POL-NOM: Nachmeldung zur Mitteilung vom 15.11.2007, 18.27 Uhr -Recyclingfirma nach dem Auffinden hochgiftiger, leicht brennbarer und gefährlicher Abfallstoffe stillgelegt-
Northeim (ots)
Fredelsloh - Lauenberg 16.11.2007
Die Polizeibeamten der Technischen Ermittlungsgruppe Umwelt (TEGU) der Polizeidirektion Göttingen haben am heutigen Tag ihre Untersuchungen der Lagerhallen im Fredelsloher Ortsteil Tönnieshof fortgesetzt.
Die weit über 2000 qm großen Lagerhallen sind vollgestellt mit original verpackten und wiederverwerteten Gebinden jeglicher Größe von 1 Liter bis ca. 300 Liter Inhalt. Bei den Gebinden handelt es sich unter anderem um Metallfässer, Papier- und Kunststoffsäcke, Glasbehälter und Kunststoffkanister.
In den Behältern werden Säuren (u. a. hochkonzentrierte Salz- und Schwefelsäuren), Laugen wie Natriumchlorid, brennbare Flüssigkeiten (u. a. Ethanol), noch nicht definierbare Gifte und viele andere chemische Stoffe gelagert. Alle Inhaltsstoffe stehen dicht beieinander und übereinander gestapelt auf engstem Raum. Erkennbar sind bereits eklatante Verstöße gegen das Zusammenlagerungsverbot bestimmter Chemikalien und Abfälle.
Der Tatort wird weiterhin polizeilich aufgenommen. Die Maßnahmen werden noch bis nächste Woche andauern. Unterstützt werden die Beamten der TEGU dabei von dem Team des Umweltgutachters Dr. Hartmann aus Göttingen. Es wird eine Katalogisierung der Stoffe hinsichtlich Qualität und Quantität vorgenommen. Ebenfalls erfolgt eine Beprobung unbekannter Stoffe, da diese sich nicht mehr in original verpackten und nicht beschrifteten Gebinden befinden.
Heute Morgen von 09.30 bis 12:30 Uhr fand auf Einladung der Polizeidirektion Göttingen ein erneutes Koordinierungsgespräch im Dorfgemeinschaftshaus Lauenberg statt. Neben den Vertretern der PD Göttingen, Dez. 23 (Branddirektor Wickboldt, Brandschutzbeauftragter Herr Ubben, PHK Günther) und der Polizeiinspektion Northeim/Osterode, vertreten durch den Leiter des Zentralen Kriminaldienstes, POR Häuser, nehmen Vertreter des Staatlichen Gewerbeaufsichtsamtes Göttingen, des Landkreises Northeim sowie der Städte Dassel und Moringen teil.
Es werden durch das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt Göttingen sowohl selbst als auch durch dieses koordiniert unmittelbar Maßnahmen zur Gefahrenabwehr getroffen. Dem Betreiber wurde Auflage erteilt, bis zum Dienstag, dem 20.11.07 eine Konzeption zur Entsorgung bzw. ordnungsgemäßen Lagerung vorzulegen. Ihm wurde Ersatzvornahme angedroht. In diesem Zusammenhang wurden die gefahrenabwehrrechtlichen sowie strafprozessualen Maßnahmen abgestimmt und zur schnellstmöglichen Gefahrenbeseitigung koordiniert.
Frau Schomaker vom Staatlichen Gewerbeaufsichtsamt Göttingen teilt weiterhin mit, dass eine akute Gefahr für die Bevölkerung derzeit nicht bestehe.
Die Beweissicherung und Dokumentation durch Beamte des ZKD Northeim und TEGU der PD Göttingen dauert an und wird voraussichtlich auch noch in der kommenden Woche durchgeführt.
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