POL-HI: Halbjahresbilanz der Polizeiinspektion Hildesheim am Hauptbahnhof Hildesheim - Polizei zieht Zwischenbilanz - Videoüberwachung ergänzt Sicherheitspaket
Hildesheim (ots)
Aufklärung von diversen Verbrechen in einem besonderen Fokus der Ermittlungen
709 Identitätsfeststellungen und 213 Durchsuchungen zur Gefahrenabwehr
14 Sicherstellungen von verbotenen Gegenständen / Messern erhöhen Sicherheit
Fünf halbjährliche Aufenthaltsverbote gegen Wiederholungs- / Intensivtäter
HILDESHEIM - (jpm) Am 27.09.2024 gab die Polizeiinspektion Hildesheim bekannt, dass eine Konzeption zur Gefahrenreduzierung an Brennpunkten in Kraft gesetzt wird. Hintergrund waren die Entwicklungen im Umfeld des Hildesheimer Hauptbahnhofes sowie angrenzender örtlicher Bereiche wie dem Marienfriedhof und der Ohlendorfer Brücke. In diesem Bereich war es in der jüngeren Vergangenheit u.a. zu 19 Raubstraftaten gekommen.
Nähere Informationen können der ursprünglichen Pressemeldung entnommen werden:
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/57621/5874261
Bereits nach zwei Monaten hat die Polizeiinspektion Hildesheim am 09. Dezember 2024 eine erste Zwischenbilanz gezogen:
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/57621/5926634
Aufklärung von diversen Straftaten in einem besonderen Fokus der Ermittlungen
Das Umfeld des Hauptbahnhofes steht immer wieder in einem besonderen Fokus bei der Begehung unterschiedlicher Straftaten. So kam es am 06.01.2025 zu einem Räuberischen Diebstahl durch vier - zunächst unbekannte - Jugendliche. Durch verdachtsunabhängige Kontrollen und Personalienfeststellungen im Vorfeld der Tat und die anschließenden Ermittlungen des Zentralen Kriminaldienstes konnten die Personen identifiziert werden.
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/57621/5993345
Bereits einen Tag später kam es durch zwei Jugendliche zu einem versuchten Totschlag im Bereich des ZOB am Hauptbahnhof Hildesheim. Die beiden jugendlichen Tatverdächtigen konnten ermittelt und auf der Grundlage eines beantragten Haftbefehles auf Anordnung des AG Hildesheim in Untersuchungshaft genommen werden.
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/57621/5946926
Insgesamt kam es in dem Bereich, der als sogenannter "gefährlichen Ort" benannt wurde, zur Einleitung von 43 Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung bzw. gefährlicher Körperverletzung. Insbesondere durch die hohe polizeiliche Präsenz und der daraus resultierenden kurzen Interventionszeiten, durch die umfassenden und proaktiven Ermittlungen sowie die enge Zusammenarbeit mit der Bundespolizei konnten allein zu 39 Verfahren im Zusammenhang mit (gefährlichen) Körperverletzungen Tatverdächtige identifiziert werden.
709 Identitätsfeststellungen und 213 Durchsuchungen zur Gefahrenabwehr
Der Einsatz- und Streifendienst, die Verfügungseinheit sowie die Innenstadtwache haben in den vergangenen sechs Monaten mit temporärer Unterstützung der Bereitschaftspolizei Niedersachsen fast 2.000 zusätzliche Maßnahmen auf der Grundlage des Niedersächsischen Polizei und Ordnungsbehördengesetzes (NPOG) bzw. in der Folge mit der Zielrichtung Strafverfolgung nach der Strafprozessordnung durchgeführt.
Bei 709 Personen wurden in dem o.a. Bereich Personalienfeststellungen- und -überprüfungen durchgeführt. Bei entsprechenden Erkenntnissen oder Anhaltspunkten führten die Einsatzkräfte 213 Durchsuchungsmaßnahmen durch. Daraus resultierend konnten immer wieder verbotene Gegenstände oder Messer aufgefunden und als Beweismittel bzw. Einziehungsgegenstand beschlagnahmt werden. Insgesamt hat die Polizei dazu 14 Straf- bzw. Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.
Es gab ungeachtet dessen immer wieder Personen, die den Raum zur Begehung von Verbrechen nutzten. Dabei handelte es sich überwiegend um Jugendliche. Bei fünf Jugendlichen, die als Wiederholungs- oder Intensivtäter identifiziert wurden, hat die Polizeiinspektion Hildesheim für zunächst sechs Monate Aufenthaltsverbote auf Grundlage des NPOG erteilt. In weiteren Fällen erübrigten sich die Erteilungen von Aufenthaltsverboten, da gegen diese Personen bereits Haftbefehle erwirkt werden konnten.
"Wir haben - wie angekündigt - die polizeiliche Präsenz am Hauptbahnhof signifikant erhöht und einhergehend mit den intensiven Ermittlungen eine Vielzahl von Straftaten aufgeklärt bzw. im Vorfeld verhindert. Das hat Signalwirkung. Die Maßnahmen werden so fortgesetzt. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die enge Kooperation mit der Bundespolizei. Ein Verdrängungseffekt ist nach wie vor nicht erkennbar. Die unmittelbare Intervention der Polizei bzw. die justiziellen Maßnahmen wie bspw. die Anordnung von Untersuchungshaft verfehlen ihre Wirkung nicht und schrecken eindeutig ab!", sagte Jan Makowski, Pressesprecher der hiesigen Inspektion.
Videoüberwachung ergänzt Sicherheitspaket
Ungeachtet der polizeilichen Maßnahmen ist es in den vergangenen Monaten weiter zu einer hohen Anzahl von Straftaten im Bereich des Bahnhofsvorplatzes inkl. des ZOB gekommen, die das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung in einem besonderen Maß beeinträchtigen. Die Polizei hat sich daher in enger Abstimmung mit der Stadt Hildesheim zu einer ergänzenden Videoüberwachung dieses Bereichs entschlossen. Dazu hat es im Vorfeld ein Abstimmungsgespräch zwischen dem Oberbürgermeister der Stadt Hildesheim, Herrn Dr. Meyer, sowie dem Leiter der Polizeiinspektion Hildesheim, Herrn Leitenden Polizeidirektor Michael Weiner, gegeben. Die Videoüberwachung ist nach einhelliger Auffassung und nach der Beurteilung der aktuellen Lage zur Verhütung von entsprechenden Straftaten unbedingt notwendig.
Öffentliche Forderungen einer Videoüberwachung der sog. Ohlendorfer Brücke werden mit Blick auf die signifikante Verringerung der Anzahl der Straftaten im vergangenen halben Jahr zur Zeit aus polizeilicher Sicht nicht bestätigt. Die o.a. beschriebenen polizeilichen Maßnahmen haben hier augenscheinlich ihre Wirkung entfaltet. Die datenschutzrechtlichen Voraussetzungen werden aktuell durch den Datenschutzbeauftragten der Polizeidirektion Göttingen geprüft. Vorgesehen ist eine Speicherung des Videomaterials für 144 Stunden (6 Tage). Danach erfolgt eine automatische Löschung. Sobald die Zustimmung der PD Göttingen vorliegt, wird die offene Videoüberwachung installiert und durch entsprechende Beschilderung öffentlich gemacht.
Fazit
"Die bisherigen polizeilichen Maßnahmen sowie die Ergänzung der Konzeption zur Gefahrenreduzierung an Brennpunkten durch eine offene Videoüberwachung berücksichtigen in einem besonderen Maße die Erwartungshaltung der Bevölkerung. Die Menschen dürfen keine Angst mehr haben, Opfer von Straftaten wie Raubüberfällen oder Körperverletzungen zu werden. Nach jetzigem Stand setzen wir das Sicherheitskonzept über den 30.09.2025 hinaus fort", kündigt Michael Weiner an.
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