Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden
POL-HM: Abschiebehaftbefehl - 27-jähriger Mann aus Tunesien nach spektakulärer Flucht durch Polizei festgenommen
Hameln (ots)
Am 11.03.2011 wurde durch Polizeibeamte im Rahmen einer Abschiebehaftsache die Wohnung eines festgenommenen russischen Staatsbürger (25) in Hameln aufgesucht. Aus der Wohnung sollten persönliche Sachen des Festgenommenen geholt werden.
Nachdem die Einsatzbeamten der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden an der Wohnanschrift ankommen waren, flüchtet aus der betreffenden Wohnung eine zunächst unbekannte männliche Person südländischen Aussehens durch einen Sprung aus dem im 3. Stock des Mehrfamilienwohnhauses befindlichen Wohnungsfenster. Über benachbarte Grundstücke hinweg flüchtete der Mann zu einem in der Nähe befindlichen Wohnhaus. Hier schlug er mehrfach gegen die rückwärtige Eingangstür, worauf die 71-jährige Hauseigentümerin die Tür öffnete. Der Mann stieß nach Öffnen der Tür die Frau zurück ins Haus und schloss sich anschließend gemeinsam mit dieser ein.
Nur kurze Zeit später setzte der Mann seine Flucht fort. Nachdem er erneut aus einem Fenster des Hauses sprang, wurde er anschließend von Polizeibeamten im Nahbereich festgenommen. Bei dem Flüchtenden handelte es sich um einen seit ca. 1 Jahr untergetauchten und mit Abschiebehaftbefehl des Amtsgerichts Hameln gesuchten tunesischen Staatsangehörigen (27).
Nach der Festnahme wurde der 27-jährige Tunesier dem Sana-Klinikum zugeführt. Durch den Sprung aus dem 3.Stock hatte sich der Mann am Bein verletzt. Nach medizinischer Versorgung wurde dem Mann der Abschiebehaftbefehl durch die zuständige Richterin des Amtsgericht Hameln verkündet.
Bei einer anschließenden Wohnungsdurchsuchung wurde neben Betäubungsmittel auch eine Langwaffe aufgefunden. Im Rahmen der Ermittlungen stellte sich heraus, dass die Waffe aus einem Einbruchdiebstahl im Bereich Bad Lauterberg im Februar 2009 stammt.
Gegen den 27-jährigen Tunesier wurde u.a ein Strafverfahren wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz und Freiheitsberaubung eingeleitet. Durch die Staatsanwaltschaft Hannover wurde neben des bestehenden Abschiebehaftbefehl auch ein zusätzlicher Untersuchungshaftbefehl beantragt.
Sowohl der tunesiche als auch der russische Staatsbürger wurden zur Abschiebung der JVA Langenhagen zugeführt.
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