Polizeiinspektion Nienburg / Schaumburg
POL-NI: Zielfahnder schlugen in Eystrup zu
Nienburg (ots)
NIENBURG/EYSTRUP (mie) - Zielfahnder der Polizei schlugen in Eystrup zu
"Es klingt wie in einem Bestellerkrimi", erklärt Gabriela Mielke, Pressesprecherin der Nienburger Polizei und gibt Informationen zu einem nicht alltäglichen Fall und Ermittlungserfolg der Polizei.
In den Abendstunden des 08.06.06 konnte durch Polizeikräfte der Kriminalpolizei Bremen, des Landeskriminalamtes und der Nienburger Fahndungsgruppe ein wegen zweifachen Mordversuchs und Raubüberfalls gesuchter Mann am Bahnhof in Eystrup festgenommen werden.
Der Festgenommene, ein 32-Jähriger Schweizer, stand im Visier der Münchener Zielfahnder. Am 24.05.06 hatte der schweizer Staatsangehörige in München eine Gaststättenwirtin überfallen, bei der das Opfer derart gewürgt wurde, dass Lebensgefahr bestand. Mit dem erbeuteten Bargeld ging die Flucht Richtung Norddeutschland.
Anhand vorgefundenen DNA-Materials konnte der Räuber als der 32-Jährige identifiziert werden. Die Ermittlungen ergaben, dass der Flüchtige aus dem Maßregelvollzug wegen Verstosses gegen das Betäubungsmittelgesetzes und Eigentumsdelikten in der Schweiz entwichen war.
In enger, länderübergreifender Zusammenarbeit mehrerer Polizeidienststellen konnte der Aufenthalt des Gesuchten in Eystrup lokalisiert werden. Am vergangenen Donnerstag, gegen 19.25 Uhr, schlug die Polizei zu.
Der Schweizer ließ sich widerstandslos festnehmen.
Am Freitag, 09.06.06, wurde er vom Fachkommissariat 1 der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg vernommen.
" Er zeigte sich voll geständig und räumte zwei gleichgelagerte Raubtaten ein", führt die Pressesprecherin aus.
Demnach hat sich der Täter nach seiner Straftat in München nach Hamburg begeben. Als das Geld aus der münchener Raubtat ausgegeben war, überfiel der Mann eine Kioskbesitzerin, die er ebenfalls bis zur Bewußtlosigkeit würgte und beraubte.
Mit dem Geld flüchtete der Schweizer nach Hannover, brauchte die Beute auf und beraubte am 06.06.06 erneut eine Kioskbesitzerin.
Zwei Tage später fuhr er mit dem Zug nach Eystrup, um hier Kontakt zu einer in Hannover kennen gelernten Bekannten zu suchen.
Doch vor dem Zustandekommen des Kontaktes griffen die Fahnder zu.
Der Festgenommene befindet sich in der Justizvollzugsanstalt Hannover und wird von dort weiter nach München verschubt.
"Die Staatsanwaltschaft München hat das Verfahren übernommen", sagt Gabriela Mielke. Wegen des brutalen Vorgehens und des Bringens in Lebensgefahr der Opfer wird sich der 32-Jährige wegen zweifachen Mordversuchs und wegen schweren Raubes verantworten müssen.
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