POL-NOM: Schüsse aus fahrendem PKW auf Mofafahrer in Uslar entpuppen sich als gefährlicher, jugendlicher Leichtsinn
Uslar (ots)
Uslar (stü) Am Sonntag, 31.07.16, gegen 20.45 h, teilt ein 15jähriger Schüler dem Wachhabenden des Polizeikommissariates Uslar fernmündlich mit , dass er soeben in der Alleestraße in Höhe der Unterhütte mehrfach aus einem fahrenden PKW Ford beschossen worden sei. Er sei nicht verletzt, aber mehrfach am Oberschenkel, Knie und Helm getroffen worden. Bei der Waffe habe es sich möglicherweise um eine Softairwaffe gehandelt. Der silberne Ford sei mit vier jungen Männern besetzt gewesen, von denen der Fahrer vorher mit einer Sturmhaube maskiert gewesen sei. Der Geschädigte habe den PKW-Fahrer erkannt, nachdem er die Sturmhaube abgesetzt habe.
Den Beamten des Einsatz- und Streifendienstes des PK Uslar gelang es, den beschriebenen PKW im Rahmen der Fahndung ausfindig zu machen. Die vier Insassen wurden aufgefordert, das Fahrzeug zu verlassen. In dem Fahrzeug wurden eine vollautomatische Softairwaffe in Form einer Maschinenpistole und eine weitere Softairpistole vorgefunden.
Bei den vier Insassen handelte es sich um zwei 18jährige, einen 16- und einen 14jährigen Uslarer. Der jugendliche Besitzer der Softair-Maschinenpistole räumte auf Vorhalt ein, den Mofafahrer durch das geöffnete Fenster der Fahrertür beschossen zu haben. Die zweite Waffe gehörte dem Fahrer des PKW, der zuvor mit einer Sturmhaube maskiert durch Uslar gefahren ist.
Gegen die Beschuldigten wurden Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz, versuchter gefährlicher Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr eingeleitet.
Die Polizeibeamten führten mit den vier jungen Männern eindringliche Gespräche, um ihnen zu verdeutlichen, wie gefährlich es gerade in der heutigen Zeit mit den gegenwärtigen Terrorgefahren ist, mit derart echt aussehenden Waffen, sogenannten Anscheinswaffen, in der Öffentlichkeit zu hantieren oder sogar damit zu schießen. Reumütig gab der Schütze an, darüber nicht nachgedacht zu haben. Sie hätte Pokemon-Go gespielt und aus Spaß auf einen vermeintlichen Verfolger, den Mofafahrer, geschossen.
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