POL-HI: Verstärkte polizeiliche Präsenz in Stadt und Landkreis Hildesheim
Hildesheim (ots)
(clk.) Gleich mehrere Ereignisse machten eine verstärkte polizeiliche Präsenz am Sonntag , 9.11.2008, in Stadt und Landkreis Hildesheim erforderlich.
Ab 14.25 Uhr durchfuhr der diesjährige Castor-Transport den Landkreis Hildesheim. Der Zug, der aus Richtung Göttingen kam, durchfuhr das Leinetal auf der Bahnstrecke über Freden - Alfeld - Banteln - Elze - Nordstemmen - Rössing und Sarstedt, bevor er 14.50 Uhr kurz hinter Heisede den Kreis Hildesheim verließ und in die Region Hannover wechselte. Im Landkreis Hildesheim kam es zu keinerlei Störungen.
Ab 14.45 hatten die Jüdische Gemeinde, die Robert-Bosch-Gesamtschule und die Kantorei der St. Lamberti-Kirche anläßlich des 70sten Jahrestages der Reichspogromnacht zu einer gemeinsamen interreligiösen Gedenkfeier eingeladen. Auftaktort war an der Jüdische Kapelle an der Peiner Straße. Von hier aus gingen die etwa 100 Teilnehmer durch die Stadt zur St. Lambertikirche. Anschließend bewegte sich der Zug zum Jüdischen Denkmal am Lappenberg. Die Gedenkfeier endete mit einem Requiem von Guiseppe Verdi , das in der St. Andreaskirche aufgeführt wurde. Am Rande der Strecke kam es im Bereich des Hindenburgplatzes zu einer versuchten Störung des Trauerzuges. Sieben Personen, die der Polizei aus dem rechten Spektrum bekannt sind, darunter der als Neo-Nazi bekannte Dieter R. aus dem Landkreis Hildesheim, entrollten ein 1,5 x 4 Meter großes braunes Transparent mit politischem Hintergrund. Das Transparent wurde sichergestellt. Gegen die Personen wurden Verfahren wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet. Zwei männlichen Personen, die schon in der Peiner Straße eine mitgebrachte Fahne der Antifa im Trauerzug ausrollen und mitführen wollten, wurde das durch die Polizei untersagt. Die Stadt Hildesheim als Ordnungsbehörde hatte im Vorfeld der Veranstaltung verfügt, nur Fahnen zu verwenden, die im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Anlaß stehen. Die Fahne wurde für die Dauer der Veranstaltung sichergestellt. Gegen die beiden Männer hat die Polizei Ordnungswidrigkeitsanzeigen nach dem Versammlungsgesetz erstellt.
Zeitgleich fand im Türkischen Veranstaltungszentrum Bischofskamp eine durch den Anmelder als Gedenkfeier anläßlich des einjährigen Todestages eines nahen Angehörigen, der kurdischer Herkunft war, angemeldete Versammlung statt. Hierzu waren mehr als 150 Menschen eingeladen. Im Vorfeld des Treffens konnte die Hildesheimer Polizei eine Veranstaltung mit politischem Hintergrund nicht ausschließen. Zu Straftaten oder sonstigen Störungen ist es aber nicht gekommen.
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