POL-HI: Familienstreit löst Großeinsatz der Polizei aus
Hildesheim (ots)
Rössing. (bd / clk. ) Am Sonntagnachmittag, 18.03.2007, 16.40 Uhr, löste eine familiäre Auseinandersetzung bei einer aus dem Libanon stammenden Großfamilie, die in einem Mehrfamilienhaus in Rössing, Gemeinde Nordstemmen, wohnt, einen größeren Einsatz der Polizei aus. Bereits am Samstag, den 18.03.2007, musste die Polizei die Familie aufsuchen, nachdem es dort zwischen den Eheleuten, er 49 Jahre und sie 43 Jahre alt, zu einer Bedrohung gekommen war. Zwischen Mann und Frau kriselt es seit geraumer Zeit und die Auseinandersetzungen wurden, wie in diesem Kulturkreis nicht unüblich, stets emotional in voller Lautstärke ausgetragen. In jüngster Vergangenheit eskalierte dieser Streit dahingehend, dass der 49jährige Ehemann und zugleich Familienoberhaupt seine 44jährige Frau mit dem Tode bedrohte und auch handgreiflich wurde. Schlimmere Übergriffe konnten bislang jedoch die eigenen, teils erwachsenen Kinder, verhindern. Dem Vater wurde am 17.03.06 durch die Polizei untersagt, die Wohnung der Ehefrau zu betreten.
Am Sonntag begab sich der Ehemann trotz des bestehenden Platzverweises in die Wohnung der Ehefrau, um sich dort von einem Verwandten die Haare schneiden zu lassen. Sofort kam es zwischen Mann und Frau zu einem Streit. Der Ehemann nahm einen Sportpokal, der auf einem Schrank im Flur stand und wollte seine Frau damit schlagen. Die Kinder eilten der Mutter zu Hilfe und stellten sich schützend vor sie, was den 49jährigen dazu veranlasste, den Pokal in Richtung seiner Frau zu werfen. Die Frau konnte dem gezielten Wurf ausweichen. Der 27jährige Sohn, der seinen Vater beruhigen wollte, erhielt einen weiteren geworfenen Sportpokal an den Kopf geworfen und erlitt dadurch eine Platzwunde an der linken Stirn.
Die vor Ort eintreffenden drei Funkstreifenbesatzungen aus Sarstedt und Hildesheim konnten die Situation zunächst beruhigen und die Streithähne auch räumlich trennen. Da aber durch vermutlich weitere Familienangehörige "Bekannte und Freunde" telefonisch alarmiert worden waren , die dann plötzlich vor dem Haus standen, hatte es die Polizei mit ca. 20 weiteren Personen zu tun. Um Ruhe herzustellen, forderte man weitere Polizeikräfte aus Hildesheim und Springe an , so dass insgesamt neun Funkstreifenwagenbesatzungen vor Ort eingesetzt wurden. Den vor dem Hause befindlichen Personen wurden Platzverweise erteilt, als diese vorhatten, in das Haus vorzudringen. Den Platzverweisen kamen sie dann , wenn auch nur zögerlich, nach.
Das Familienoberhaupt ist wegen offensichtlicher psyhischer Probleme in einem Krankenhaus aufgenommen worden. Vorsorglich wurde dem 49-jährgen für die Dauer von 14 Tagen das Betreten der ehelichen Wohnung untersagt. Die Familie hat nun Zeit, rechtliche Schritte einzuleiten.
Auch vor dem Krankenhaus mußte die Polizei weitere vier Platzverweise gegen Personen ausgesprechen, die den 49-jährigen gesondert begleitet hatten aber nicht einsehen wollten, keinen näheren Zutritt zum Krankenhaus zu haben. Den Anordnungen der Polizei sind sie dann aber nachgekommen.
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