POL-HI: Umweltverstöße auf Reiterhof in Harbarnsen
Hildesheim (ots)
Lamspringe, OT Harbarnsen :
Am 11.12.2006 ging bei der Polizei in Lamspringe ein anonymer schriftlicher Hinweis bei der Polizei, dem Landkreis Hildesheim und der örtlichen Presse ein, wonach es auf einem Reiterhof in Harbarnsen zu einer Gefährdung der Reiter kommen sollte, weil ein altes Welleternitdach Asbestfasern freisetzen würde.
In Absprache mit dem Landkreis handelte die Polizei sofort und besichtigte noch vor den Festtagen gemeinsam mit Mitarbeitern des Landkreises Hildesheim den Reiterhof. Dabei wurden allerdings keine Gefahren festgestellt, die sofortige Maßnahmen erforderlich machten. Neben den beschriebenen maroden Welleternitdächern, die sich teilweise bereits auflösten, stieß die Polizei dabei auf Bruchstücke von Welleternitplatten, die auf dem Gelände verstreut und unter Erdhaufen begraben lagen. Es wurden Proben gezogen.
Im Januar stand das Ergebnis fest. Die Probe war erheblich, wie es für derart alte Platten üblich ist, mit Blau und Braunasbest belastet. Ein neuer Termin mit der zuständigen Abfallbehörde und dem Gesundheitsamt wurde festgelegt. Die Polizei erwirkte einen Durchsuchungsbeschluss und rief die Spezialisten der Technischen Umweltgruppe der Polizeiinspektion Hildesheim zur Unterstützung.
Bei dieser Durchsuchung des Geländes stieß die Polizei dann auf weitere Umweltverstöße. Mistanlagen wurden unvorschriftsmäßig angelegt. Abfall an mehreren Plätzen auf dem Gutsgelände unbefugt gelagert und letztlich sogar im großen Stil in der Nähe der Reitanlagen auf einer Wiese verbrannt. Weitere Proben wurden gezogen. Die Abwasserproben sind sehr stark belastet , stellte eine Untersuchungsbehörde inzwischen fest. Die Verwaltungsbehörde erläßt Verfügungen zur fachgerechten Sanierung der Dächer in engem zeitlichen Rahmen, um eine weitere Gefährdung durch Asbestfasern auszuschließen. Die Anlage wurde aber weiterbetrieben.
Die Polizei vernahm nun erste Zeugen, die auf dem Hof beschäftigt sind. Hierbei wurde vor wenigen Tagen bekannt, dass auf dem Gelände Autowracks vergraben sein sollen. Welleternitplatten, Bauschutt und Müll aller Art sei an einem Bachlauf in die Böschung geschoben worden.
Die im Auftrage der Staatsanwaltschaft Hildesheim ermittelnde Polizei deckt am 27.04.07 nun auch diese neuen Anschuldigungen auf. Mit einem Spezialfahrzeug der Bereitschaftspolizei Braunschweig werden Erdhaufen geöffnet. Es kommen drei Fahrzeugwracks zum Vorschein, vollgestopft mit Müll, Autoteilen, weiteren Motoren und landwirtschaftlichen Teilen. Oele und Flüssigkeiten sind noch vorhanden, treten teilweise aus. Die Polizei sichert gemeinsam mit dem Landkreis Hildesheim Beweise, nimmt Proben und hat mehrere Stunden zu tun, um den Sachverhalt aufzunehmen.
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