POL-WL: 42. Fernfahrerstammtisch zu den Themen Anschallpflicht und Ladungssicherung
Hollenstedt (ots)
Der 42. Fernfahrerstammtisch der Polizeidirektion Lüneburg, der am heutigen Mittwoch Abend auf der Rastanlage Hollenstedt an der BAB 1 stattgefunden hat, beschäftigte sich mit zwei Schwerpunktthemen. Zum einen wurde im Rahmen einer gezielten Kontrolle die Anschnallpflicht bei Lkw-Fahrern kontrolliert. In der Vergangenheit musste immer wieder festgestellt werden, dass speziell Lkw-Fahrer den vorgeschriebenen Sicherheitsgurt nicht anlegen. Bei mehreren Verkehrsunfällen, die sich in den letzten Monaten ereignet haben, zogen sich aus diesem Grunde Brummi-Fahrer teilweise schwere Verletzungen zu. Beginnend ab 13.00 Uhr wurden daher auf der BAB 1 im Bereich der Anschlußstellen Rade und Heidenau in beiden Fahrtrichtungen gezielt Brummi-Fahrer in Bezug auf die Anschnallpflicht überprüft. Hierzu waren insgesamt vier Funkstreifenwagen eingesetzt, die im fließenden Verkehr "mitschwammen" und bei festgestellten Verstößen die Lkw-Fahrer kontrollierten. Als Anhalteort war die Rastanlage Hollenstedt ausgewählt worden. Hier hatten Mitarbeiter der Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltung einen Gurtschlitten aufgebaut. Mittels dieses Simulators wurde ein Auffahrunfall mit einer Geschwindigkeit von 10 km/h dargestellt. In 28 Fällen wurden durch die Polizeibeamte Gurtverstöße bei Lkw-Fahrern festgestellt. Alle Fahrer wurden zu einer "Schlittenfahrt" eingeladen, der Großteil der Fahrer war hierzu auch bereit. Neben diesen Fahrern konnten selbstverständlich auch Pkw-Fahrer, die eine Pause auf der Rastanlage eingelegt hatten, auf dem Gurtschlitten Platz nehmen. Unterstützt wurde die Aktion durch das Präventionsteam der Polizeiinspektion Harburg, dass mit einem Stand vertreten war und diverse Hinweise zum Thema Anschnallpflicht aber auch zu weiteren Verkehr- und Kriminalitätsthemen geben konnte. Als Ergebnis der Kontrolle kann festgestellt werden, dass sich mittlerweile deutlich mehr Fahrer angurten, aber immer noch über 50 % den Sicherheitsgurt nicht benutzen. Die Schwerpunktkontrolle wurde gegen 17.30 Uhr beendet, rechtzeitig, um den Gurtschlitten in einen Ladungssicherungsschlitten umzuwandeln. Das Thema des 42. Fernfahrerstammtisches lautete bekanntlich "Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen". Und hierzu konnte der Schlitten hervorragend als Demonstrationsobjekt herhalten. Zunächst wurden jedoch durch den Referenten des Abends, Polizeikommissar Andreas Wolf von der Polizeidirektion Lüneburg, einige Ausführungen zur Ladungssicherung auf Fahrzeugen gemacht. Die Tatsache, dass der Moderator des Abends, Polizeioberkommissar Oliver Kues von der Autobahnpolizei Winsen (Luhe), mehr als 30 Teilnehmer begrüßen konnte, zeigt das Interesse an dieser Thematik. Andreas Wolf ging in seinen Ausführungen auch auf Gerichtsurteile der jüngsten Zeit ein, die speziell bei den Lkw-Fahrern für Kopfschütteln sorgte. Die Anforderungen an die Fahrer steigen durch die gesetzlichen Vorgaben aber auch durch Gerichtsentscheide im Bereich Ladungssicherung deutlich an. Viele Fahrer fühlen sich von dieser Materie überfordert und stehen dieser Entwicklung praktisch hilflos gegenüber. Das Referat von PK Wolf konnte und wollte keine Lehrveranstaltung in Sachen Ladungssicherung sein, vielmehr sollten grundsätzliche rechtliche Verantwortlichkeiten aufgezeigt und Problemlösungen dargestellt werden. Nach der Theorie folgte dann die Praxis. Herr Fengler von der Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltung zeigte auf dem Ladungssicherungsschlitten die Auswirkungen, wenn Ladegüter nicht ausreichend gesichert werden. Für alle Stammtischteilnehmer sicher eine sehr interessante und anschauliche Vorführung. Der nächste Fernfahrerstammtisch findet am Mittwoch, 06.September 2006 statt. Dann wird es um die "Gigaliner" gehen, Sattelzüge mit einer Länge von über 25 Metern und einem Gewicht von 60 Tonnen. Die ersten Exemplare dieser Sattelzüge fahren mittlerweile mit Ausnahmegenehmigungen auf öffentlichen Straßen.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Harburg
Autobahnpolizei Winsen (L.)
POK Oliver Kues
Tel. 04173 / 65 64
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