Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden
POL-HOL: Kriminalstatistik für 2012 für den Landkreis Holzminden: Straftatenaufkommen weiterhin im Abwärtstrend - Aufklärungsquote von 67,29% weiter auf hohem Niveau -
Hameln (ots)
Mit 67,29% aufgeklärter Fälle aller im Landkreis Holzminden im vergangenen Jahr registrierten Straftaten erreichte das Polizeikommissariat Holzminden erneut ein hohes Niveau. Damit liegen die Polizeibeamtinnen und -beamte mit diesem Ergebnis im Landkreis Holzminden wiederum weit über dem Durchschnittswert in Niedersachsen, wo eine Gesamtaufklärungsquote von 60,99% registriert wurde. "Die Aufklärungsquoten der Holzmindener Polizei mit den Spitzenergebnisse von 2010 (70,20%) und 2011 (69,25%) sind ein verfestigter Trend auf einem hohen Nieveau. Erfreulich ist weiterhin, dass die Gesamtanzahl der Straftaten mit 3638 auch im abgelaufenen Jahr gegenüber den Vorjahren (2011 = 3721) weiter rückläufig ist", stellt Holzmindens Kommissariatsleiter, Polizeioberrat Michael Weiner, den positiven Abwärtstrend heraus. Die wesentlichen Ergebnisse der Gesamtstatistik darüber hinaus präsentiert die Leiterin des Kriminal- und Ermittlungsdienstes, Erste Kriminalhaupt-kommissarin Martina Stülzebach:
Deutlich weniger Vermögensdelikte
Zunahme der Diebstahlskriminalität insgesamt;
- auch Zunahme der Wohnungseinbrüche, - jedoch weniger Fahrraddiebstähle
Rohheitsdelikte insgesamt nahmen wieder zu;
- Deutliche Zunahme der einfachen Körperverletzung; - aber Abnahme der gefährlichen Körperverletzung - Häusliche Gewalt fallend, aber nach wie vor auf hohem Niveau - Sachbeschädigungen bleiben konstant
Weniger tatverdächtige Jugendliche und Heranwachsende
Gesamtstraftaten:
Im Jahr 2012 wurde mit den 3638 registrierten Staftaten (2011 = 3721) in der Polizeilichen Kriminalstatistik für das Polizeikommissariat Holzminden insgesamt der niedrigste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen ereicht.
Deutlich weniger Vermögensdelikte:
Während in den vergangenen Jahren stete Steigerungen im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte zu verzeichnen waren (848 im Jahr 2011), hat sich dieser Trend im vergangenen Jahr nicht weiter fortgesetzt. Im abgelaufenen Jahr wurden 614 Straftaten in diesem Bereich bearbeitet, was eine sehr deutliche Abnahme von 234 Fällen bedeutet. Im Wesentlichen gehören zu diesem Deliktsbereich Betrügereien jeglicher Art sowie Unterschlagungen und Urkundenfälschungen.
Zunahme der Diebstahlskriminalität einschließlich Wohnungseinbrüche / Weniger Fahrraddiebstähle: Die im abgelaufenen Jahr 2012 bearbeiteten 1140 Straftaten im Bereich der Eigentumskriminalität machen ein knappes Drittel (31%) aller Straftaten aus. Die Anzahl hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 80 Fälle erhöht. Der auf Bundes- und Landesebene einsetzende Trend steigender Fallzahlen im Bereich der Wohnungseinbruchskriminalität hat im vergangenen Jahr offensichtlich auch den Landkreis Holzminden erreicht. Die Zahl der Wohnungseinbrüche stieg von 43 Fällen im Jahr 2011 um 19 Einbrüche auf 62 Fälle im Jahr 2012.
Sehr positiv weiter entwickelt hat sich dagegen der Fahrraddiebstahl, wo sich der stete Trend der Verringerung weiter fortgesetzt hat und eine Minderung der Fallzahlen von 101 auf 95 Fahrraddiebstähle erreicht wurde. Auffallend beim Fahrraddiebstahl ist, dass etwa die Hälfte aller gestohlenen Fahrräder nicht gegen Diebstahl gesichert waren und dabei die Diebe besonders leichtes Spiel hatten. Kriminalgeografisch ist interessant, dass nach wie vor die allermeisten Fahrrräder in Holzminden im Bereich der Schulen, des Bahnhofsbereiches sowie des Freibades und in der Innenstadt entwendet wurden. Im Bereich der Gemeinden spielt der Fahrraddiebstahl nach wie vor so gut wie keine Rolle.
Anstieg der Körperverletzungsdelikte:
Nachdem im Jahre 2010 die Anzahl der Körperverletzungsdelikte gegenüber den Vorjahren deutlich gefallen war, stieg in den vergangenen zwei Jahren die Anzahl der Körperverletzungsdelikte in der Gesamtheit wieder an. Im Jahr 2011 stiegen die Körperverletzungedelikte bereits um 34 Delikte von 444 auf 478 Taten und auch im abgelaufenen Jahr 2012 stieg nochmals die Anzahl um 33 gewalttätige Delikten auf 511. Bei der Differenzierung der Körperverletzungedelikte zwischen der einfachen und gefährlichen Körperverletzung wird deutlich, dass die einfache Körperverletzung um insgesamt 47 Fällen zunahm, allerdings die mit deutlich höherer Strafandrohung belegte gefährliche und schwere Körperverletzung erfreulicherweise um 13 Fälle von 106 auf 93 Taten abnahm.
Häusliche Gewalt fallend, aber nach wie vor auf hohem Niveau: Nachdem in den vergangenen Jahren - nicht zuletzt aufgrund der spührbaren Sensibilisierung der Bevölkerung im Rahmen einer offensiven Öffentlichkeitsarbeit - die Fallzahlen deutlich gestiegen waren, hat die Gesamtzahl der Häuslichen Gewalt erstmalig nach Beginn der Aufzeichnungen von 187 Fällen Häuslicher Gewalt im Jahre 2011 nunmehr um 29 Fälle in 2012 auf 158 Gewalttaten abgenommen.
Die im Laufe der letzten Jahre immer weiter ausgebaute Netzwerkarbeit wird durch die Opfer als sehr positiv und hilfreich angenommen. Die konsequente Strafverfolgung und Durchsetzung der Maßnahmen (insbesondere konsequente Wegweisung der Aggressoren) führt auch zu einer Verhaltensänderung der Beschuldigten. Es wird erkannt, dass "Häusliche Gewalt" als ernsthafte Straftat geahndet wird. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass das 2010 im Rahmen der Netzwerkarbeit von Polizei, Amtsgericht Holzminden, Staatsanwaltschaft Hildesheim und Landkreis Holzminden initiierte Projekt "Aktive Hilfe - Gewaltlos miteinander leben" - bei den Gewalttätern innerhalb der Familien positive Wirkung gezeigt hat und Täter "gelernt haben", ihr Verhalten zu ändern und Konflikte gewaltfrei zu lösen.
Sachbeschädigungen bleiben konstant:
Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist die Anzahl der Sachbeschädigungen mit 405 Straftaten in 2012 gegenüber 395 im Jahre 211 um 10 Taten wieder leicht gestiegen, bleibt aber im Vergleich des hohen Niveaus der Jahre 2002 bis 2009 nunmehr auf einem relativ konstant niedrigem Niveau.
Weniger tatverdächtige Jugendliche und Heranwachsende: Die Anzahl der tatverdächtigen Jugendlichen (14 - 17 Jahre) und Heranwachsenden (18 - 20 Jahren) hat erfreulicherweise deutlich abgenommen. Während 2010 insgesamt 265 Jugendliche straffällig geworden sind, waren es im Jahr 2011 228 Jugendliche und im abgelaufenen Jahr 2012 noch 187. Ein ähnliches, positives Bild zeigt sich bei den Heranwachsenden. Hier wurden 2010 347 Heranwachsende als Beschuldigte straffällig, im Jahr 2011 224 und im vergangenen Jahr noch 187 Heranwachsende.
Fazit:
Mit einer Aufklärungsquote von 67,29% aller Straftaten war das Polizeikommissariat Holzminden mit seinen nachgeordneten Polizeistationen im gesamten Landkreis auch im Jahr 2012 bei einem insgesamt weiteren leichten Rückgang der Gesamtstraftaten wieder sehr erfolgreich.
"Einen sehr wesentlichen Anteil an diesem Erfolg haben die vielen Bürgerinnen und Bürger, die sich als Hinweisgeber und Zeugen zur Verfügung gestellt haben und teilweise dabei sehr viel Courage bewiesen haben", macht Stülzebach deutlich. Vor diesem Hintergrund dankt sie diesem Bürgerengagement und den vielen Netzwerkpartnern in den unterschiedlichsten Gremien beim Landkreis Holzminden und in den Städten und Gemeinden des Landkreises.
"Eine engagierte und wirksam ausgerichtete Kriminalitätsbekämpfung mit einem besonderen Schwerpunkt der Bekämpfung des Wohnungseinbruchsdiebstahls wird auch im laufenden Jahr dafür sorgen, dass unser Landkreis sicher ist und lebenswert bleibt," unterstreicht Michael Weiner die polizeilichen Ziele in diesem Jahr.
Rückfragen bitte an:
Polizeikommissariat Holzminden
August-Wilhelm Winsmann
Telefon: (0 55 31) 9 58-1 22
Fax: (0 55 31) 9 58-1 50
E-Mail: auwi.winsmann@polizei.niedersachsen.de
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