POL-WL: "Rosenstraße 76" - Ausstellung zum Thema häusliche Gewalt veranstaltet Tag der offenen Türam Sonntag, 18.11.2012, 11.00 - 16.00 Uhr
Buchholz (ots)
Die Polizeiinspektion Harburg hat als Mitglied im Verein Gewalt überwinden e.V. die Ausstellung "Rosenstraße 76" in der BBS Buchholz realisiert. Bei "Rosenstraße 76" denken viele sicherlich an eine gut bürgerliche Adresse im Blumenviertel einer Kleinstadt. Einfamilienhaus, familiäre Idylle, hier ist die Welt noch in Ordnung. Dass der Schein trügen kann, dafür versucht die Ausstellung "Rosenstraße 76" zu sensibilisieren.
Der Tag der offenen Tür am kommenden Sonntag, 18.11.2012, bietet allen Besuchern die Gelegenheit, einmal hinter die Gardinen dieser scheinbar heilen Welt zu schauen.
Fachleute aus den verschiedenen Institutionen (Polizei, Beratungs- und Interventionsstelle, Frauenhaus, Gleichstellungsbeauftragte usw.) bieten Informationen aus erster Hand und stehen für Gespräche zur Verfügung.
Häusliche Gewalt? Wir würden gern glauben, dass so etwas nur selten passiert. Leider sie die Realität anders aus:
Gewalt in Beziehungen ist keineswegs selten, und sie trifft vor allem in schweren Formen überwiegend Frauen. Jede vierte Frau in Deutschland wird mindestens einmal im Leben Opfer eines körperlichen oder sexuellen Übergriffs durch ihren Lebensgefährten, viele Frauen erleiden Gewalt über Wochen, Monate oder gar Jahre. Frauen werden angebrüllt, geschlagen, eingeschüchtert und eingesperrt, gedemütigt. Viele Kinder leiden in diesen Beziehungen mit, unabhängig davon, ob sie selbst etwas "abgekriegt" haben oder Augen- und Ohrenzeugen geworden sind.
Beziehungsgewalt ist kein "Randgruppenproblem" - sie passiert in allen gesellschaftlichen Schichten, sie trifft Frauen mit und ohne Migrationshintergrund, junge und ältere, in bildungsnahen und bildungsfernen Milieus.
Im polizeilichen Hellfeld sind knapp 90% der Opfer weiblich. Natürlich gibt es auch Männer, die zu Hause Opfer werden. Auch sie haben ein Recht auf Hilfe und Unterstützung. Die Polizei kommt häufig mit Fällen in Berührung, bei denen körperliche und sexuelle Gewalt ausgeübt wurde. Oft gerufen durch Nachbarn, die sich in ihrer Ruhe gestört fühlen, aber auch durch die Frau selbst, die um ihr Leben und das ihrer Kinder fürchtet, oder durch die betroffenen Kinder, die den Notruf der Polizei wählen. Die Polizei trifft häufig auf einen Einsatzort, der nicht selten ein Tatort schwerer oder schwerster Gewaltdelikte ist und an dem die Beteiligten sehr emotional reagieren.
Weitere Informationen zum Thema und zur Ausstellung unter folgenden Adressen:
www.gewaltueberwinden-lkharburg.de
In der digitalen Pressemappe der PI sind zwei Fotos von der Ausstellung zum Download eingestellt.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Harburg
Pressestelle
Jan Krüger
Telefon: 0 41 81 / 285 - 104
Mobil:
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E-Mail: pressestelle (at) pi-harburg.polizei.niedersachsen.de
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