Polizeiinspektion Nienburg / Schaumburg
POL-NI: Wirksamer Schutz gegen Internet-Kriminalität
Nienburg (ots)
Pressefrei ab 11. Januar 2005 PRESSE - INFORMATION
Wirksamer Schutz gegen Internet-Kriminalität
Mit dem Sicherheitskompass gefahrlos durchs In-ternet surfen
Polizei und Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) starten Online-Kampagne zum sicheren Umgang mit dem Internet
Stuttgart - Computer werden immer schneller und besser. Beinahe jeder Haus-halt verfügt über einen Internetanschluss und mindestens ein E-Mail-Postfach. So lassen sich auch Bankgeschäfte ganz bequem vom heimischen Sofa aus tätigen. Doch Vorsicht - hier können Gefahren lauern. Viele Verbraucher sind häufig zu sorglos im Netz unterwegs und sind sich der Sicherheitsrisiken bei-spielsweise beim Online-Banking oder Online-Handel nicht bewusst. Und auch gegen Datenklau sind PC-Nutzer nicht gefeit. Ferner hat der Diebstahl von hochwertiger Hardware wie Notebooks, Computer und Zubehör den Charakter eines Massendelikts angenommen. Um hier keinen kriminellen Machenschaf-ten zum Opfer zu fallen, ist ein sicherheitsbewusstes Verhalten und geeignete Sicherheitstechnik notwendig. Zur Sensibilisierung der Bevölkerung, aber auch einzelner Zielgruppen wie mittelständische Unternehmen hat die Polizei ge-meinsam mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) jetzt unter www.polizei-beratung.de und www.bsi-fuer-buerger.de eine Online-Kampagne gestartet. Kern der Aktion ist ein "Sicherheitskompass" mit zehn goldenen Regeln zu den häufigsten Sicherheitsrisiken. Tipps und Informatio-nen, wie man seinen PC, Notebooks und Hardwarekomponenten sowie sensi-ble Daten gegen Diebstahl und unbefugte Nutzung sichert, finden sich im "Merkblatt zur Hardwaresicherheit". Aber auch die Polizei hält sich fit, um den Bürgern beim Thema Sicherheit rund um den PC mit Rat und Tat fachkundig zur Seite zu stehen: Regelmäßig erscheint ein IT-Newsletter für Polizeibeamte, außerdem bietet die Polizei ihren Mitarbeitern als Fort- und Weiterbildungs-plattform einen Online-Internet-Kurs zu den Fachbegriffen und Inhalten des Internet an.
Internet-Risiken mit Hilfe des Sicherheitskompasses erkennen Durch die moderne Informations- und Kommunikationstechnologie haben sich ganz neue Formen der Straftatenbegehung entwickelt, wie zum Beispiel Computersabota-ge, der Missbrauch von übermittelten Kreditkartendaten oder Warenbetrug. Bundes-weit registrierte die Polizei im Jahr 2004 in der Polizeistatistik 270.000 Anzeigen we-gen Waren- und Warenkreditbetrugs. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Zunahme von rund 45.000 Fällen. Die Polizei führt den Anstieg beim Warenbetrug zu einem erheblichen Teil auf betrügerische Geschäfte im Internet zurück. Zudem ver-zeichnet sie seit Anfang des vergangenen Jahres einen sprunghaften Anstieg von Betrugsfällen im Internet durch das so genannte Phishing. Darüber hinaus haben aktuelle Hard- und Softwarekomponenten häufig nur geringe oder mittelmäßige Sicherheitsstandards. Dies gilt ebenso für Betriebssysteme wie für Komponenten drahtloser Netzwerke. Anwender dieser Hard- und Software sollten daher die eingesetzten Komponenten, ihre Vorzüge und Risiken kennen. Hinzu kommt, dass das Thema Sicherheit von vielen Bürgerinnen und Bürgern noch immer sträflich vernachlässigt wird, so die Feststellung des BSI. Daher hat die Polizei ge-meinsam mit dem BSI den Sicherheitskompass entwickelt, der jeweils im Internet unter www.polizei-beratung.de und unter www.bsi-fuer-buerger.de eingestellt ist. Wer den Sicherheitskompass anklickt, bekommt mit den "Zehn Goldenen Regeln" wichtige Tipps und Hinweise zum sicheren Navigieren durchs Internet und der richti-gen Nutzung des Computers. So steuert der Kompass Themen wie Passwörter, Firewall, den Umgang mit E-Mail-Anhängen oder das Herunterladen von Software an und hilft dabei, wie die häufigsten Sicherheitsrisiken umgangen werden können. Schon einfache Regeln reichen aus, um eventuelle Sicherheitslücken zu schließen: Beispielsweise sollten die Nutzer ihre Software regelmäßig aktualisieren und dabei die Möglichkeit automatischer Updates nutzen, damit Schadensprogramme Sicher-heitslücken nicht ausnutzen können. Viele gehen mit E-Mails und deren Anhängen immer noch zu sorglos um. Die meisten Viren, Würmer und Trojaner werden per E-Mail verbreitet. "Goldene Regel" ist deshalb: E-Mail-Anhänge sollten nur geöffnet werden, wenn der Absender bekannt ist. Äußerste Vorsicht ist auch bei dubiosen E-Mail-Inhalten geboten. Beim so genannten "Phishing" (aus "password" und "fishing" = Abfischen von Passwörtern) haben es Kriminelle auf Passwörter abgesehen. Mit be-trügerischen E-Mails lenken sie die Anwender auf gefälschte Webseiten, um an ihre Zugangsdaten von Bank- und eBay-Konten zu gelangen. Doch hier ist allergrößtes Misstrauen angesagt, denn weder Banken noch beispielsweise eBay fragen außer-halb des Portals nach Zugangsdaten. Damit es dazu erst gar nicht kommt, empfiehlt der Sicherheitskompass unter anderem, zunächst für eine Basissicherheit beim Sur-fen durchs Netz zu sorgen und einen Virenscanner mit Echtzeitschutz zu installieren sowie eine Firewall zu aktivieren.
Keine Chance für Langfinger Gelegenheit macht Diebe: Oft nutzen Gelegenheitstäter die Chance, nicht gesicherte PCs, Notebooks oder Computerzubehör gleichsam im Vorbeigehen mitzunehmen. Mögliche Täter gibt es überall; unter Kunden und Besuchern ebenso wie im eigenen Mitarbeiterkreis. Aber auch geplante und organisierte Hardwarediebstähle sind keine Seltenheit. Betroffen sind zum Beispiel Behörden, Schulen und Kindergärten sowie Klein- und Mittelständische Betriebe - und zwar oft dann, wenn beispielsweise Ge-räte ausgetauscht oder Büros neu ausgestattet werden. Schwerer noch als der Hardwarediebstahl selbst wiegt möglicherweise der damit verbundene Datenverlust. Dokumente, Fotos, Kontakte und Software sind oftmals unwiederbringlich verloren. Um Unternehmern und Anwendern zu Hause diese Gefahren aufzuzeigen und sie zu informieren, wie PCs, Notebooks und Hardwarekomponenten gegen Diebstahl gesi-chert werden können, haben die Polizeiliche Kriminalprävention und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ein Merkblatt mit Tipps erarbeitet und auf ihren jeweiligen Webseiten eingestellt. Online-Besucher können sich das Merk-blatt auch als pdf-Datei herunterladen. "Aufklärung und Sensibilisierung in Punkto IT-Sicherheit wird tagtäglich wichtiger. Deshalb freuen wir uns, dass wir in der Polizeili-chen Kriminalprävention einen Partner gefunden haben, der die Relevanz des The-mas IT-Sicherheit gemeinsam mit uns in der Öffentlichkeit verdeutlicht", so Anja Hart-mann, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit im BSI.
Wirksamer Schutz von PC und Notebook gegen Diebstahl beginnt beim eigenen Verhalten und mit der Sicherung des Gebäudes, in dem sich die Hardware befindet. Polizei und BSI raten daher, die Räume, in denen sich "teure" Hardware befindet, auch bei kurzzeitiger Abwesenheit zu verschließen. Räume mit Publikumsverkehr sollten von Bereichen ohne Publikumsverkehr getrennt werden, sodass Betriebs-fremde keinen ungehinderten Zutritt zum Arbeitsplatz haben. Darüber hinaus haben Hardwaresicherungen eine abschreckende Wirkung. Wenn es trotz aller Sicherungs-vorkehrungen dennoch zu einem Diebstahl kommt, sollte der Zugriff auf sensible Daten erschwert oder am besten ganz unmöglich gemacht sein, zum Beispiel durch Verschlüsselung sensibler Daten. Auch technische Sicherungen können potenzielle Täter abschrecken, wie beispielsweise Sicherheitsbefestigungen am Computertisch. Schutz vor Diebstahl bieten zudem spezielle Gehäuseverschraubungen, abschließ-bare Computerschränke oder auch Alarmierungsgeräte, die überprüfen, ob das Netzkabel des Geräts in der Steckdose und im Gerät eingesteckt ist. Wird das Kabel herausgezogen, löst sofort ein Alarm aus.
Fachkompetente Polizei bei Kriminalität rund ums Internet Um immer auf dem Stand der aktuellsten Entwicklungen im Bereich der Computer-technik und des Internet zu sein und die Bürgerinnen und Bürger umfassend über mögliche Gefahren aufklären zu können, erhalten Polizisten wöchentlich einen IT-Newsletter mit allen wichtigen Informationen. Außerdem haben sie die Möglichkeit, sich online zu den Themen Computer und Computerkriminalität fortzubilden. Der In-ternet-Kurs vermittelt notwendige theoretische Grundlagen, informiert über Hinter-gründe und gibt darüber hinaus praktische Tipps und Beispiele. Alle wichtigen Basis-begriffe werden zusätzlich in einem Glossar näher erklärt. Angesprochen werden zum Beispiel Geschäfte im Internet wie E-Shopping, E-Government und Homeban-king oder der richtige Schutz vor Viren, das Urheberrecht und das Thema Jugend-schutz.
Weitere Informationen zu dieser Aktion sind im Internet unter www.polizei-beratung.de oder www.bsi-fuer-buerger.de veröffentlicht.
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