POL-SH: Gemeinsame Medieninformation des Innenministeriums und der Landespolizei Schleswig-Holstein
Kiel (ots)
Polizeianwärterinnen und Polizeianwärter der Verwaltungsfachhochschule in Altenholz nehmen im Rahmen der Internationalen Wochen am Online-Seminar der "International School for Holocaust Studies" Yad Vashem teil.
Vor zwei Jahren schloss die Landespolizei einen Kooperationsvertrag mit der Gedenkstätte Yad Vashem (The Holocaust Maryrs and Heroes' Remembrance Authority), in dem unter anderem die jährliche Durchführung einer einwöchigen Studienfahrt festgeschrieben wurde. Erstmals 2019 haben 10 Studierende der Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung in Altenholz und 10 Auszubildende der Polizeidirektion für Aus- und Fortbildung und für die Bereitschaftspolizei in Eutin ein Seminar der "International School for Holocaust Studies" besucht. Das Programm dieses Seminars wurde für ein Online-Format adaptiert. Frau Dr. Sütterlin-Waack und der Landespolizeidirektor Michael Wilksen hielten zu Beginn des Seminars ein Grußwort -auch, um die Bedeutung zu unterstreichen, die dieser Kooperation von der Landespolizei beigemessen wird. Insgesamt werden ca. 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Seminar besuchen, darunter alle Studierende des Abschlussjahrganges der FHVD, Auszubildende der PDAFB, ehemalige Reisende aus 2019 und Mitglieder der Ansprechstelle für Polizeigeschichte des Landespolizeiamtes. Neben einem virtuellen Rundgang durch den Yad Vashem Campus erwartet die Teilnehmenden unter anderem eine Begegnung mit Tswi Herschel, einem Holocaust Überlebendem und eine Präsentation durch Prof. Dr. Uwe Danker zu den NS-Belastungen der schleswig-holsteinischen Landespolizei in den 1960er Jahren sowie weitere spannende Vorträge und Workshops.
Frau Dr. Sütterlin-Waack betonte in ihrem Grußwort, dass eine Kooperation zwischen Yad Vashem und der schleswig-holsteinischen Landespolizei keinesfalls selbstverständlich sei. "Das ist historisch. Und es erfüllt mich mit Demut, wenn ich bedenke, von wo wir kommen", so die Innenministerin. Sie stellte klar, dass es im Seminar auch darum gehen wird, was es heißt, Verantwortung zu tragen, verantwortlich zu handeln und sein eigenes Handeln zu hinterfragen und ermutigte die Anwärterinnen und Anwärter: "Nutzen Sie die Chance, mit Menschen aus einer anderen Kultur, mit einer anderen historischen Perspektive ins Gespräch zu kommen."
Die Organisation und Planung erfolgte federführend durch Daniel Rozenga von der Gedenkstätte Yad Vashem, Martin Herrnkind von der Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung, Juliane Bohrer aus dem Landespolizeiamt unter intensiver Einbindung der Polizeidirektion für Aus- und Fortbildung und für die Bereitschaftspolizei, Frau Christiane Balzer.
Der Landespolizeidirektor Michael Wilksen machte seine Erwartungen ganz deutlich: "Das Seminarkonzept fußt auf dem Gedanken, dass die Teilnehmer die Inhalte des Seminars für sich aufnehmen, reflektieren und im Sinne einer Multiplikatorenfunktion auch weitergeben -vor allem aber in konkretes und nachhaltiges polizeiliches Handels umsetzen." Für ihn dient historisches Lernen auch als Basis für die Wahrnehmung der eigenen Verantwortung. "Die virtuelle Studienreise soll persönlichkeitsbildend sein sowie nachhaltig die Sensibilität und den bewussten Umgang mit Ausgrenzung oder Diskriminierung fördern. Es soll ein Bewusstsein gestärkt werden, dass Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte für ihr Handeln persönlich verantwortlich sind und auch immer verantwortlich bleiben", so Wilksen.
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Jana Reuter
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