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Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden

POL-HM: Verkehrsstatistik des Polizeikommissariates Bad Pyrmont für das Jahr 2008

Hameln (ots)

(Bad Pyrmont) Die Zahl der Verkehrsunfälle von 439,
die im Jahr 2008 in Bad Pyrmont von der Polizei aufgenommen wurde, 
ging um 22 oder 5 % gegenüber dem Vorjahr zurück. Am erfreulichsten 
dabei ist, dass es im vergangenen Jahr in Bad Pyrmont keinen 
Verkehrstoten gegeben hat und dass die Zahl der Schwerverletzten auf 
dem Niveau des Vorjahres geblieben ist. Lediglich die Zahl der 
Leichtverletzten stieg um 19 auf jetzt 63 verletzte Unfallbeteiligte.
Die Polizei kann daher für das Jahr 2008 resümieren, dass sowohl 
die Entwicklung der Unfallzahlen, als auch der schweren Unfallfolgen 
einen positiven Trend gegenüber den Vorjahren zeigt. Das 
Unfallgeschehen in Bad Pyrmont liegt dabei im Landestrend und dem 
Trend der Polizeidirektion Göttingen, wo ebenfalls festzustellen war,
dass sowohl die Zahl der Unfälle, als auch der verletzten und 
getöteten Personen rückläufig war.
Durch Polizeipräsident Hans Wargel wurde in seiner Presseerklärung
der Rückgang der Unfallzahlen und Unfallfolgen auch auf die 
Verkehrssicherheitsarbeit der Polizei zurückgeführt, die mit ihren 
Präventionskonzepten und der Verfolgung von Verkehrsverstößen die 
Unfallentwicklung im vergangenen Jahr positiv beeinflusst hat.
Maßnahmen der Verkehrsüberwachung waren im Jahr 2008 
Schwerpunktaufgabe beim Polizeikommissariat Bad Pyrmont. Dabei wurden
80 Strafverfahren und 200 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet, 
sowie 2170 Verwarnungen erteilt. Über 500 Verfahren richteten sich 
allein gegen Verkehrsteilnehmer, die die vorgeschriebene 
Höchstgeschwindigkeit innerhalb und außerhalb der Ortschaften nicht 
einhielten. 62 Mal wurden Fahrzeugführer beim Telefonieren mit einem 
Handy und 250 Mal wegen nicht Anlegen des Sicherheitsgurtes ertappt. 
158 Mal mussten Fahrradfahrer auf ihr Fehlverhalten im 
Straßenverkehr, insbesondere auch wegen des Fahrens in den 
Fußgängerzonen, verwarnt werden.
Am 19.07.2008 ereignete sich auf der Südstraße ein Verkehrsunfall,
bei dem gleich zwei Fußgänger schwer verletzt wurden. Das Ehepaar 
wollte zu dieser Zeit den Fußgängerüberweg über die Südstraße 
benutzen und die aus beiden Richtungen heranfahrenden Fahrzeuge 
hatten auch vor dem Zebrastreifen angehalten. Als das Paar nun auf 
die Fahrbahn schritt, fuhr ein 39-jähriger Pyrmonter mit seinem Opel 
an den wartenden Fahrzeugen vorbei und drückte die Fußgänger mit 
seinem Pkw gegen die haltenden Fahrzeuge, so dass beide durch den 
Anstoß erheblich verletzt wurden und ins Krankenhaus gebracht werden 
mussten. Die Polizei schließt als Unfallursache nicht aus, dass der 
Unfallverursacher unter Medikamenteneinfluss stand.
Ebenfalls verletzt wurde der Fahrer eines Krankenfahrstuhles, der 
am 03.06.2008 mit seinem Fahrzeug vom Gehweg der Lortzingstraße abkam
und gegen eine Hauswand prallte, mit seinem Rollstuhl umstürzte und 
sich dabei Verletzungen an den Beinen zuzog. Die Unfallursache war 
hier der übermäßige Alkoholkonsum des Verkehrsteilnehmers. Mit 3,17 
Promille wurde bei dem 50-jährigen Rollstuhlfahrer auch der höchste 
Blutalkoholgehalt in Bad Pyrmont im vergangenen Jahr gemessen.
Ebenfalls erheblich alkoholisiert war die Fahrerin eines Skoda, 
die am 13.04.2008 in der Gartenstraße eine "Serienkarambolage" 
verursachte. Nach einer Feier, bei der erheblich Alkohol konsumiert 
wurde, hatte sich die 21-jährige Frau hinters Steuer gesetzt und 
wollte Richtung Solbadstraße fahren. Dabei stieß sie zunächst gegen 
einen auf der gegenüberliegenden Fahrbahn parkenden Pkw, danach zog 
sie ihr Fahrzeug nach rechts und schob hier drei Fahrzeuge, die am 
Fahrbahnrand parkten zusammen. Der entstandene Sachschaden belief 
sich auf ca. 30.000 Euro. Die Frau blieb unverletzt, sie hatte eine 
Blutalkoholkonzentration von ca. 2,4 Promille.
Am 28.07.2008 prallte ein 47-Jähriger mit seinem VW Polo gegen den
Brückenpfeiler der Bahnüberführung an der Thaler Landstraße. Der 
Fahrzeugführer zog sich schwere Prellungen im Brustkorbbereich zu. 
Der entstandene Sachschaden belief sich auf mehrere tausend Euro. 
Auch hier war die Unfallursache ein Blutalkoholwert von über 2,6 
Promille.
Unter Drogeneinfluss stand der Fahrer eines Fiat Punto, der am 
08.10.08 als Pizzataxifahrer unterwegs war. Auf der Südstraße 
registrierte er zu spät, dass ein vorausfahrendes Fahrzeug anhalten  
musste und er fuhr ungebremst auf den vorausfahrenden Mercedes auf. 
Auch hier wurde die eingeschränkte Wahrnehmung und die langsame 
Reaktion auf den Drogenkonsum des Fiat Fahrers zurückgeführt.
Wegen Alkoholverstößen wurden im vergangenen Jahr in 37 Fällen 
Blutproben bei Verkehrsteilnehmern durch die Polizei angeordnet. Bei 
jedem dritten alkoholisierten Fahrzeugführer wurde von ihm auch ein 
Verkehrsunfall verursacht. "Alkohol am Steuer bleibt damit eine der 
wesentlichen Unfallursachen".
Der Drogenkonsum insbesondere bei jungen Kraftfahrern hat bei der 
Bad Pyrmonter Polizei im vergangenen Jahr in 47 Fällen zur 
Durchführung einer Blutprobe Anlass gegeben. In 3 Fällen waren unter 
Drogeneinfluss stehende Fahrzeugführer an Unfällen beteiligt. Während
im Jahr 2007 insgesamt 57 Mal Blutproben durchgeführt worden sind, 
waren es im vergangenen Jahr 84 Blutproben. Diese Blutproben waren in
allen Fällen mit Fahrverboten oder der Einziehung der Führerscheine 
verbunden. Auch für das Jahr 2009 hat die Bad Pyrmonter Polizei sich 
vorgenommen, die Kontrollen zumindest auf dem Vorjahresniveau zu 
halten, denn nur durch einen hohen "Kontrolldruck und ein hohes 
Entdeckungsrisiko" lassen sich scheinbar Verkehrsteilnehmer von 
Fahrten unter Alkohol- und Drogeneinfluss abhalten.
Die Zahl der Fälle, in denen Unfallverursacher von der 
Unfallstelle flüchteten, ging um 5,7 % auf jetzt 105 Delikte zurück. 
Davon wurden in drei Fällen auch Personen durch den Unfall verletzt. 
Diese Zahl bedeutet, dass bei jedem vierten Unfall den die Polizei in
Bad Pyrmont aufnehmen musste, der Unfallverursacher von der 
Unfallstelle flüchtete ohne sich um verletzte Personen oder die 
angerichteten Schäden zu kümmern. Es gelang der Polizei im 
vergangenen Jahr die Aufklärungsquote um 8 %  gegenüber dem Vorjahr 
auf jetzt 44 % zu steigern. Das heißt also, dass nur jeder zweite 
Unfallflüchtige unerkannt geblieben ist. Ganz besonders erfreulich 
ist dabei, dass alle drei Unfallfahrer die Verletzte an der 
Unfallstelle zurückließen, von der Polizei ermittelt werden konnten. 
Das Entdeckungsrisiko ist also sehr hoch und in der Regel ist eine 
Einziehung der Fahrerlaubnis nach einer Unfallflucht neben der 
Geldstrafe die gerichtliche Folge.
Eine Fahrerin, die am 02.03.2008 auf einem Klinikparkplatz ein 
anderes Fahrzeug angefahren hatte, war sogar so dreist einen Tag 
später bei der Polizei anzuzeigen, dass ihr Pkw von einem Unbekannten
angefahren wurde. Wegen der von ihr begangenen Verkehrsunfallflucht 
wurde die Fahrerin zusätzlich auch noch wegen des Vortäuschens einer 
Straftat angeklagt.
Anhand einer an der Unfallstelle verlorenen Radkappe und des 
Farbabriebes an dem beschädigten Geländewagen, gelang es der Polizei 
bei der Überprüfung aller roten Fahrzeuge dieses Opel-Typs im 
Dezember 2008 die 73-jährige Unfallverursacherin zu ermitteln. Den 
von ihr verursachten Sachschaden in Höhe von ca. 5000 Euro musste sie
schließlich begleichen und auch auf ihre Fahrerlaubnis längere Zeit 
verzichten.
Zwischenzeitlich hat auch die Unfallkommission im Landkreis 
Hameln-Pyrmont am 10.03.2009 getagt. Dabei stellte sich heraus, dass 
die Landesstraße 430 am Hagener Berg sich als "Unfallhäufungsstrecke"
auch im Jahr 2008 herauskristallisiert hatte. Es passierten insgesamt
12 Verkehrsunfälle an diesem Streckenabschnitt, wobei es aber nur 
noch 5 Unfälle in der Rechtskurve unterhalb des oberen Parkplatzes 
waren. Bei den Unfällen am Hagener Berg wurden zwei Personen leicht 
verletzt. Bei den übrigen Unfällen wurden jeweils nur Sachschäden 
verursacht. In fast allen Fällen waren die Fahrzeugführer vermutlich 
aufgrund von nicht angepasster Geschwindigkeit von der Fahrbahn 
abgekommen und vor Bäume geprallt oder im Straßengraben gelandet. 
Auch der Grießemer Berg war 2008 eine Unfallhäufungsstrecke, jedoch 
lagen hier die Unfallstellen vorwiegend auf Aerzener Gebiet.
Die Hauptunfallursachen haben sich nach Einschätzung der Bad 
Pyrmonter Polizei gegenüber den Vorjahren nicht verändert. Es sind 
neben der Beeinflussung durch Alkohol und Drogen wiederum die nicht 
angepasste und zu hohe Geschwindigkeit, sowie das nicht Anlegen der 
Gurtsysteme und das Telefonieren mit dem Handy, die auch im 
vergangenen Jahr sehr häufig für die Entstehung von Verkehrsunfällen 
ursächlich waren.
Aus diesem Grunde wird die Polizei ihre Kontrollmaßnahmen auf diese 
Hauptunfallursachen ausrichten.
Auch präventiv soll 2009 mit einer "Verkehrswoche" ein Schwerpunkt
gesetzt werden. In dieser Woche sollen insbesondere der Gruppe der 
jungen Kraftfahrer die Folgen dieser Hauptunfallursachen deutlich 
gemacht werden. Aber auch verstärkte Kontrollen sollen zu einer 
Verhaltensänderung bei den Verkehrsteilnehmern beitragen.

Rückfragen bitte an:

Polizei Pyrmont
EKHK Udo Nacke,
Tel. 05281/94060.

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