POL-NOM: jugendliche Einbrecherinnen beendeten ihre Odyssee in Osterode
Osterode (ots)
OSTERODE (HWI/us) Die Polizei Osterode hat mit Unterstützung Hannoverscher Kollegen diverse Straftaten, die zwei jugendliche Mädchen am ver- gangenen Wochenende in Osterode begangen haben, aufklären können. Begonnen haben die beiden aus Osterode stammenden Jugendlichen ihren Streifzug am frühen Sonntagmorgen im Vorraum der Poststelle auf dem Osteroder Kornmarkt. Hier versuchten sie, den Geldaus- gabeautomaten aufzubrechen. Als dieses nicht gelang, beschädig- ten sie den Automaten, indem sie diesen zerkratzten und die Plexiglasscheibe mit ihren Feuerzeugen anbrannten. Weiter ging es auf dem Osteroder Weihnachtsmarkt. Die Mädchen schoben gewaltsam den Rolladen eines Süßigkeitstandes so weit nach oben, dass sie in diesen hineingreifen konnten und entwen- deten neben einer Vielzahl von Überraschungseiern und Likör- flaschen auch ein Messer und einen Schraubendreher. Mit dem erbeuteten Werkzeug versuchten die Mädchen dann, die Scharniere eines aufgestellten Spielgeräteanhängers zu demontieren, was jedoch misslang. Anschließend widmeten sie sich dem Glühweinstand. Hier zeigten sich die beiden besonders erfinderisch, indem sie versuchten, die Plexiglasscheibe des Glühweinstandes mit ihren Feuerzeugen aufzuschmelzen. Auch dieser Versuch war zum Scheitern verur- teilt, der angerichtete Schaden ist jedoch nicht unerheblich. In den Vormittagsstunden fassten die Mädchen den Entschluss, in einen Selbstbedienungsmarkt im Stadtteil Leege einzubrechen. Sie begaben sich zu Fuß zu dem Discount-Markt und versuchten zunächst, mit dem erbeuteten Schraubendreher und dem Messer die Eingangstür aufzubrechen. Als das nicht gelang, nahmen sie Steine und warfen damit die gläsernen Eingangstüren ein. Im Markt deckten sie sich mit Süßigkeiten und Zigaretten ein. Mit zwei Plastiktüten voller Beute begaben sie sich in ein nahe gelegenes Waldstück, um dort das Diebesgut aufzuteilen und neue Pläne zu schmieden. Beide beschlossen jetzt, mit dem Zug in eine größere Stadt zu fahren. Sie verstauten den größten Teil der Beute in ihren mitgeführten Rucksäcken und begaben sich zum Bahnhaltepunkt Oste- rode-Mitte. Einzelne Beutestücke ließen sie im Waldstück zurück; diese wurden dort später von der Polizei gefunden. Da die Mädchen längere Zeit auf den nächsten Zug warten mussten, verkürzten sie sich die Zeit, indem sie versuchten, die Keller- räume der Schachtruppvilla aufzubrechen und in diese einzudringen. Die Glasscheibe der Kellertür splitterte jedoch nur und zerbrach nicht. Gegen Mittag stiegen die beiden Mädchen in einen Zug und wollten eigentlich nach Göttingen fahren. Während der Zugfahrt ohne Fahrschein bemerkten sie aber irgendwann, dass sie auf dem Weg nach Braunschweig waren. Also stiegen sie in Braunschweig wieder in den nächsten Zug nach Göttingen. Als es den Mädchen am späten Abend auch in Göttingen zu langweilig wurde, fuhren sie mit der Bahn nach Hannover, wo sie gegen Mitternacht eintrafen. Die Odys- see der beiden Ausreißer endete schließlich am Montagmorgen um 01:50 Uhr im Hannoverschen Hauptbahnhof, wo sie aufgrund ihres Alters einer Polizeistreife auffielen. Als die Polizeibeamten die vielen Zigarettenschachteln und Süßigkeiten in den Ruck- säcken der beiden Mädchen fanden, gaben diese in Erklärungsnot nach anfänglichem Leugnen den Einbruchsdiebstahl in den Ostero- der Discount-Markt zu. Mehrere Schachteln Zigaretten hatten sie bereits an Unbekannte verkauft. Osteroder Polizeibeamte übernahmen die Jugendlichen in Hannover und hielten ihnen in den nachfolgenden Vernehmungen die vorste- hend genannten Taten vor. Die Mädchen waren im Wesentlichen geständig. Sie wurden nach ihren Vernehmungen in die Obhut des Jugendamtes übergeben.
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