POL-HI: Schüsse aus Dachgeschoßwohnung
Hildesheim (ots)
HILDESHEIM (clk. ) Schon einige Wochen lang schoß ein 49jähriger arbeitsloser Mann mit seinem Luftgewehr aus dem Fenster seiner in einem Mehrfamilienhaus in der Hildesheimer Innenstadt, Rosenhagen, gelegenen Dachgeschoßwohnung auf einen ca. 20 Meter entfernt stehenden großen Laubbaum. Der im Innenhof stehende stattliche Baum ist nach etlichen Schießübungen nun schon deutlich an der Rinde beschädigt. Ein in einem gegenüberliegenden anderen Wohnblock lebender 65jähriger Mann hatte auf seinem Balkon sogar drei Geschosse gefunden. Ernsthafte Ermahnungen an den Schützen halfen nicht. So kam es, wie es kommen mußte. Da die Beschwerden der Mit- und Anwohner nicht halfen, wurde gestern, Dienstag, 25.07.2006, 20.00 Uhr, die Polizei gerufen. Wieder hatte der Mann aus seinem Fenster heraus auf den Baum geschossen. Einer 26-jährige Anwohnerin, die auf ihrem Balkon saß und die Abendsonne genoß, wurde es zu bunt. Unschöne Worte hallten durch den Innenhof, was der "Sch....." und der Blödsinn denn wieder solle und mit dem Schießen aufhören müsse der Mann. Der setzte aber noch einen drauf. Als sich die empörte junge Frau wieder hinsetzte, schlug etwa einen Meter neben ihr ein Luftgewehrgeschoss auf den Mauerputz. Nun reichte es aber. Die Polizei mußte her um die Sache ein für alle Mal zu klären. Das tat sie dann auch. Der 49-jährige, der der Polizei Hildesheim kein Unbekannter ist, wurde in seiner Dreizimmer-Dachgeschoßwohnung angetroffen. Bei der folgenden Durchsuchung wurde ein ganzes Waffenarsenal gefunden; allerdings alles erlaubnisfreie Waffen nach dem Waffengesetz. Dabei das Luftgewehr, 5 Pistolen, entsprechende Magazine und Munition. Aber auch ein paar Gramm Betäubungsmittel fanden sich in der Wohnung. Nun wird gegen ihn wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, Verstoßes gegen das Waffengesetz ( Schießen und Besitz von Kleinkalibermunition ) sowie Verstoßes gegen das Batäubungsmittelgesetz ermittelt. In seiner Vernehmung gab der Mann, der sich als Waffenliebhaber sieht , auch zu, etwa 250 Mal auf den Baum geschossen zu haben. Auf die Frau habe er allerdings nicht geschossen. Es müsse sich da um einen Abpraller gehandelt haben. Der 49-jährige wurde nach der Vernehmung entlassen. Über die Waffen wird noch entschieden.
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