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Polizeiinspektion Harburg

POL-WL: Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2016

Landkreis Harburg (ots)

Das Kriminalitätsgeschehen im Landkreis Harburg ist statistisch gesehen weitestgehend konstant. Im Jahr 2016 wurden bei der Polizei insgesamt 17.732 Straftaten erfasst. Dieser im Vergleich zu 2015 (14.639 Fälle) scheinbare Anstieg ist auf den Abschluss eines Ermittlungskomplexes (EG Ballon) in einem großen Betrugsverfahren zurückzuführen, bei dem im Jahr 2016 insgesamt 3322 Fälle an die Staatsanwaltschaft abgegeben wurden. Ohne die Betrachtung dieses Ermittlungskomplexes liegt das Straftatenaufkommen im Jahr 2016 bei insgesamt 14.410 Fällen, was sogar einen leichten Rückgang bedeuten würde.

Die Aufklärungsquote liegt im Jahr 2016 bei 65%. Klammert man auch hier die Ergebnisse der EG Ballon aus, so liegt sie mit rund 57% knapp einen Prozentpunkt unter dem Wert des Vorjahres.

Beim Vergleich der Häufigkeitszahlen, also der Anzahl von Straftaten pro 100.000 Einwohner, liegt die Polizeiinspektion Harburg mit den Zahlen der EG Ballon bei 7146. Ohne die Fälle dieses Ermittlungskomplexes liegt die Häufigkeitszahl bei 5808. Zum Vergleich: Innerhalb der PD Lüneburg liegt die Häufigkeitszahl bei 6576 Fällen, auf Landesebene bei 7090. Der Landkreis Harburg ist also vergleichsweise sicher!

Insgesamt ist die Wahrscheinlichkeit, im Bereich der PD Lüneburg Opfer einer Straftat zu werden, leicht zurück gegangen, was einem landesweit zu verzeichnenden, erfreulichen, Trend folgt. "Die Befürchtung, dass sich durch den Zuzug von Flüchtlingen die Wahrscheinlichkeit erhöht, Opfer einer Straftat zu werden, hat sich nicht bestätigt.", so Präsident Robert Kruse.

Als eine von sechs Inspektionen der Polizeidirektion Lüneburg hat die Polizeiinspektion Harburg rund 21% Anteil am Gesamtstraftatenaufkommen in der Direktion. Den größten Anteil der hier registrierten Fälle machen Diebstahlsdelikte mit 33,71% sowie Vermögens- und Fälschungsdelikte mit 31,75% aus.

Zu den herausragenden Diebstahlsdelikten gehört seit Jahren das Phänomen des Wohnungseinbruchsdiebstahls. In der Polizeilichen Kriminalstatistik wurden für das Jahr 2016 insgesamt 1163 Fälle erfasst. Hierbei ist zu beachten, dass es sich um Fälle handelt, die im Kalenderjahr polizeilich abgeschlossen und an die Staatsanwaltschaften abgegeben wurden. Tatsächlich haben sich im Kalenderjahr 2016 959 Fälle ereignet, was einen Rückgang von rund 16% bedeutet.

Bei den abgeschlossenen Fällen wurde im letzten Jahr eine Aufklärungsquote von 20,55% erreicht. Das bedeutet, dass jeder fünfte Einbruch polizeilich aufgeklärt wird. Unter den 1163 Wohnungseinbrüchen sind 437 (37,58%) Versuchstaten. Dieser Wert ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen, was zeigt, dass die Präventionsmaßnahmen und die Sensibilisierung der Bevölkerung greifen. Oftmals sind es schon einfache Sicherungsmaßnahmen, die den Tätern den schnellen Zutritt durch Terrassentüren oder Fenster erschweren und sie von ihrem Vorhaben abbringen. Gleichwohl hatte die Polizeiinspektion Harburg einen Anteil von 36% an allen Wohnungseinbruchdiebstählen innerhalb der Polizeidirektion Lüneburg. Hier zeigt sich, dass der Landkreis für Einbrecher nach wie vor attraktiv ist und vorrangig aufgesucht wird. Eine Situation, die der unmittelbaren Randlage zu Hamburg und der sehr guten Verkehrsinfrastruktur geschuldet ist.

Ein weiterer Schwerpunkt im Bereich der Eigentumskriminalität sind Ladendiebstähle. Hier zeichnet sich für das Jahr 2016 ein erfreulicher Rückgang um 201 auf insgesamt 584 Fälle ab. In diesem Deliktsfeld liegt die Aufklärungsquote stabil bei rund 84%.

Im Jahr 2016 gab es in der Polizeiinspektion Harburg 1272 Straftaten, bei denen Flüchtlinge als Tatverdächtige erfasst wurden. Darunter waren 362 Diebstahlsdelikte, 298 Rohheitsdelikte sowie 282 Vermögens- und Fälschungsdelikte. Grundsätzlich ist festzustellen dass Flüchtlinge in allen Bereichen der Kriminalität als Tatverdächtige ermittelt werden. Schwerpunkte liegen bei den Körperverletzungsdelikten, die sich größtenteils innerhalb der Unterkünfte ereignen, sowie bei Ladendiebstählen.

Der Leiter der Polizeiinspektion Harburg, Uwe Lehne, kommt zu folgendem Fazit: "Die Menschen im Landkreis Harburg leben sicher. Unbeachtlich eines im letzten Jahr abgeschlossenen Ermittlungskomplexes im Betrugsbereich ist die Gesamtzahl der Straftaten leicht rückläufig. Die Aufklärungsquote konnte nahezu konstant gehalten werden. Dies ist Ergebnis der guten Arbeit meiner Beamten im Ermittlungsdienst wie auch im Einsatz- und Streifendienst. Auch im Jahr 2017 wird die Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls ein absoluter Arbeitsschwerpunkt in diesem Landkreis bleiben."

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Harburg
Polizeihauptkommissar
Jan Krüger
Telefon: 0 41 81 / 285 - 104, Fax -150
Mobil: 0 160 / 972 710 15 od. -19
E-Mail: pressestelle (@) pi-harburg.polizei.niedersachsen.de
www.pi-wl.polizei-nds.de

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