POL-HI: "Falsche" Polizeibeamte weiterhin aktiv
Hildesheim (ots)
(jpm)Am 30.08.2018 brachten angebliche Polizeibeamte eine 79-jährige Hildesheimerin dazu, bei ihrer Bank einen fünfstelligen Geldbetrag abzuheben. Ihr Nachbar, ein pensionierter Polizeibeamter, erhielt davon Kenntnis und verhinderte höchstwahrscheinlich, dass die Dame um ihr Erspartes gebracht wurde.
Den Ermittlungen zufolge erhielt die 79-jährige Frau am 30.08.2018, zwischen 09:00 Uhr und 10:00 Uhr einen Anruf. Der Anrufer gab sich als ein "Martin Stein" von der Polizei aus. Er schilderte, dass eine rumänische Bande gefasst worden war. Dabei will man einen Zettel gefunden haben, auf dem der Name der Seniorin stand. Der Frau wurde angeraten ihr komplettes Geld von ihrem Konto abzuheben und zunächst nach Hause zu bringen. Dabei würde die Dame auch durch Zivilpolizei beobachtet werden. Die 79-jährige äußerte zunächst Zweifel. Sie wurde dann mit dem angeblichen Vorgesetzten des Anrufers, einem "Thomas Richter", verbunden, der alle Angaben bestätigte. Die Seniorin wurde zudem aufgefordert nicht aufzulegen, solange sie auf dem Weg zur Bank ist. Letztendlich begab sich die Hildesheimerin zu ihrer Bank und hob dort einen fünfstelligen Betrag ab. In dieser Zeit versuchte eine Arztpraxis die Dame telefonisch zu erreichen. Da dort dauerbesetzt war wandte sich die Praxis an einen Nachbarn, der dort ebenfalls Patient ist. Dabei handelt es sich um einen pensionierten Polizeibeamten. Dieser machte sich umgehend daran bei seiner Nachbarin nach dem Rechten zu sehen. Nachdem er sie antreffen konnte und sie ihm von dem Vorfall berichtete, machten sich beide auf den Weg zur Bank, um das Geld wieder einzuzahlen. Etwas später rief der angebliche Beamte erneut bei der 79-jährigen an. Dieses Mal ging der Nachbar an den Apparat und wollte wissen, von welcher Dienststelle angerufen werde. Daraufhin wurde aufgelegt und es meldete sich anschließend niemand mehr.
Gegenüber den eingesetzten Beamten schilderte die Seniorin, dass die Anrufer sehr überzeugend auf sie gewirkt hätten.
In diesem Zusammenhang wird wiederholt darauf hingewiesen, dass die Polizei nie fordert das Ersparte an sie zu übergeben. Ebenso verhält es sich mit Wertgegenständen wie z.B. Schmuck. Sollte jemand einen ähnlichen Anruf erhalten, bitte keine Details zu finanziellen Verhältnissen preisgeben. Im Zweifel sollte man sich nicht scheuen einfach aufzulegen und bei seiner örtlichen Polizeidienststelle anzurufen. Dabei die Nummern aus dem Telefonbuch oder der Telefonauskunft verwenden. Nie Nummern zurückrufen, die von den Anrufern genannt werden.
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