgebildetem Personal an den DRK Kreisverband Essen überträgt. Räumlich befindet sich die Auskunftsstelle im vor knapp zwei Jahren fertig gestellten Lage- und Logistikzentrum der Essen Feuerwehr. An insgesamt acht Arbeitsplätzen können hier im Fall der Fälle besorgte Anrufern informiert werden. Sollte die verfügbare Kapazität nicht ausreichen, werden die Anrufe an den DRK-Kreisverband Essen weitergeleitet, wo zusätzliche Plätze geschaltet werden können. "Solche Unglücke kommen Gott sei Dank nicht sehr oft vor", berichtet Ulrich Bogdahn. Die multifunktionelle PASS kann auch als Notruf-Überlauf fungieren, wenn bei Flächenlagen (Stichwort Kyrill am 18. Januar 2008) sehr viele Notrufe zeitgleich eingehen und zeitkritisch abgefragt werden müssen. "Auch hierfür stehen uns die Räumlichkeiten der Personenauskunftsstelle selbstverständlich zur Verfügung", betont der Feuerwehr-Chef. Einziger, aber wichtiger Unterschied: Notrufe werden nicht zum DRK weitergeschaltet, sondern bleiben selbstverständlich in Feuerwehr-Hand. Die Informationen über die Verletzten können direkt von der Einsatzstelle via Online-Verbindung in die Datenbank eingepflegt und ständig, auch von anderen Stellen, ergänzt werden. So verfügen die RotKreuz-Mitarbeiter der Personenauskunftsstelle sehr schnell über Informationen zu potenziell verletzten oder in Not geratenen Personen.
Zu den Mitarbeitern des DRK Kreisverband Essen gehört unter anderem auch der Leiter des Kreisauskunftsbüros, Dr. Uwe Langenhagen. Er und seine Mitstreiter - allesamt ehrenamtlich Aktive beim Deutschen Roten Kreuz - sind nicht nur Experten im Umgang mit den technischen Finessen dieses sogenannten GSL-Netzes. Sie sind auch Experten im sensiblen Umgang mit den besorgten Anrufern. "Das Programm hält für fast jede Situation Muster mit Satzbausteinen für das Gespräch bereit", erklärt Dr. Langenhagen: "Diese können unsere Mitarbeiter dann nutzen, wenn sie einmal nicht weiter wissen im manchmal sehr schwierigen Gespräch mit den Angehörigen. Das kann schon sehr hilfreich sein, auch wenn wir den unmittelbaren Dialog mit den Menschen immer vorziehen", so Dr. Langenhagen. (WA/MF)
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