POL-WL: Pressemitteilung der Polizei zum Verlauf des Stadtfestes 2007 in Winsen Luhe
Winsen Luhe (ots)
Das vom 16. bis 20.05.07 dauernde Stadtfest in Winsen/ Luhe forderte die Winsener Polizei sowie die eigens dafür bereitgestellten Sonderdienstkräfte auf das Äußerste.
Insbesondere am Himmelfahrtstag mussten sich die Einsatzkräfte überwiegend mit alkoholbedingten Anlässen auseinandersetzen. So wurden verstärkt Körperverletzungsdelikte registriert, die überwiegend aus größeren Schlägereien hervortraten. Die einschreitenden BeamtenInnen sahen sich dabei einer von hoher Aggressivität geprägten Stimmung - gerade bei den beteiligten deutschen und südländischen, überwiegend jugendlichen Mitbürgern - gegenübergestellt.
Bereits im Laufe des Abends des Vatertages ausgesprochene Platzverweise wurden von den Verursachern großteils missachtet, so dass diverse Ingewahrsamnahmen in der Nacht zum 18.05.07 zur Durchsetzung der Platzverweise durchgeführt werden mussten. Im Rahmen einer Massenschlägerei, an der sich über 30 Personen im Bereich der Rathausstarße/ Eckermannstraße beteiligten, wurden die eingesetzten BeamtenInnen bei ihrem Einschreiten erheblich bedrängt und in mehreren Fällen durch Tritte verletzt. Neben Anzeigen wegen Widerstandshandlungen gegen Vollstreckungsbeamte wurden durch die Einsatzkräfte polizeiliche Ingewahrsamnahmen zur Verhinderung weiterer Ausschreitungen durchgeführt. Mehrere Schläger wurden auf der Polizeiwache in den Gewahrsamszellen untergebracht.
Auswüchse von Vandalismus sowie einzelne Randalierer taten sich ebenfalls hervor. Es wurden diverse Sachbeschädigungsanzeigen aufgenommen. Unter anderem wurden zerschlagene Bushaltestellenhäuser, umgerissene Zäune, zertretene Pflanzkübel gemeldet. Ein 22jähriger, der durch das Herumspringen auf Autodächern mehrere Fahrzeuge von Stadtfestbesuchern erheblich beschädigte, konnte im Rahmen der Fahndung durch die Polizei festgenommen werden.
Auch an den übrigen Stadtfesttagen kam es verstärkt zu Körperverletzungen bei handgreiflichen Auseinandersetzungen und Schlägereien. Hintergrund hierfür waren wiedermal alkoholbedingt vorangegangene Streitigkeiten. Hierbei traten auch stark alkoholisierte Frauen nicht nur als Opfer, sondern als Täter in Erscheinung.
In "zweistelligen" Fällen wurde die Polizei zu hilflosen Personen gerufen, die auf Grund ihres Alkoholkonsums nicht mehr in der Lage waren, ihren Weg ohne fremde Hilfe fortzusetzen. In einem Fall musste eine Person in das KH Winsen/L. eingeliefert werden, in den meisten Fällen konnten Mitarbeiter des DRK die "Wegefähigkeit" wieder herstellen.
Eine mehrstellige Anzahl von "veranstaltungstypischen" Geldbörsen- und Handtaschendiebstählen wurde ebenfalls registriert. Erfreulicherweise wurden aufgefundene Geldbörsen in 3 Fällen von ehrlichen Findern bei der Polizei abgegeben.
Neben dem eigentlichen Stadtfestgeschehen wurden bislang 5 Alkoholsünder im Rahmen von Verkehrskontrollen festgestellt. Bei einem nächtlichen Stadtfestbesucher konnte ein Atemalkoholwert von 2,75 Prom. nachgewiesen werden. Sein Führerschein wurde einbehalten.
Auch am Rande des Stadtfestes war die Winsener Polizei gefordert. Unter anderem wurde sie bei einer Abi-Fete in Marschacht, die von mehreren hundert Gästen besucht wurde, tätig.
Am Samstag Nachmittag lieferten sich jugendliche Rollerfahrer in Ashausen kurzfristig eine Verfolgungsjagd mit der Polizei. Sie führten sich als Verkehrsrouwdies auf, und befuhren dort die Gehsteige. Ein Rollerfahrer fuhr dabei gezielt auf einen Fußgänger zu. Nur durch das Ausweichen des Opfers konnte Schlimmeres vermieden werden. Ein Täter ließ bei der Flucht seinen Roller zurück. Um bei der Tat unerkannt zu bleiben, hatte er das Kennzeichen seines Rollers zuvor montiert. Die Ermittlungen dazu dauern an.
Dem letzten Tag des Stadtfestes sieht die Winsener Polizei nunmehr entspannter entgegen. Erfahrungsgemäß dürften die sonntäglichen Besucher, Familien mit Kindern, zu einem ruhigen Ausklang beitragen.
Fazit zum Verlauf des diesjährigen Stadtfestes:
Die dauernde, starke polizeiliche Präsenz trug erheblich dazu bei, dass weitere Auschreitungen vermieden und die befürchteten Massenschlägereien oftmals im Ansatz unterbunden werden konnten. Mit Sorge wird das zurückhaltende Anzeigeverhalten bei der Großzahl der Körperverletzungsdelikte verfolgt. Als beunruhigend wird die Aggressivität insbesondere der jugendlichen Mitbürger im Umgang miteinander und die Renitenz gegenüber den einschreitenden Polizeikräften wahrgenommen. Diesem "leidigen" Trend jugendlichen Fehlverhaltens will die Winsener Polizei weiterhin die volle Aufmerksamkeit schenken und bei entsprechenden Anlässen gezielt entgegenwirken.
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