Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden
POL-HOL: Zu viel Chlor im Freibad-Duschwasser
Drei Kinder verletzt
Schwimmbad geschlossen
Hameln (ots)
Eine zu hohe Chlorbeimischung im Wasserzulauf der Außenduschen im Beveraner Schwimmbad führte am Donnerstag bei Badegästen zu Reizungen der Augen und der Atemwege. Drei Kinder wurden sogar vorsorglich zur Beobachtung in das Krankenhaus nach Höxter gebracht. Ihnen geht es jedoch schon wieder gut.
Polizeilich bekannt wurde der Sachverhalt am Donnerstag, gegen 17.00 Uhr. Ein Mann teilte fernmündlich mit, sein 4-jähriger Enkel würde im Krankenhaus behandelt, weil er zuvor im Freibad in Bevern mit Chlor in Berührung gekommen sei. Die Polizeibeamten gingen diesem Hinweis nach und stellten fest, dass im Wasser einer Außendusche tatsächlich eine erhöhte Chlorkonzentration messbar war. Chlor wird dem Dusch- und Badewasser normalerweise automatisch beigemischt. Bei der turnusmäßigen Kontrolle durch eine Wartungsfirma am 14. Mai hatte die Anlage noch störungsfrei funktioniert. Wie es jetzt zu dieser erhöhten Chlorkonzentration kommen konnte, blieb zunächst unklar.
Die Polizei nahm weitere Wasserproben und ließ diese noch in der Nacht zum Freitag untersuchen. Das Gesundheitsamt des Landkreises Holzminden und die Staatsanwaltschaft Hildesheim wurden in die Ermittlungen eingebunden. Da die Störungsursache nicht sofort festgestellt werden konnte, gab es nur eine Entscheidung: Das Freibad wurde bis auf weiteres geschlossen.
Im Laufe der folgenden Ermittlungen wurde bekannt, dass sich noch zwei weitere Kinder, beide sind neun Jahre alt, mit den gleichen Symptomen im St. Ansgar Krankenhaus in Höxter gemeldet hatten. Um jedes Risiko auszuschließen, blieben auch sie zur Beobachtung im Krankenhaus. Ein neunjähriges Mädchen und ein Erwachsener ließen sich durch ihre Hausärzte behandeln. Das Brennen in den Augen ließ nach einer Augenspülung sofort nach.
Am Freitagmorgen lagen der Polizei die Ergebnisse der Wasserproben vor. Die ersten Erkenntnisse wurden bestätigt; die Chlorbeimischung im Duschwasser war zu hoch dosiert. Die Werte in den Schwimmbecken entsprachen den Vorschriften und waren nicht zu beanstanden. Mit Hilfe eines Experten für Schwimmbadtechnik soll jetzt am Sonnabend die Ursache lokalisiert und zuverlässig beseitig werden. "Bis die Ursache dieser Störung gefunden und beseitigt ist, müssen wir jedes weitere Risiko für unsere Badegäste ausschließen; das Freibad bleibt zunächst geschlossen", betonte Samtgemeindebürgermeister Günter Schlag. Die Samtgemeinde bittet ihre Badegäste um Verständnis und sagte zu, umfassend über die weitere Entwicklung zu berichten.
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