POL-NOM: Demonstration von Gentechnikgegnern
Northeim (ots)
Northeim, OT Stöckheim, Gut Wetze Freitag, 9. April 2010
Rund 12 Gentechnikgegner demonstrierten am Freitag auf einem Feld des Gutes Wetze gegen die Ausbringung gentechnisch veränderten Saatgutes. Insgesamt 4 Demonstranten fesselten sich dabei mit ihren Armen in zwei mit Beton gefüllten Stahlfässern.
Gegen 06.00 Uhr morgens begannen Mitarbeiter des Saatzuchtunternehmens mit der Bestellung des Feldes. Bei dieser Gelegenheit erschienen 12 Demonstranten und versuchten das Drillen des Saatgutes durch Besetzen der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine zu verhindern. Erst nach ausdrücklicher Aufforderung durch Polizeikräfte konnte die Situation geklärt werden. Das Drillen wurde im Anschluss ohne weitere Zwischenfälle zu Ende geführt.
Etwa 500 hundert Meter entfernt hatten die Demonstranten zuvor in den frühen Morgenstunden auf einem Acker zwei Zelte und ein Dreibein aus Baumstämmen errichtet. Von dem Saatzuchtunternehmen wurden die Personen aufgefordert, im Laufe des Vormittags das Feld zu räumen. In Gesprächen kam man dieser Forderung zunächst nach.
Gegen 11.30 hatten sich vier Mitglieder der Gruppe unter Zuhilfenahme von mit Beton gefüllten Stahlfässern unter dem Dreibein angekettet. Jeweils ein Handgelenk steckte tief im Beton der Fässer. Die Handgelenke hatten sich die Demonstranten im Inneren des Fasses mittels einer Kette und einem Schloss gefesselt.
Um die drei Frauen und den Mann aus ihrer Fesselung zu befreien, wurden spezialisierte Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizeien aus Braunschweig und Hannover angefordert. Diesen Polizeibeamten gelang es nach einigen Vorarbeiten, die Fässer vorsichtig mit den angeketteten Personen auf die Ladefläche eines Lkw zu verfrachten. Diese Maßnahme war erforderlich geworden, weil ein vollständiges Aufbrechen der betongefüllten Fässer bis zum Einbruch der Dämmerung als nicht möglich erschien. Eine weitere Demontage der Fässer sollte im Anschluss auf einem Northeimer Betriebshof erfolgen.
Unter Mitwirkung der Gefesselten konnten die vier Personen auf dem Betriebshof aus ihrer Fesselung befreit werden.
Ermittlungsverfahren wegen Nötigung, Hausfriedensbruch und Verstößen gegen das Versammlungsgesetz wurden eingeleitet.
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