POL-HI: Lastzug prallt gegen Baustellenabsicherung; A7 in Richtung Kassel für mehr als sechs Stunden gesperrt
Hildesheim (ots)
Lastzug prallt gegen Baustellenabsicherung; A7 für mehr als sechs Stunden in Richtung Kassel voll gesperrt.
Ein 45jähriger aus Sontra, Kreis Bad Hersfeld, sitzt nach kurzer Pause wieder am Steuer seines 40zigtonners. Er hat gerade die Anschlussstelle Rhüden in Richtung Kassel passiert und nähert sich einer Baustelle. Wegen Ausbesserungsarbeiten ist der rechte Fahrstreifen gesperrt. Warum er weder die Vorankündigungen noch die Sperrung unmittelbar vor der Baustelle bemerkt, kann er sich anschließend selbst nicht erklären. Zumal die Hinweiszeichen mit Blinkleuchten versehen und die Sperrung durch einen mit auffälligen Blitz- und Warnleuchten ausgestatteten Verkehrssicherungsanhänger gekennzeichnet war.
Nahezu ungebremst prallt er gegen den hell erleuchteten Anhänger und dessen Zugfahrzeug.
Vermutlich hat er im letzten Augenblick versucht, mit seinem Lastzug nach links auszuweichen, denn das Fahrzeug gerät nach dem Aufprall in den Mittelstreifen der BAB.
Glücklicherweise hält die Schutzplanke dem Gewicht stand. Wie auf einer Schiene rollen Lkw und Anhänger fast 50m über die Stahlplanken und walzen sie nieder, ohne sie zu durchbrechen.
Nur unwesentlich langsamer geworden, prallt der Lkw schließlich gegen die Betonschutzwand, die an dieser Stelle die Schutzplanke als Fahrbahnteiler ersetzt. Die keilförmig ansteigende Betonwand wirkt wie eine Rampe. Der Lkw wird von der Mauer herunter geschleudert und landet wie durch ein Wunder auf seinen Rädern. Aber erst 100 m weiter gelingt es dem Fahrer seine Maschine zu stoppen.
Der Anhänger kann dagegen dem Manöver nicht folgen. Seine Zugdeichsel reißt aus dem Kupplungsmaul, bevor er auf die Seite kippt. Seine Ladung, ein geschlossener Container, wird aus der Verankerung gerissen und stürzt auf die Straße.
Gewaltig durchgeschüttelt aber unverletzt kann der Fahrer aus seinem schwer beschädigten Führerhaus klettern. Allerdings steht er unter Schockeinwirkung und wird deshalb vorsorglich ins Krankenhaus nach Seesen gebracht.
Sein Lkw hat dem gegenüber heftig Schaden genommen. Seine Front ist unterhalb der Fahrerkabine völlig eingedrückt. Die Räder der Vorderachse scheinen nach hinten verschoben. Ein ähnliches Bild beim Anhänger. Insgesamt muss wohl von Totalschaden ausgegangen werden. Der Verkehrssicherungsanhänger des Straßenbauunternehmens sieht nicht besser aus. Völlig verzogen liegt er auf der rechten Seite.
Nach ersten vorsichtigen Schätzungen der Polizei, beläuft sich der Gesamtschaden auf insgesamt etwa 80.000,- Euro.
Durch das jetzt herrschende Chaos ist die Fahrbahn nicht mehr passierbar. Aber nur allmählich staut sich der Verkehr. Erst wenige Autofahrer sind jetzt schon unterwegs. Sie werden später auf eine Umleitungsstrecke geleitet, nachdem die Autobahnmeisterei Seesen an der Anschlussstelle Rhüden eine Vollsperrung der A7 eingerichtet hat.
Sehr schnell sind Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Seesen und Rhüden an der Unfallstelle. Mit ihrer Hilfe gelingt es u.a. Bruchstücke und Fahrzeugteile, die auf die Gegenfahrbahn geschleudert worden sind zu beseitigen, bevor auch dort noch Verkehrsteilnehmer Schaden erleiden.
Obwohl die eingesetzten Bergungsunternehmen alles daran setzen die Fahrbahn zu räumen und alle Ölrückstände zu beseitigen, wird es beinahe Mittag, bevor die Fahrbahn wieder frei gegeben werden kann.
Erst um 10.20 Uhr kann der Autobahnmeister aus Seesen grünes Licht geben.
Fazit: Insgesamt doch noch mal Glück gehabt. Wieder einmal an einer Katastrophe vorbei geschrammt.
Loose, PHK
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