Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden
POL-HM: Senior unter Verdacht des mehrfachen Fahrraddiebstahls
Entwendete Fahrräder suchen ihren Besitzer
Hameln (ots)
(Hameln) Bereits am Sonntag, 17.Januar 2010, gegen 00.45 h, beobachtete ein Zeuge (16, aus Hameln), dass sich eine zunächst unbekannte Person an den Fahrradständern am Bahnhofsvorplatz mit einem Bolzenschneider zu schaffen machte und nach den bisherigen Ermittlungen ein Damenrad der Marke Blücher entwendete.
Der Zeuge merkte sich das Kennzeichen eines daneben stehenden Klein-LKW und meldete den Vorfall noch am Vormittag des 17. Januar der Polizei.
Die Wohnanschrift des Halters (72, aus Hameln) wurde durch die Polizei Hameln daraufhin aufgesucht. Bei den Ermittlungen nach dem Damenrad ergaben sich dann Hinweise, dass der 72-Jährige in seinen Geschäftsräumen in der Bahnhofstraße weitere gestohlene Fahrräder aufbewahrt. Vier kurz darauf aufgefundene Räder wurden zur Klärung der Eigentumsverhältnisse durch die Einsatzbeamten der Polizei sichergestellt.
Durch Folgeermittlungen konnten dann noch weitere 11 Räder von der Polizei sichergestellt werden.
Das Problem: Die Polizei möchte diese Räder jetzt den rechtmäßigen Eigentümern zurückgegeben, doch Versuche die Räder den dazugehörigen Geschädigten zuzuordnen, liefen ins Leere, da nicht alle Fahrraddiebstähle angezeigt wurden.
"Es handelt sich dabei zum Teil um hochwertige Fahrräder wie z.B. ein Damenfahrrad, Hersteller Diamant (Modell Achat Edition)", teilt Carmen Siebert, Mitarbeiterin des zuständigen Fachkommissariats, mit und ergänzt: "Weitere Markenhersteller sind unter anderem Pegasus (Modell Laola), Gazelle (Modell Safir), Trek (Modell 930), Ragazzi (Modell Liner), Ariston (Modell Sport & Fun) und Green's (Modell Sussex)".
"Wenn die Rahmennummer oder Radbeschreibung durch Anzeige nicht in den Polizeicomputer eingegeben wird, kommt bei der Abfrage von Daten aufgefundener Fahrräder auch kein Geschädigter heraus", erläutert Carmen Siebert und bittet mögliche Geschädigte zur nachträglichen Anzeige von Fahrraddiebstählen, damit alle aufgefundenen Räder an die rechtmäßigen Eigentümer ausgehändigt werden können.
Für alle Radsportfans gilt: Fahrradbesitzer sollten sich wichtige Daten zu ihrem Rad, wie beispielsweise Rahmennummer und eine detaillierte Beschreibung notieren und sorgfältig aufbewahren. Einen entsprechenden Vordruck dafür, der sogenannte Fahrradpass, findet sich im Internet unter: www.polizei-beratung.de (Stichwortsuche: Fahrradpass). Im Fahrradpass finden Rahmennummer, Ausstattung und gegebenenfalls die vorhandene Fahrrad-Kodiernummer ihren Eintrag. Zwar stellt der Pass keinen "Eigentumsnachweis" dar, kann aber gemeinsam mit dem Kaufbeleg und einem Farbfoto für Anzeigeerstattung und Versicherungszwecke sehr wichtig sein.
Vielerorts bieten unterschiedliche Institutionen wie Versicherungen, Fahrradhändler oder der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) eine Codierung an. Fundämter und Polizeidienststellen sind in der Lage, diesen Code zu lesen. So kann sehr schnell eine Plausibilitätsprüfung erfolgen, die klärt, ob der durch die Polizei kontrollierte Radfahrer auch der rechtmäßige Eigentümer oder Nutzer des Rades ist. Ein weiterer Vorteil: Die Weitergabe und der Verkauf gestohlener Räder werden unattraktiv, da sich die Codiernummern nur sehr schwer wieder entfernen lassen. Ein Hehler wird dem Dieb die "heiße" - weil gekennzeichnete - "Ware" nicht abnehmen.
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