Polizeiinspektion Nienburg / Schaumburg
POL-NI: Nienburg - Radverkehrskampagne
Nienburg (ots)
(Thi) Gestern startete die Radverkehrskampagne der Polizei Nienburg/Schaumburg zusammen mit der Verkehrswacht, der Stadt Nienburg und des ADFC, um Verkehrsteilnehmende auf Unfallschwerpunkte und Fehlverhalten hinzuweisen.
Das Fahrrad gewinnt im Rahmen einer nachhaltigen Mobilität immer mehr an Bedeutung. Ob als Verkehrsmittel für den Weg zur Arbeit, zur Schule oder in der Freizeit: 55 Prozent der Menschen halten es für ein unverzichtbares Verkehrsmittel. Fahrrad, Pedelec und Lastenrad werden dabei für alle Altersgruppen gerade im urbanen Raum attraktiver und zur ernsthaften Alternative zum Auto. Niedersachsen ist ein echtes Fahrradland. In keinem anderen deutschen Flächenland werden prozentual mehr Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt. Allerdings ist die Zahl der Fahrradunfälle mit schweren Verletzungen und Todesfolge auch in Niedersachsen hoch. Etwa jede Stunde kam im vergangenen Jahr in Niedersachsen ein Radfahrender zu schaden.
Um diesem Trend entgegenzuwirken, beteiligt sich die Verkehrswacht an der landesweiten Radverkehrs-Kampagne. Ziel der Kampagne ist die Verbesserung der Sicherheit für die Radfahrenden und mehr gegenseitige Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmenden.
Im Detail soll die Kampagne:
die subjektive Sicherheit der Radfahrenden erhöhen, bspw. durch die Hinweise auf den Überholabstand inner- und außerorts Behinderungen durch Lieferverkehr auf Schutzstreifen und Radwegen reduzieren und damit einhergehende Ausweichunfälle vermeiden die Radfahrenden auf das unfallträchtige Fehlverhalten, den regelwidrigen Linksverkehr (Geisterradler), hinweisen und damit Abbiege- und Einmündungsunfälle reduzieren tödliche Abbiegeunfälle (Toter Winkel) verhindern bzw. alle für Kreuzungsrisiken sensibilisieren das "Miteinander im Straßenverkehr" - gegenseitige Rücksichtnahme - fördern.
In Nienburg wurde gestern (11.07.2023) eine Fahrrad-Installation an der Kreuzung Hannoversche Straße / Berliner Ring installiert - Die klare Botschaft adressiert das Thema Abbiegeunfälle (Toter Winkel).
Zudem wurden Piktogramme auf Radwegen gesprayt, die Hinweis auf Geisterradler (regelwidriger Linksverkehr) und Abbiegeunfälle (Toter Winkel) geben.
Es sollen in der nächsten Zeit noch weitere Installationen und Piktogramme an anderen unfallträchtigen Bereichen folgen.
Der Hintergrund:
Rund 80 Prozent aller Haushalte in Deutschland besitzen mindestens ein Fahrrad, in 30 Prozent sind drei oder mehr Fahrräder vorhanden, das sind etwa 78 Millionen Fahrräder. Das Radverkehrsaufkommen hat während der Corona-Pandemie weiter zugenommen und immer häufiger müssen sich Radfahrende und Autofahrende den Straßenraum teilen; das Miteinander im Straßenverkehr und die Sicherheit für Radfahrende stehen folglich mehr denn je im Fokus. Bis Ende Mai 2022 registrierte die Polizei rund 4.700 Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Radfahrenden und damit rund 11 % bzw. 7 % mehr als in den Vergleichszeiträumen vor der Corona-Phase (2018 und 2019) und sogar mehr als 56 % im Vergleich zu 2021. Ziel des Landes Niedersachsen ist die Reduktion der Getöteten und Verletzten im Radverkehr um 20 Prozent bis zum Jahr 2025.
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Nina Thieme
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