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Polizeiinspektion Nienburg / Schaumburg

POL-NI: 38 Jahre spaeter - Vermisstensache oder Mord ?

Nienburg (ots)

NIENBURG (mie) - 38 Jahre später -
Vermisstensache oder Mord ?
"38 Jahre später - Vermisstensache oder Mord?" - diese Frage 
versucht das Fachkommissariat 1 der Polizeiinspektion 
Nienburg/Schaumburg mit Hilfe des Fernsehsenders ZDF am Mittwoch, 
22.08.07, um 23.00 Uhr, zu klären.
Fast 40 Jahre nach ihrem Verschwinden hofft die Polizei Nienburg 
jetzt mit Unterstützung des ZDF die Vermisstensache Elke Kerll zu 
klären.
Die damals 15-Jährige wurde letztmalig an dem Sonntagmorgen, 14. 
Dezember 1969, im nienburger Ortsteil Holtorf lebend gesehen. Die 
Praktikantin eines Loccumer Kinderheims wollte per Anhalter zu ihrer 
Arbeitsstelle fahren. Nachdem die junge Frau sich auf der Verdener 
Landstraße von ihrem Freund verabschiedet hatte, gab es kein 
Lebenszeichen mehr von ihr.
Die damaligen Ermittler gingen davon aus, dass Elke Kerll von zu 
Hause ausgerissen war und bald wieder auftauchen würde. Dies erwies 
sich als Trugschluss. Die 15-Jährige blieb verschwunden.
Nach neuen Erkenntnissen dürfte die junge Frau Opfer eines 
Verbrechens geworden sein.
Im Jahre 2000 kam der Fall erneut in das Interesse des 
Fachkommissariats 1. Im Uchter Moor wurden die sterblichen Überreste 
einer unbekannten Person gefunden. Erste rechtsmedizinische 
Untersuchungen ergaben, dass es sich um das Skelett einer ca. 16-19 
Jahre alten weiblichen Person handeln könnte.
Gemeinsam mit seinem Kollegen, dem Kriminaloberkommissar 
Klaus-Dieter Schmidt, erinnerte sich der jetzige Leiter des 
Mordkommissariats, Erster Kriminalhauptkommissar Martin Lange, an die
immer noch ungeklärte Vermisstensache Elke Kerll.
"Durch Elke Kerlls Elternhaus in Stolzenau war für uns ein Bezug 
zur Uchter Moorleiche gegeben", sagt Martin Lange und ergänzt, dass 
weitere aktuelle Vermisstenfälle nicht aktenkundig waren.
Langwierige DNA-Untersuchungen erbrachten die Gewissheit, dass es 
sich nicht um Elke Kerll sondern um einen mehr als 2600 Jahre alten 
Leichnam handelt.
Aufgrund der überregionalen Berichterstattungen zum Fund der 
Moorleiche wurde der Redakteur des ZDF, Michael Heuer, auf den 
nienburger Vermisstenfall aufmerksam. Für die ZDF-Dokumentationsreihe
"Der Fall" begleitete ein Filmteam die inzwischen wieder 
aufgenommenen polizeilichen Ermittlungen.
Für die filmische Aufbereitung wurden umfangreiche Maßnahmen 
getroffen, um die Geschehnisse aus dem Jahr 1969 möglichst original 
und zeitgetreu darzustellen. So wurde die Gaststätte "Weserlust" in 
Stolzenau mit Hilfe der Tischlerei Struckmeier aus Drakenburg in die 
ehemalige Discothek "Schauburg" umbenannt. Der Möbelfundus Nienburg 
und das Nienburger Museum steuerten Möbel und Einrichtungsgegenstände
von damals bei. Als Protagonisten fungierten Schüler des 
ASS-Gymnasiums. Gedreht wurde an Originalschauplätzen in Holtorf und 
auf dem Gelände des Uchter Torf- und Humuswerkes.
"Durch die Ausstrahlung im Fernsehen erhoffen wir uns neue 
Hinweise", so Ermittler Klaus-Dieter Schmidt. Die Polizei muss davon 
ausgehen, dass Elke Kerll nicht mehr lebt und ist an Informationen 
jeglicher Art interessiert. Der kleinste Hinweis kann entscheidend 
sein, neue Ermittlungsansätze bieten, die zur Ergreifung des Täters 
und zur Klärung der Frage "Mord oder Vermisstensache" beitragen 
können.
"Die Eltern hätten dann endlich Gewissheit über das Schicksal ihrer 
Tochter", sagt Martin Lange abschließend.
Weitere Informationen bietet die Internetseite --www.zdf.de-- Link
"Der Fall".

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Amalie-Thomas-Platz 1
31582 Nienburg
Gabriela Mielke
Telefon: 05021/9778-104
Fax: 05021/9778-150
E-Mail: gabriela.mielke@polizei.niedersachsen.de

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