POL-HI: Enkeltrickbetrügereien misslingen
Hildesheim (ots)
(clk.) Lamspringe. Am vergangenem Freitag, 04.04.2011, ca. 09:00 Uhr, klingelte bei einer Rentnerin aus Lamspringe das Telefon. Das sollte an diesem Tage nichts Besonderes sein, zumal die Dame ihren 80sten Geburtstag beging. Mit den Worten : " Hallo Oma" meldete sich eine männliche Person, von der die Jubilarin nun annahm, dass es sich um ihren Großsohn handelt. Anstatt jedoch zum Geburtstag zu gratulieren, wie es sich eigentlich gehört, erzählte der vermeintliche Großsohn, sich ein Auto kaufen zu wollen. Hierfür habe er aber nicht genügend Geld, so dass er mal nachfragen wolle, ob sie ihm nicht helfen könne. Für finanzielle Dinge sei "Opa" zuständig, erklärte die 80-Jährige und reichte das Telefon an ihren 83-jährigen Mann weiter. Dem kam dann sowohl die Bitte ums Geld als auch das Telefonat völlig verdächtig vor, stellte aber dennoch einen Teilbetrag für den späteren Vormittag in Aussicht. Der vermeintliche Enkel solle sich noch mal melden. Sein Verdacht, Opfer eines Enkeltrickbetrügers zu werden, bestätigte sich schon Sekunden später, als der 83-Jährige den wirklichen Enkel per Telefon erreichen konnte. Natürlich hatte dieser nicht angerufen und auch um kein Geld für einen Autokauf gebeten. Der Rentner verständigte daraufhin die Polizei in Bad Salzdetfurth. Nachdem die Vormittagsstunden ohne einen weiteren Anruf verstrichen waren, stellten zivile Polizeikräfte unweit der Wohnung des Rentnerehepaares ein Auto mit polnischen Kennzeichen fest, in dem ein Mann saß. Nachdem später noch ein weiterer Mann hinzugestiegen war und das Fahrzeug abfuhr, wurde es gegen 11:50 Uhr im Bereich Rhüden von der Polizei gestoppt und überprüft. Im Fahrzeug saßen zwei polnische Staatsbürger, die vorgaben, sich als Touristen im Bereich Magdeburg / Goslar aufzuhalten. Da die Polizei bei den beiden überprüften Personen und auch im Fahrzeug keine Beweismittel finden konnten, durften diese ihre Fahrt anschließend fortsetzen. Die Ermittlungen in dieser Sache sind noch nicht abgeschlossen, zumal der Polizei im Bereich Lamspringe fünf weitere gleichgelagerte Sachverhalte gemeldet worden sind. In keinem Fall ist es zu einer Geldübergabe gekommen. Daher weist die Polizei eindringlich darauf hin, auf Verwandtenanrufe, meistens handelt es sich um ein angebliches Enkelkind in Finanznöten , einzugehen und Geld zu übergeben. Der richtige Verwandte wird nie zur Geldübergabe erscheinen. Es handelt sich immer um einen Boten der vorgibt, geschickt worden zu sein, weil dem eigentlichen Verwandten ( Anrufer ) etwas dazwischen gekommen ist. Auch ein vereinbartes Codewort nützt rein gar nichts, weil das natürlich den gemeinsam agierenden Tätern bekannt ist.
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